Lot Nr. 111


Punu, Gabun: Eine typische, weiße Maske der Punu, ‘Okuyi-Maske’ genannt, die ein ‘schönes Mädchen’ darstellt, das aus dem Jenseits kommt.


Punu, Gabun: Eine typische, weiße Maske der Punu, ‘Okuyi-Maske’ genannt, die ein ‘schönes Mädchen’ darstellt, das aus dem Jenseits kommt. - Tribal Art

Dieser bekannte, ‘klassische’ Maskentyp der Punu, ‘Okuyi-’ oder auch ‘Mukudji-Maske’ genannt, stellt ein ‘schönes Mädchen’ dar, das aus dem Jenseits kommt und die lebenden Menschen wohlwollend und freundlich besucht (die Farbe Weiß steht in der Kunst Afrikas oft in Verbindung mit dem Phänomen ‘Tod’!). Diese ‘Okuyi-Masken’ wurden bei den Punu von Männern in engen Ganzkörper-Kostümen auf bis zu 2 Meter hohen Stelzen getanzt. Bei rituellen Zeremonien, bei Festen und auf Märkten.

‘Okuyi-Masken’, wie die vorliegende, wurden stets aus sehr leichtem, hellem Holz geschnitzt. Ihr Gesicht, mit den typischen, ‘asiatisch’ wirkenden, geschlitzten Augen, wurde mittels Kaolin weiß gefärbt. Die Frisur mit zwei zentralen Kämmen und kurzen Zöpfen an beiden Seiten, ist fein liniert und schwarz gefärbt. Auf ihrer Stirn trägt sie zwischen den weiten Augenbrauen-Bögen die rot gefärbte, stammestypische Narben-Tätowierung aus einer neunteiligen Raute. Auch die vollen Lippen des offenen Mundes mit der oberen Zahnreihe sind rot gefärbt, wie das Innere beider Ohren. Durch ein Paar von Befestigungs-Löchern wurde die Maske an den Kopf des Tänzers gebunden (ein Loch-Paar ist durch den langen Gebrauch der Maske bereits ausgerissen!) und über den breiten Rand wurde das Maskenkostüm gestülpt. Ein stilistisch perfektes Beispiel einer ‘Okuyi-Maske’ der Punu, mit altersbedingtem Farbabrieb und kleinen, minimalen Ausbrüchen an der Frisur, ganz oben, und am rechten Augen-Schlitz (sowie die beiden, bereits erwähnten, durchgebrochenen Befestigungs-Löcher). Sonst keine Schäden. Mit guter, glaubhafter Gebrauchs-Patina an der Innenseite hinten.
H: 32 cm; B: 18 cm.
1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.

Lit.:
‘Punu’ von Louis Perrois & Charlotte Grand-Dufay, Abb. 13 bis 18;
‘Encyclopedia of African Art and Culture’ von K.-F. Schädler, Abb. S. 516;
‘Ancestral Art of Gabon’ von Louis Perrois, Abb. 23.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

06.04.2017 - 15:00

Rufpreis:
EUR 1.600,-

Punu, Gabun: Eine typische, weiße Maske der Punu, ‘Okuyi-Maske’ genannt, die ein ‘schönes Mädchen’ darstellt, das aus dem Jenseits kommt.


Dieser bekannte, ‘klassische’ Maskentyp der Punu, ‘Okuyi-’ oder auch ‘Mukudji-Maske’ genannt, stellt ein ‘schönes Mädchen’ dar, das aus dem Jenseits kommt und die lebenden Menschen wohlwollend und freundlich besucht (die Farbe Weiß steht in der Kunst Afrikas oft in Verbindung mit dem Phänomen ‘Tod’!). Diese ‘Okuyi-Masken’ wurden bei den Punu von Männern in engen Ganzkörper-Kostümen auf bis zu 2 Meter hohen Stelzen getanzt. Bei rituellen Zeremonien, bei Festen und auf Märkten.

‘Okuyi-Masken’, wie die vorliegende, wurden stets aus sehr leichtem, hellem Holz geschnitzt. Ihr Gesicht, mit den typischen, ‘asiatisch’ wirkenden, geschlitzten Augen, wurde mittels Kaolin weiß gefärbt. Die Frisur mit zwei zentralen Kämmen und kurzen Zöpfen an beiden Seiten, ist fein liniert und schwarz gefärbt. Auf ihrer Stirn trägt sie zwischen den weiten Augenbrauen-Bögen die rot gefärbte, stammestypische Narben-Tätowierung aus einer neunteiligen Raute. Auch die vollen Lippen des offenen Mundes mit der oberen Zahnreihe sind rot gefärbt, wie das Innere beider Ohren. Durch ein Paar von Befestigungs-Löchern wurde die Maske an den Kopf des Tänzers gebunden (ein Loch-Paar ist durch den langen Gebrauch der Maske bereits ausgerissen!) und über den breiten Rand wurde das Maskenkostüm gestülpt. Ein stilistisch perfektes Beispiel einer ‘Okuyi-Maske’ der Punu, mit altersbedingtem Farbabrieb und kleinen, minimalen Ausbrüchen an der Frisur, ganz oben, und am rechten Augen-Schlitz (sowie die beiden, bereits erwähnten, durchgebrochenen Befestigungs-Löcher). Sonst keine Schäden. Mit guter, glaubhafter Gebrauchs-Patina an der Innenseite hinten.
H: 32 cm; B: 18 cm.
1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.

Lit.:
‘Punu’ von Louis Perrois & Charlotte Grand-Dufay, Abb. 13 bis 18;
‘Encyclopedia of African Art and Culture’ von K.-F. Schädler, Abb. S. 516;
‘Ancestral Art of Gabon’ von Louis Perrois, Abb. 23.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.04.2017 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 01.04. - 06.04.2017