Lot Nr. 537


Mario Schifano *


Mario Schifano * - Zeitgenössische Kunst II

(Homs/Libyen 1934–1998 Rom)
Ohne Titel (rotes Monochrom mit dem Buchstaben O), 1973, rückseitig signiert Schifano, Emailfarbe auf Leinwand, 120 x 70 cm, gerahmt

Fotozertifikat:
Archivio Mario Schifano, Nr. 03120160416, Rom 27/4/2016

Provenienz:
Privatsammlung, Italien

Wenn es um die Malerei von Mario Schifano geht, schreibe ich wieder einmal eher als Zeuge denn als Kritiker: Zum Beispiel können die Monochrome von 1960 und 1961 nicht vollends durch eine vergleichende philologische Kritik erklärt werden, wenn wir sie mit Manzoni oder anderen, noch vielfältigeren, vergleichen. Diese Monochrome zeugen nicht von der Anämie einer intellektuellen Operation, sondern haben, ganz im Gegenteil, den Bedeutungsgehalt einer lebendigen Geste. Vor allem war und ist es unmöglich, sie auf ein Programm, eine Absicht oder eine Berechnung zu reduzieren. Trotz oder vielleicht sogar wegen des Schocks, den sie erregten, waren die Monochrome nicht nur eine lebendige Geste, sondern auch eine natürliche, genauso ungehemmt, wie der, der sie gemalt hatte. Diese Annullierung, dieses Nichts, ist bloßgelegt, elegant und gedeihend – ein Nichts aber auch ein Projekt, das von allem etwas enthält. Sie wurden aus der Notwendigkeit geboren, die Materie zu reinigen, aus der Ungezwungenheit, aus der Repräsentation, und sind ein untrennbarer Teil der Liebe zur Malerei und zum Leben.
Maurizio Calvesi, aus dem Katalog zur Mario-Schifano-Ausstellung, Salone delle Scuderie in Pilotta, Parma, 1974

01.06.2017 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 25.000,-

Mario Schifano *


(Homs/Libyen 1934–1998 Rom)
Ohne Titel (rotes Monochrom mit dem Buchstaben O), 1973, rückseitig signiert Schifano, Emailfarbe auf Leinwand, 120 x 70 cm, gerahmt

Fotozertifikat:
Archivio Mario Schifano, Nr. 03120160416, Rom 27/4/2016

Provenienz:
Privatsammlung, Italien

Wenn es um die Malerei von Mario Schifano geht, schreibe ich wieder einmal eher als Zeuge denn als Kritiker: Zum Beispiel können die Monochrome von 1960 und 1961 nicht vollends durch eine vergleichende philologische Kritik erklärt werden, wenn wir sie mit Manzoni oder anderen, noch vielfältigeren, vergleichen. Diese Monochrome zeugen nicht von der Anämie einer intellektuellen Operation, sondern haben, ganz im Gegenteil, den Bedeutungsgehalt einer lebendigen Geste. Vor allem war und ist es unmöglich, sie auf ein Programm, eine Absicht oder eine Berechnung zu reduzieren. Trotz oder vielleicht sogar wegen des Schocks, den sie erregten, waren die Monochrome nicht nur eine lebendige Geste, sondern auch eine natürliche, genauso ungehemmt, wie der, der sie gemalt hatte. Diese Annullierung, dieses Nichts, ist bloßgelegt, elegant und gedeihend – ein Nichts aber auch ein Projekt, das von allem etwas enthält. Sie wurden aus der Notwendigkeit geboren, die Materie zu reinigen, aus der Ungezwungenheit, aus der Repräsentation, und sind ein untrennbarer Teil der Liebe zur Malerei und zum Leben.
Maurizio Calvesi, aus dem Katalog zur Mario-Schifano-Ausstellung, Salone delle Scuderie in Pilotta, Parma, 1974


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst II
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 01.06.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.05. - 01.06.2017