Spiegel, Glas und Licht
Adolf Luther fängt in seiner Kunst Bewegungen ein, fügt Innen und Außen zu einem neuen Ganzen und mischt so örtliche Tatsachen mit den Ebenen der Verzerrung und Vervielfachung. Die Objekte Luthers sind raumgreifende Spiele der Wahrnehmung, die dazu einladen, von jedem Betrachter individuell entdeckt zu werden.
Spiegelobjekte Adolf Luthers sind im Dorotheum beliebte Auktionsteilnehmer. So konnten in den vergangenen Auktionsjahren zahlreiche seiner Arbeiten überaus erfolgreich versteigert werden. Allen voran erzielten ein kinetisches Spiegelrelief sowie zwei sphärische Hohlspiegelobjekte 2015 herausragende Resultate.
Sphärisches Hohlspiegelobjekt, erzielter Preis im Dorotheum € 125.000
Auch die kommende Auktion Zeitgenössische Kunst am 1. Juni 2016 zählt wieder zwei Spiegel Objekte von Luther zu ihren Top-Losen.
Die Objekte des Anhängers der Düsseldorfer ZERO-Gruppe tragen deutlich den Namen „Luther“. Unverkennbar veranschaulichen sie des Künstlers Impuls Wirklichkeiten die jenseits des Sichtbaren liegen sichtbar zu machen.
Bis Ende der 1950er Jahre war Adolf Luther (geb. 25. April 1912 in Uedingen, gest. 20. September 1990 in Krefeld, Deutschland) noch als Richter tätig, ehe er sich schließlich ganz der Kunst verschrieb. Es mag diesem rationalen, juristischen Blick auf die Welt geschuldet sein, dass Luther einen einzigartig naturwissenschaftlichen Zugang zur Kunst wählte, der technische Prozesse mit physikalischen Erscheinungen in Beziehungen setzte.
Als Autodidakt wendete sich Luther gegen das Medium der flachen Leinwand hin zum physikalischen Phänomen des Lichts. Damit prägte er den Terminus „Lichtkünstler“ – sein Pinsel waren Metalle, Glas, Spiegel, Linsen, Rauch und Laserstrahlen, seine Leinwand waren und sind Raum und Betrachter. Ungebunden an den Künstler entfalten seine Werke neue Dimensionen, je nachdem, wo und wie man sie hängt und wie sich der Betrachter ihnen nähert. Diesmal lohnt es sich deshalb besonders ab dem 21. Mai zur Vorbesichtigung der Auktion ins Palais Dorotheum in Wien zu kommen und die beiden angebotenen Arbeiten dabei mit all ihren Facetten zu betrachten, denn Abbildungen können dem Werk dieses einzigartigen Künstlers nur selten gerecht werden.
Um seinen 100. Geburtstag, den Luther allerdings nicht mehr erlebte, erfuhren seine Lichtphänomene plötzlich eine internationale Renaissance am Kunstmarkt der sich seither ungebrochen für ihn ausspricht.
ZERO Kunst ist gefragt wie nie zuvor und im Dorotheum nicht nur durch Adolf Luther prominent vertreten. Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker werden unter anderen Teil der großen Auktion „Zeitgenösssische Kunst“ am 1. Juni sein.
Auktion Zeitgenössische Kunst Teil I
Mittwoch 1. Juni, 18 Uhr
Palais Dorotheum Wien
Auktion Zeitgenössische Kunst Teil II
Donnerstag 2. Juni, 17 Uhr
Palais Dorotheum Wien
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