Hanak, Anton,
Bildhauer, 1875 – 1934. E. Manuskript, „Eine Künstlerreise nach Schweden im Auftrage der staatlichen Kunstbehörden Österreichs 1917/ nach Aufzeichnungen und Erinnerungen niedergeschrieben 1922“, signiert, 78 S., schwarze bzw. schwarzblaue Tinte, mit Bleistift paginiert, Einband: dickes Japanpapier über Holz, Bandschließen, 4to.
Bedeutendes Manuskript über eine von offiziellen österreichischen Stellen initierte Künstlerreise mit deren Organisation und Duchführung der Architekt Josef Hoffmann beauftragt wurde. An der Reise nahmen neben Hanak u. a. folgende von Hoffmann ausgewählte Personen teil: Die Maler Anton Faistauer (1887 – 1930), Ernst Wagner (1877 – 1951) und Hans Böhler (1884 – 1961) und als Sprecher der Delegation der Kulturhistoriker und Anthropogeograph Erwin Hanslik (1880 – 1940). Hanak schildert die Zusammensetzung der Reisegesellschaft in pointierten Worten: „Inmitten des Weltkrieges taucht traumhaft eine Idee auf und Josef Hoffmann bekommt den Auftrag sich dieser Idee hinzugeben und diese durchzuführen. Er wählt seine Mitarbeiter und sofort beginnt eine nervöse Jagd nach Allem was hifür nötig ist. Das schwierigste ist die Auswahl der Arbeiten - Also der sogenannten Kunstwerke, insbesondere was die Malerei betrifft. Nach vielen vergebenen Versuchen entscheidet sich Hoffmann für einige Persönlichkeiten und bekommt auch hieführ die Erlaubnis der Unterrichtsbehörden. Trotzdem geht es sehr schwer weil der Maler, der mit dem Ordnen der Werke der Malerei betreut ist, nur sich selbst kennt und von einem krankhaften Sensationsdrang befallen. Der heisst: Faistauer. Ein zweiter Maler und Kunstgelehrter wird ihm zugeteilt. Es ist der ewige Irregeher und Träumer Dr. Ernst Wagner. Ein dritter unter den Malern ist Hans Böhler, (...) den Hoffmann eigentlich als den Maitre des Plaisiers mitnehmen will. Als Grafiker nimmt Hoffmann den Zeichner „Lendeke“ mit, als Bildhauer mich. Dann kommt als Philosof und Weltgestaltungsproblematiker der ewige Forscher „Erwin Hanslik“ mit, der sich mit Neugestaltung Europas sehr beschäftigt und als Sprecher der ganzen Gesellschaft fungieren soll“ (S. 1 f.). Die vorliegende Handschrift stellt einerseits ein beachtliches Denkmal der Schriftkunst, andererseits eine wertvolle Quelle zur Wiener Moderne und nicht zuletzt eine anregende Lektüre dar.
Expert: Mag. Andreas Löbbecke
Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389
books@dorotheum.at
17.12.2024 - 15:06
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Hanak, Anton,
Bildhauer, 1875 – 1934. E. Manuskript, „Eine Künstlerreise nach Schweden im Auftrage der staatlichen Kunstbehörden Österreichs 1917/ nach Aufzeichnungen und Erinnerungen niedergeschrieben 1922“, signiert, 78 S., schwarze bzw. schwarzblaue Tinte, mit Bleistift paginiert, Einband: dickes Japanpapier über Holz, Bandschließen, 4to.
Bedeutendes Manuskript über eine von offiziellen österreichischen Stellen initierte Künstlerreise mit deren Organisation und Duchführung der Architekt Josef Hoffmann beauftragt wurde. An der Reise nahmen neben Hanak u. a. folgende von Hoffmann ausgewählte Personen teil: Die Maler Anton Faistauer (1887 – 1930), Ernst Wagner (1877 – 1951) und Hans Böhler (1884 – 1961) und als Sprecher der Delegation der Kulturhistoriker und Anthropogeograph Erwin Hanslik (1880 – 1940). Hanak schildert die Zusammensetzung der Reisegesellschaft in pointierten Worten: „Inmitten des Weltkrieges taucht traumhaft eine Idee auf und Josef Hoffmann bekommt den Auftrag sich dieser Idee hinzugeben und diese durchzuführen. Er wählt seine Mitarbeiter und sofort beginnt eine nervöse Jagd nach Allem was hifür nötig ist. Das schwierigste ist die Auswahl der Arbeiten - Also der sogenannten Kunstwerke, insbesondere was die Malerei betrifft. Nach vielen vergebenen Versuchen entscheidet sich Hoffmann für einige Persönlichkeiten und bekommt auch hieführ die Erlaubnis der Unterrichtsbehörden. Trotzdem geht es sehr schwer weil der Maler, der mit dem Ordnen der Werke der Malerei betreut ist, nur sich selbst kennt und von einem krankhaften Sensationsdrang befallen. Der heisst: Faistauer. Ein zweiter Maler und Kunstgelehrter wird ihm zugeteilt. Es ist der ewige Irregeher und Träumer Dr. Ernst Wagner. Ein dritter unter den Malern ist Hans Böhler, (...) den Hoffmann eigentlich als den Maitre des Plaisiers mitnehmen will. Als Grafiker nimmt Hoffmann den Zeichner „Lendeke“ mit, als Bildhauer mich. Dann kommt als Philosof und Weltgestaltungsproblematiker der ewige Forscher „Erwin Hanslik“ mit, der sich mit Neugestaltung Europas sehr beschäftigt und als Sprecher der ganzen Gesellschaft fungieren soll“ (S. 1 f.). Die vorliegende Handschrift stellt einerseits ein beachtliches Denkmal der Schriftkunst, andererseits eine wertvolle Quelle zur Wiener Moderne und nicht zuletzt eine anregende Lektüre dar.
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Aukce: | Autografy, rukopisy, dokumenty |
Typ aukce: | Online aukce |
Datum: | 17.12.2024 - 15:06 |
Místo konání aukce: | Wien | Palais Dorotheum |
Prohlídka: | 12.12. - 17.12.2024 |