Lot Nr. 104


Tapisserie,


Tapisserie, - Sammlung Reinhold Hofstätter

Brüssel (Niederlande), Geschichte des Herkules, ca. 354 x 507 cm, 1. Drittel 17. Jh. Äußerst fein gewirkter Wandteppich mit hohen Seidenanteilen und Wolle aus einer Herkules-Serie. Das Stück befindet sich in einem ausgezeichnetem Farb- und Erhaltungszustand ohne augenscheinlichen Beschädigungen und Reparaturstellen. Vollständig auf Leinen aufgezogen. Am linken unterem Galon befindet sich die Stadtmarke Brüssel mit rotem Schild und “BB” (Brabant Brüssel), sowie rechts außen eine ungedeutete Meistermarke. Dieselbe Signatur findet sich auf einen kleineren Teppich der Herkules-Geschichte im Pariser Mobilier national (ehem. Gobelins Museum). Mehrere Tapisserien mit identer Bordüre sind überliefert und können durch die namentlich eingewirkte Wirkermarke, den Atelier Bernaerd van Brustom zugeschrieben werden. (Museo de Artes, Barcelona; Design Museum, Gent; Sotheby’s, London, 29. Mai 1970, Lot 30; Sotheby s, London, 12. Dezember 1975, Lot 8.

Herkules zähmt die menschenfressenden Rosse des Diomedes:
Der Sage nach ist Herkules (Herakles) der Ahnherr der burgundischen Herzöge, dessen Sohn das Haus Habsburg begründet haben soll. Vom König Eurystheus wurden Herkules zwölf Aufgaben zugeteilt, welche den Mord an seiner eigenen Frau und seinen Kindern sühnen sollten. Die achte, der sagenhaften Aufgaben bestand darin die wilden, menschenfressenden Stuten des Thrakerkönigs Diomedes zu zähmen. Am rechten Bildrand steht Herkules mit seinen Attributen: einer Keule und das Fell des Nemeischen Löwen, dessen Erlegung seine erste Aufgabe war. Dargestellt ist die Szene, in der Herkules den König selbst seinen Pferden zum Fraß vorwirft. Die Grausamkeit dieser Szene wird zugunsten einer schönlinigen, anmutigen Gestik zurückgenommen. Das Bild ist von einer umlaufenden Bordüre eingefasst, die mit Groteskenschmuck und acht szenischen Medaillons mit lateinischen Spruchbändern geziert ist.

Lit.:
Heinrich Göbel, Wandteppiche, Die Niederlande, Teil 1, Band 1, Wirkermarken, Seite 8 u. 11; Heinrich Göbel, Wandteppiche, Die Niederlande, Teil 1, Band 2, Abb.: 521.

10.05.2017 - 17:00

Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Tapisserie,


Brüssel (Niederlande), Geschichte des Herkules, ca. 354 x 507 cm, 1. Drittel 17. Jh. Äußerst fein gewirkter Wandteppich mit hohen Seidenanteilen und Wolle aus einer Herkules-Serie. Das Stück befindet sich in einem ausgezeichnetem Farb- und Erhaltungszustand ohne augenscheinlichen Beschädigungen und Reparaturstellen. Vollständig auf Leinen aufgezogen. Am linken unterem Galon befindet sich die Stadtmarke Brüssel mit rotem Schild und “BB” (Brabant Brüssel), sowie rechts außen eine ungedeutete Meistermarke. Dieselbe Signatur findet sich auf einen kleineren Teppich der Herkules-Geschichte im Pariser Mobilier national (ehem. Gobelins Museum). Mehrere Tapisserien mit identer Bordüre sind überliefert und können durch die namentlich eingewirkte Wirkermarke, den Atelier Bernaerd van Brustom zugeschrieben werden. (Museo de Artes, Barcelona; Design Museum, Gent; Sotheby’s, London, 29. Mai 1970, Lot 30; Sotheby s, London, 12. Dezember 1975, Lot 8.

Herkules zähmt die menschenfressenden Rosse des Diomedes:
Der Sage nach ist Herkules (Herakles) der Ahnherr der burgundischen Herzöge, dessen Sohn das Haus Habsburg begründet haben soll. Vom König Eurystheus wurden Herkules zwölf Aufgaben zugeteilt, welche den Mord an seiner eigenen Frau und seinen Kindern sühnen sollten. Die achte, der sagenhaften Aufgaben bestand darin die wilden, menschenfressenden Stuten des Thrakerkönigs Diomedes zu zähmen. Am rechten Bildrand steht Herkules mit seinen Attributen: einer Keule und das Fell des Nemeischen Löwen, dessen Erlegung seine erste Aufgabe war. Dargestellt ist die Szene, in der Herkules den König selbst seinen Pferden zum Fraß vorwirft. Die Grausamkeit dieser Szene wird zugunsten einer schönlinigen, anmutigen Gestik zurückgenommen. Das Bild ist von einer umlaufenden Bordüre eingefasst, die mit Groteskenschmuck und acht szenischen Medaillons mit lateinischen Spruchbändern geziert ist.

Lit.:
Heinrich Göbel, Wandteppiche, Die Niederlande, Teil 1, Band 1, Wirkermarken, Seite 8 u. 11; Heinrich Göbel, Wandteppiche, Die Niederlande, Teil 1, Band 2, Abb.: 521.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Sammlung Reinhold Hofstätter - Möbel und dekorative Kunst
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 10.05.2017 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.05. - 10.05.2017