Jan Brueghel II schafft botanisch Unmögliches

In voller Blüte?

39 Blumen, verschieden in Farbe, Größe und Form. Der wesentlichste Unterschied liegt aber im Zeitpunkt ihrer Blüte. Jan Brueghel II. fasst sie alle in einem Arrangement zusammen, das es so nicht geben könnte … und das an Schönheit nicht zu überbieten ist.

Wertvolle Pracht

Das Gemälde Jan Brueghels des Jüngeren, des II. (1601–1678) zeigt ein Bouquet aus rund 40 verschiedenen prachtvollen Blumen. Ihre natürlich scheinende Zusammenstellung täuscht und muss auf den flämischen Betrachter des 17. Jahrhunderts befremdlich gewirkt haben, da die dargestellten Blumen nicht zur selben Zeit in Blüte standen. Vielmehr dürfte der Künstler sie aus etlichen im Jahresverlauf angefertigten Skizzen zum Abbild einer Wirklichkeit zusammengetragen haben, die so nicht existiert. Sie zusammen in einem Bouquet zu sehen, war aus botanischer Sicht unmöglich.


Blumenstillleben dieser Art erfreuten sich im 17. Jahrhundert großer Beliebtheit, zeugen sie doch vom Anliegen der Botaniker, den schier unersättlichen Bedarf an neuen, farbenfrohen Blumenkombinationen durch den regen Handel mit Samen und Knollen zu stillen. In den 1630er-Jahren wurden für bestimmte Blumenarten Unsummen bezahlt; nicht selten kostete eine Tulpenzwiebel so viel wie ein herrschaftliches Haus in Amsterdam.
Der glückliche Besitzer dieses Breughel’schen Stilllebens sollte sich das ganze Jahr über am Anblick der Farbenpracht erfreuen, während die echten Blumen längst verwelkt waren.

AUKTION

Alte Meister
23. Oktober 2018, 17 Uhr
Palais Dorotheum

 

Erfahren Sie hier mehr zu den Gemälden Alter Meister und entdecken Sie noch weitere Bilder der großen Künstlerfamilie Brueghel!

Die Lucretia von Artemisia Gentileschi

Ein weiteres Highlight der Alte Meister Auktion am 23. Oktober 2018 ist das Gemälde der Lucretia von Ausnahmekünstlerin Artemisia Gentileschi – Lesen Sie hier mehr dazu!

Ausstellungstipp:

Sie interessieren sich für die Malerei der Familie Brueghel? Besuchen Sie die Ausstellung zu Pieter Bruegel im Kunsthistorischen Museum Wien!

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