Gold für die Wissenschaft

Mit den Goldmedaillen aus der Hinterlassenschaft des genialen Chemikers Georg Wittig gelangt ein hochkarätiger numismatischer Wissenschaftlernachlass zur Dorotheum-Münz-Auktion am 18. Mai.

Georg Wittig (1897–1987) erhielt 1979 gemeinsam mit Herbert Charles Brown (1912–2004) den Nobelpreis für Chemie. Unter anderem hatte er die nach ihm benannte „Wittig-Synthese“ entwickelt, die Voraussetzung für die künstliche und industrielle Herstellung von Vitamin A ist.

Alter_SchwedeVor dem Nobelpreis war Wittig auch mit anderen seltenen und höchsten Auszeichnungen in Form goldener Medaillen geehrt worden: 1953 Adolf- von-Baeyer-Medaille (BRD, 14. Verleihung), 1967 Otto-Hahn-Medaille (BRD, 5. Verleihung), 1972 Paul-Karrer-Medaille der Universität Zürich, 1973 Roger-Adams-Medaille (USA), 1974 Karl-Ziegler-Gedächtnismedaille (BRD). Summa summarum mehr als ein halbes Kilogramm pures Gold!

Aber was zeigen diese Medaillen? Auf der Vorderseite die Porträts der Namensgeber oder Stifter und dann – etwa am Beispiel der Nobelpreismedaille – den Grund der Verleihung: Die rund 205 Gramm schwere Medaille des schwedischen Medailleurs und Bildhauers Erik Lindberg (1873–1966) stellt in einer Allegorie die Entschleierung der Natur durch die Wissenschaft dar, begleitet von einem Spruch aus Vergils „ Aeneis“ in lateinischer Sprache: „Lasst uns das Leben durch die Künste verbessern“; am unteren Teil die gravierte Widmung mit einem Lorbeerzweig und die lateinische Kurzform für die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften. Auf den anderen Medaillen finden sich ähnliche traditionelle Darstellungen, moderne Lösungen wie die Darstellung chemischer Elemente oder pragmatisch ein reiner Schrifttyp.

Ein solcher Nachlass ist von höchster Bedeutung, wird doch neben den wichtigsten internationalen Anerkennungen ein erfolgreiches Chemikerleben quasi in Gold dokumentiert. Die Originalurkunden zu diesen Medaillen Georg Wittigs sind in der Universität Heidelberg aufbewahrt.

Das Dorotheum versteigert in seinen Münzauktionen immer wieder überaus bedeutende Münzen und Medaillen, zuletzt etwa eine Olympische Goldmedaille aus dem Jahre 1956. Erstmals wird nun ein so hochkarätiger numismatischer Wissenschaftlernachlass angeboten.

Auktionen Münzen, Medaillen und Papiergeld
Mittwoch, 18. Mai 2016, 14 Uhr und Donnerstag, 19. Mai, 14 Uhr
Besichtigung: 12. Mai bis 18. bzw. 19. Mai 2016
Palais Dorotheum

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Online Katalog: Mittwoch 18. Mai 2016, 14 Uhr

Online Katalog: Donnerstag 19. Mai 2016, 14 Uhr

 

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