Franz Grabmayr - Werke kaufen und verkaufen

19. April 1927 in Pfaffenberg bei Obervellach (Kärnten) – 8. Mai 2015 in Wien

 

Nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule in Villach und einer Lehrerausbildung unterrichtete Franz Grabmayr Mathematik und geometrisches Zeichnen an einer Mittelschule in St. Jakob im Rosental. Ab 1954 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Robin Christian Andersen.

 

Ab 1964 entstand die Serie Grüne Bilder – pastos gemalte Landschaften in der Tradition des expressiven Kolorismus in Österreich und vergleichbar mit der expressiven Farbgestaltung von Werken Herbert Boeckls. 1966 – 71 malte er Bilder einer Sandgrube in der Nähe seines Ateliers im Waldviertel. Seitdem bediente sich Grabmayr der Spachteltechnik, die in kompakten Farbschichten eine reliefartige Bildoberfläche erzeugt.

 

Ab 1972 folgten weitere Motive aus dem Waldviertel, wie Kamp-Felsen (1976) und Kornmandl (1975). 1981 entwickelte Grabmayr die Idee einer fahrenden Werkstatt und malte auf einem offenen Wagen, der von einem Traktor um ein Motiv, etwa einen brennenden Wurzelstock, gefahren wurde. So erfasste er das Motiv simultan von allen Seiten. In einigen Werken fügte er der extrem pastosen Ölfarbe auch pigmentfremde Materialien wie Asche und Stroh bei, sodass neben der mimetischen Wirkung auch der Eindruck von Materialbildern entstand.

 

Grabmayrs Maltechnik zielte auf eine materialhafte Wirkung der Oberfläche, auf eine Dynamik aus Farbverwerfungen und „Sensationen, die aus den Überlagerungen verschiedener Koloritschichten entstehen" (K. A. Schröder) ab. Die konkrete Landschaft diente als motivische und künstlerische Anregung und mündete in weitgehend abstrakten Farbkompositionen von hoher expressiv-gestischer Ausdruckskraft. Sein Werk wurde für die jüngeren Generationen der neuen expressiven Malerei der 1980er Jahre Referenz und Vorbild.

 

Franz Grabmayrs Werke wurden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt – 1977 in der Wiener Sezession, 1987 und 1990 in der Galerie Michael Haas in Berlin, 1998 im City Art Museum Helsinki, 2004 in der Galerie Brockstedt in Hamburg oder 2017 in einer Retrospektive im Museum Angerlehner. Im Jahr 2024 widmete die Albertina dem Künstler posthum eine umfassende Personale. Seine Werke sind heute unter anderem im Belvedere, im Landesmuseum Kärnten und in der Albertina Wien vertreten. Franz Grabmayr erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Er wurde 1965 mit dem Körner-Preis und 2007 mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Kärnten sowie im selben Jahr mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.

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