Lot Nr. 260 -


Julian Opie *


Julian Opie * - Zeitgenössische Kunst I

(London 1958 geb.)
Ruth with Cigarette 2, 2005, auf der Überlappung signiert Julian Opie, Farbstoff auf Nylon auf Leinwand, 245 x 169 cm, auf Keilrahmen

Provenienz:
Privatsammlung, Japan

Ausgestellt:
Kumamoto 2015, POP ART 1960s – 2000s. Contemporary Art Museum 25. Juli - 27. September 2015

Werkverzeichnis:
www.julianopie.com/artwork

„Das Genre des Porträts an sich bezeugt ein besonderes Interesse an dem Anderen. Allerdings ist dieses Andere immer man selbst. Der Porträtist zeigt nicht bloß einen Menschen: eine Gesellschaftsfrau, einen Geschäftsmann, eine Schauspielerin, einen Kollegen usw. Mit seiner Synthesekunst arbeitet Julian Opie allgemein anwendbare Ideen aus dem Individuum heraus. Dies ist seine große Errungenschaft: Seine Herangehensweise begünstigt eine Reduktion und Konzentration von Mitteln und Markierungen, aber das Porträt ist in keiner Weise darauf reduziert. Wichtig ist die ständige Anpassung an den Zeitgeist und hierin liegt die Stärke seiner Werke sowie die Verwendung einer symbolischen Physiognomie, die einen allgemeinen Wert hat und nicht an die Besonderheiten der Person, oder die anderen Dinge, die er so geschickt präsentiert, gebunden ist. Letztlich geht es darum, dass es nicht ausschließlich eine Frage eines Portraits ist, sondern der Ideen des Zeitalters, eines ästhetischen Ideals und generischen Typologien, die eher wie eine soziokünstlerische Datenbank operieren.“
www.julianopie.com: Julie Morere: People, Portraits and Landscapes. Aus „Impersonality and Emotion in Twentieth-Century British Arts“, hrsg. von J.M. Ganteau und C. Reynier, Université Paul-Valery Montpellier III

Die Werke Julian Opies basieren auf Fotografien, die durch extreme digitale Bearbeitung auf die wesentlichen Details des Dargestellten reduziert werden, wobei dadurch die für Opie so charakteristische Formensprache der schwarzen Konturen in besonderer Weise herausgearbeitet wird. Das menschliche Auge nimmt das gemalte Porträt meist genauer in Augenschein als die reale Person selbst, da der Maler sein Augenmerk bewusst auf die charakteristischen Eigenschaften des jeweiligen Gesichtes legt, um die Individualität der dargestellten Person in den Vordergrund zu stellen. Trotz der Reduktion auf das Wesentliche individualisiert Julian Opie die Porträtierten, indem er ihnen mit Brillen, Uhren, Armreifen und Kleidung ein persönliches Attribut an die Hand gibt.
Die fünfteilige Ruth-Serie, aus der „Ruth with cigarette, 2“ stammt, zeigt „Ruth“ als formenreduzierte Figur mit schwarzen Outlines in fünf völlig verschiedenen Erscheinungsformen, jedoch immer eine Zigarette rauchend. Das Besondere an dem Porträt „Ruth with cigarette, 2“ ist ihre Körperhaltung. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Porträts, meist en face oder im Profil, ist Ruth ohne Torsion des Oberkörpers seitlich gedreht und blickt den Betrachter über ihre rechte Schulter hinweg unverwandt an. Mit den vor dem Körper verschränkten Armen gibt sie den Blick auf ihren Oberkörper für den Betrachter nicht, wie die anderen Darstellung der Serie, frei sondern der Beschauer wird auf das Gesicht mit Brille und die Handlung des Rauchens beschränkt.

31.05.2017 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 81.930,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Julian Opie *


(London 1958 geb.)
Ruth with Cigarette 2, 2005, auf der Überlappung signiert Julian Opie, Farbstoff auf Nylon auf Leinwand, 245 x 169 cm, auf Keilrahmen

Provenienz:
Privatsammlung, Japan

Ausgestellt:
Kumamoto 2015, POP ART 1960s – 2000s. Contemporary Art Museum 25. Juli - 27. September 2015

Werkverzeichnis:
www.julianopie.com/artwork

„Das Genre des Porträts an sich bezeugt ein besonderes Interesse an dem Anderen. Allerdings ist dieses Andere immer man selbst. Der Porträtist zeigt nicht bloß einen Menschen: eine Gesellschaftsfrau, einen Geschäftsmann, eine Schauspielerin, einen Kollegen usw. Mit seiner Synthesekunst arbeitet Julian Opie allgemein anwendbare Ideen aus dem Individuum heraus. Dies ist seine große Errungenschaft: Seine Herangehensweise begünstigt eine Reduktion und Konzentration von Mitteln und Markierungen, aber das Porträt ist in keiner Weise darauf reduziert. Wichtig ist die ständige Anpassung an den Zeitgeist und hierin liegt die Stärke seiner Werke sowie die Verwendung einer symbolischen Physiognomie, die einen allgemeinen Wert hat und nicht an die Besonderheiten der Person, oder die anderen Dinge, die er so geschickt präsentiert, gebunden ist. Letztlich geht es darum, dass es nicht ausschließlich eine Frage eines Portraits ist, sondern der Ideen des Zeitalters, eines ästhetischen Ideals und generischen Typologien, die eher wie eine soziokünstlerische Datenbank operieren.“
www.julianopie.com: Julie Morere: People, Portraits and Landscapes. Aus „Impersonality and Emotion in Twentieth-Century British Arts“, hrsg. von J.M. Ganteau und C. Reynier, Université Paul-Valery Montpellier III

Die Werke Julian Opies basieren auf Fotografien, die durch extreme digitale Bearbeitung auf die wesentlichen Details des Dargestellten reduziert werden, wobei dadurch die für Opie so charakteristische Formensprache der schwarzen Konturen in besonderer Weise herausgearbeitet wird. Das menschliche Auge nimmt das gemalte Porträt meist genauer in Augenschein als die reale Person selbst, da der Maler sein Augenmerk bewusst auf die charakteristischen Eigenschaften des jeweiligen Gesichtes legt, um die Individualität der dargestellten Person in den Vordergrund zu stellen. Trotz der Reduktion auf das Wesentliche individualisiert Julian Opie die Porträtierten, indem er ihnen mit Brillen, Uhren, Armreifen und Kleidung ein persönliches Attribut an die Hand gibt.
Die fünfteilige Ruth-Serie, aus der „Ruth with cigarette, 2“ stammt, zeigt „Ruth“ als formenreduzierte Figur mit schwarzen Outlines in fünf völlig verschiedenen Erscheinungsformen, jedoch immer eine Zigarette rauchend. Das Besondere an dem Porträt „Ruth with cigarette, 2“ ist ihre Körperhaltung. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Porträts, meist en face oder im Profil, ist Ruth ohne Torsion des Oberkörpers seitlich gedreht und blickt den Betrachter über ihre rechte Schulter hinweg unverwandt an. Mit den vor dem Körper verschränkten Armen gibt sie den Blick auf ihren Oberkörper für den Betrachter nicht, wie die anderen Darstellung der Serie, frei sondern der Beschauer wird auf das Gesicht mit Brille und die Handlung des Rauchens beschränkt.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 31.05.2017 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.05. - 31.05.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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