Komponist, 1860 - 1903. Konvolut von 17 e. Schreiben m. U. (11 Briefe, 6 Korrespondenzkarten), Wien, Döbling, Perchtoldsdorf, Unterach, Schloss Matzen (Tirol), 1 - 4 S., zusammen 24S., tw. leicht fleckig, selten Knick- und Knitterfalten, meist 8vo.

Die vorliegenden Originalschreiben sind an den österreichischen Literaten und Mäzen Friedrich Eckstein (1861- 1939) gerichtet und in Kopien überliefert (Nachlass Heinrich Werner, Sammlung Spitzer, vgl. L. Spitzer, Hugo Wolf Briefe, 4 Bde., Wien 2010/11, hier Bd. 4, LXXVII). Zu Eckstein ebd., S. 93. Druck nach den Abschriften bei Spitzer I. 212, 213, 223, 249,251, 303, 306, 308, 398, 406, 491, 587, II. 726, 745, 1156, III. 1504, 1664, 1706. (Die bei Spitzer edierten Nrn. 214,236 und 737 nicht vorhanden). "... Ich habe in den letzten Tagen wieder fleißig "gemörikelt", u. z. lauter Gedichte, die Sie besonders adoriren. "An den Schlaf", "Neue Liebe" (beide am 4. Oktb.) "Zum neuen Jahr" (5. Oktb.) "Schlafendes Jesuskind", "Wo find' ich Trost" (beide am 6. Okt.) Jetzt arbeite ich gerade an der "Charwoche", die über die Massen herrlich wird. Alle Lieder sind wahrhaft erschütternd componirt. Mir sind oft genug dabei die Thränen über die Wangen gerollt. Sie überragen an Tiefe der Auffassung alle Übrigen von Mörike. Gott gebe nur, daß mir der Feuerreiter gelingt, denn dann erst sind die 50 beinander. Haben Sie Schritte gethan von wegen des Seperatdruckes der Gedichte. Lassen Sie doch dieselben copiren, daß die Geschichte einmal in's Rollen kommt. Ich arbeite Tag u. Nacht, was Ruhe ist kenn ich nicht mehr. Ich will die Lieder mit einer Vorrede herausgeben. Was sagen Sie dazu? Noch Eines: Schreiben Sie an den Verleger der Mörike'schen Gedichte, ob er Ihnen ein Bild aus den jungen Tagen des Dichters zum bewußten Zwecke verschaffen könne, aber schnell, schnell, schnell. Mörike muß vor Weihnacht erscheinen, sonst bring ich Sie u. mich um." (8. 10. 1888; Spitzer 251).