(Bassano 1584–1654)
Bildnis des Matthio Zamberlani im schwarzen Mantel und mit geöffnetem Buch an einem Tisch,
signiert unten Mitte auf der Papierrolle: Jacobus. Apollonius. Bassanesis,
beschriftet im Brief unten rechts: Al Molto Magco et Eccmo Sigr: mio/OsSmo. il Sigr: Matthio Zamber-/lani/Bassano,
Öl auf Leinwand, 113,5 x 95 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Wien

Das vorliegende Gemälde ist ein seltenes Beispiel für ein signiertes Porträt eines Mitglieds der Bassano-Werkstatt. Giacomo Apollonio, dessen vollständige Signatur das Werk trägt, war der Sohn von Jacopo Bassanos Tochter Marina und deren Ehemann, Apollonio Apolloni. Soweit bekannt ist, blieb Giacomo seine gesamte Laufbahn hindurch in seiner Heimatstadt Bassano del Grappa im Norden des Veneto. Als er dort 1654 im Alter von 70 Jahren verstarb, hinterließ er hauptsächlich religiöse Werke. In mehreren Kirchen im Gebiet von Bassano del Grappa befinden sich immer noch Bilder von seiner Hand. Sie sind alle im bassanesken Stil gehalten, zeigen aber leuchtendere Farben als die Arbeiten von Jacopo, des Begründers der Schule, und seiner beiden Söhne Francesco und Leandro.

Eine vergleichbare, relativ klare Farbigkeit kennzeichnet das vorliegende Bild, das ansonsten den stilistischen und typologischen Merkmalen der drei Hauptmaler der Familie Bassano –Jacopo, Francesco und Leandro – entspricht. In dem Werk, das sich durch eine hervorragende Qualität auszeichnet, hallt wohl am stärksten das Vorbild von Jacopos jüngerem Sohn Leandro wider, der in der Tat Apollonios Lehrer gewesen sein mochte. Soweit bekannt, ist es das einzige bisher bekannte Porträt Apollonios. Über den Dargestellten, ein Mitglied der Familie Zamberlan aus Bassano del Grappa, ist nichts bekannt (Francesco Zamberlan, der von 1529 bis nach 1606 lebte, war ein relativ bedeutender Architekt). Von seiner Kleidung zu schließen, könnte Matteo Zamberlan Stadtbeamter gewesen sein.

Wir danken Bernard Aikema für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.