Lot Nr. 43


Albin Egger-Lienz


Albin Egger-Lienz - Klassische Moderne

(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
„Ruhender Hirte“, ca. 1920/23, signiert Egger-Lienz, Öl auf Leinwand, 50 x 48 cm, gerahmt

Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz 1868–1926,
Das Gesamtwerk, Bd. II, Verlag Christian Brandstätter, 1996,
S. 560, M 500, S. 559 mit Abb.
Vgl. auch Kirschl: M 295/M 497-M501

Provenienz:
Privatsammlung, Bozen, laut Familienüberlieferung direkt vom Künstler erworben

Siehe:
Dorotheum, 12. Mai 2009, Lot 15 - „Ruhender Hirte“ (tlw. Wiederholung) Kirschl M499 Verkaufspreis € 185,550

Nach Monaten angespannter Tätigkeit unter drückenden wirtschaftlichen Sorgen folgt Egger Ende April 1922 seinen einige Wochen zuvor nach Venedig expedierten Werken, um seinen Saal selbst zu arrangieren. Die Kollektion umfaßt mit 33 Bildern den ganzen Entwicklungsgang von den Frühwerken Karfreitag, Ave und Kreuz über Haspinger, Totentanz, Mäher, Mittagessen, zwei Hirten, Leben und Der Mensch zu den Kompositionen der letzten Zeit: Kriegsfrauen, Generationen, Pflüger, Tischgebet, Mahlzeit. Daneben die Bildnisse seiner Töchter, Landschaften und Studienköpfe.
Emil Duca, der mit Egger in Venedig weilt, um als Eggers Dolmetscher zu fungieren, wird Zeuge seines ungewöhnlichen Erfolgs. Die Presse würdigt den Saal des Malers als einen der bedeutendsten der ganzen Ausstellung und widmet ihm in ihren Besprechungen breiten Raum. Der Verkauf der Erstfassung des Tischgebet und von fünf weiteren Arbeiten enthebt ihn aller finanziellen Sorgen. Die Uffizien in Florenz nehmen Eggers Selbstbildnis in ihre Ehrengalerie berühmter Zeitgenossen auf. Die Galleria Pesaro in Mailand lädt den Maler zu einer großen Ausstellung in ihren Räumen ein. Heinrich Hammer teilt ihm mit, er beabsichtige, eine umfassende Monographie über sein Werk zu schreiben. Mitte Mai fährt Egger, der mittlerweile nach Bozen zurückgekehrt war, nochmals nach Venedig, um König Viktor Emanuel III. durch seine Ausstellung zu führen. Darüber liest man in der Gazzetta di Venezia vom 17. Mai 1922:
„Im Saal 13 wird der König von Egger-Lienz, dem tüchtigen Maler aus Hochetsch, dem ein eigener Saal zu einer individuellen Ausstellung gewährt wurde, erwartet. Egger-Lienz hat bei dieser Gelegenheit die hohen Strümpfe und die Bergschuhe, die er gewöhnlich trägt, abgelegt und stellt sich im „Redingote“ vor. Der König spricht ihn höflich auf Deutsch an und der Maler macht ihm auch in dieser Sprache die „Honneurs“ in seiner Ausstellung. Er wird vom König, der ihm die Hand reicht, beglückwünscht.“
Aus: Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz 1868-1926, Das Gesamtwerk, Band I, S. 382

30.05.2017 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 186.000,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Albin Egger-Lienz


(Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen)
„Ruhender Hirte“, ca. 1920/23, signiert Egger-Lienz, Öl auf Leinwand, 50 x 48 cm, gerahmt

Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz 1868–1926,
Das Gesamtwerk, Bd. II, Verlag Christian Brandstätter, 1996,
S. 560, M 500, S. 559 mit Abb.
Vgl. auch Kirschl: M 295/M 497-M501

Provenienz:
Privatsammlung, Bozen, laut Familienüberlieferung direkt vom Künstler erworben

Siehe:
Dorotheum, 12. Mai 2009, Lot 15 - „Ruhender Hirte“ (tlw. Wiederholung) Kirschl M499 Verkaufspreis € 185,550

Nach Monaten angespannter Tätigkeit unter drückenden wirtschaftlichen Sorgen folgt Egger Ende April 1922 seinen einige Wochen zuvor nach Venedig expedierten Werken, um seinen Saal selbst zu arrangieren. Die Kollektion umfaßt mit 33 Bildern den ganzen Entwicklungsgang von den Frühwerken Karfreitag, Ave und Kreuz über Haspinger, Totentanz, Mäher, Mittagessen, zwei Hirten, Leben und Der Mensch zu den Kompositionen der letzten Zeit: Kriegsfrauen, Generationen, Pflüger, Tischgebet, Mahlzeit. Daneben die Bildnisse seiner Töchter, Landschaften und Studienköpfe.
Emil Duca, der mit Egger in Venedig weilt, um als Eggers Dolmetscher zu fungieren, wird Zeuge seines ungewöhnlichen Erfolgs. Die Presse würdigt den Saal des Malers als einen der bedeutendsten der ganzen Ausstellung und widmet ihm in ihren Besprechungen breiten Raum. Der Verkauf der Erstfassung des Tischgebet und von fünf weiteren Arbeiten enthebt ihn aller finanziellen Sorgen. Die Uffizien in Florenz nehmen Eggers Selbstbildnis in ihre Ehrengalerie berühmter Zeitgenossen auf. Die Galleria Pesaro in Mailand lädt den Maler zu einer großen Ausstellung in ihren Räumen ein. Heinrich Hammer teilt ihm mit, er beabsichtige, eine umfassende Monographie über sein Werk zu schreiben. Mitte Mai fährt Egger, der mittlerweile nach Bozen zurückgekehrt war, nochmals nach Venedig, um König Viktor Emanuel III. durch seine Ausstellung zu führen. Darüber liest man in der Gazzetta di Venezia vom 17. Mai 1922:
„Im Saal 13 wird der König von Egger-Lienz, dem tüchtigen Maler aus Hochetsch, dem ein eigener Saal zu einer individuellen Ausstellung gewährt wurde, erwartet. Egger-Lienz hat bei dieser Gelegenheit die hohen Strümpfe und die Bergschuhe, die er gewöhnlich trägt, abgelegt und stellt sich im „Redingote“ vor. Der König spricht ihn höflich auf Deutsch an und der Maler macht ihm auch in dieser Sprache die „Honneurs“ in seiner Ausstellung. Er wird vom König, der ihm die Hand reicht, beglückwünscht.“
Aus: Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz 1868-1926, Das Gesamtwerk, Band I, S. 382


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.05.2017 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.05. - 30.05.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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