Wassily Kandinsky - Werke kaufen und verkaufen
Dezember 1866, Moskau (Russland) – 13. Dezember 1944, Neuilly-sur-Seine (Frankreich)
Wassily Kandinsky war ein russischer Maler, Grafiker, Kunsttheoretiker und Designer, der zusammen mit Franz Marc die Künstlerbewegung Der Blaue Reiter ins Leben rief. Er gilt als einer der Pioniere der Abstrakten Kunst.
Kandinsky zur Abstrakten Malerei:
„Von allen Künsten ist die abstrakte Malerei die schwierigste. Sie verlangt ein gutes zeichnerisches Können, eine erhöhte Sensitivität für Komposition und Farben, sowie das Sein eines wahren Poeten. Letzteres ist unerlässlich.“
1866 als Sohn eines reichen Teehändlers in Moskau geboren, schlug er zunächst eine juristische Karriere ein. Das Interesse an Kunst bestand allerdings schon früh; der junge Kandinsky erhielt Mal- und Zeichenunterricht und betätigte sich auch während seines Studiums künstlerisch. Ab 1896 hielt er sich in München auf, wo er unter anderem bei Franz von Stuck lernte und die Künstlergruppe Phalanx plus einer Malschule gründete. Anfang des 20. Jahrhunderts war er erstmals in der Berliner Secession ausgestellt und wurde Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Der bereits verheiratete Kandinsky verliebte sich damals in die Malerin Gabriele Münter und ging mit ihr auf Reisen. Der Aufenthalt in Murnau am Staffelsee war für die weitere künstlerische Entwicklung der beiden von wesentlicher Bedeutung: aus der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Paar Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky, den Kandinsky bereits aus München kannte, entwickelten sich Münter und er in Richtung Expressionismus. Zu dieser Zeit entstand auch die Neue Künstlervereinigung München, dessen Vorsitz Kandinsky 1909 bis 1911 innehatte. Einen Exkurs in den Bereich Design wagte Kandinsky indem er 1912 für die älteste Parfümmanufaktur der Welt einen Flakon entwarf. Zurück in München lernten sie in Werefkins Atelier Franz Marc kennen, mit dem er den Blauen Reiter ins Leben rief. Zu den Mitgliedern zählten Gabriele Münter und Alfred Kubin sowie bedeutende Künstler der Moderne wie beispielsweise Paul Klee und August Macke. 1914 zwang Kandinsky die deutsche Kriegserklärung an Russland in seine Heimatstadt zurück, wo er eine Akademie einrichtete. Seine Geliebte ließ sich in der Schweiz nieder. Die Trennung von Münter erfolgte zwei Jahre später in Stockholm. Nachdem er sich bereits 1911 von seiner Ehefrau geschieden hatte, ehelichte er 1917 die Generalstochter Nina Nikolajewna Andreevskaja, mit der er einen Sohn bekam, der früh verstarb. Die Russische Revolution brachte nicht nur einen beträchtlichen Vermögensverlust, sondern auch eine massive Einschränkung seiner künstlerischen Tätigkeit mit sich. Er kehrte Russland Anfang der 1920er-Jahre den Rücken zu und wurde durch Kontakte zu Walter Gropius Lehrer am Bauhaus. Damals fanden geometrische Formen ihren Weg in sein Werk, wie beispielsweise eine Zeichnung für Punkt und Fläche, welche im Rahmen einer Klassischen Moderne Auktion um 68.750 Euro versteigert wurde, zeigt. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte Kandinsky in Neuilly-sur-Seine, einem Vorort von Paris, in den er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten geflüchtet war. In Deutschland wurden seine Bilder als „entartet“ tituliert und aus den Museen entfernt. Fünf Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges endete, starb Kandinsky mit 78 Jahren in Frankreich. Seine Ehefrau übernahm nach seinem Tod die Verwaltung seines Nachlasses. Die größte Sammlung an Kandinsky Werken befindet sich im Guggenheim Museum.
Im Laufe seiner künstlerischen Laufbahn verwendete Kandinsky unterschiedliche Stile: zu Anfang den Spätimpressionismus, gefolgt vom Expressionismus bis er schließlich in der Abstrakten Kunst Pionierarbeit leistete. Die Gestaltung seiner Bilder erfolgte zum Teil in Anlehnung zu Musikstücken von Komponisten wie Arnold Schönberg. Er teilte demnach seine Werke in drei Gruppen ein: Improvisationen, Impressionen und Kompositionen. Darüber hinaus verfasste Kandinsky mehrere kunsttheoretische Schriften, unter anderem Über das Geistige in der Kunst, insbesondere in der Malerei. Darin kommt auch seine Theorie betreffend die synästhetische Wirkung von Farbe zu Wort – er ordnete den einzelnen Farben eine jeweilige Bedeutung zu. Als Inspirationsquelle dienten ihn dabei zeitgenössische Strömungen der Physik und Anthroposophie.