Lot Nr. 130


Tschokwe, Angola, DR Kongo, Sambia: Eine sehr alte und seltene Häuptlings- und Ahnen-Maske vom Typ ‘Cihongo’.


Tschokwe, Angola, DR Kongo, Sambia: Eine sehr alte und seltene Häuptlings- und Ahnen-Maske vom Typ ‘Cihongo’. - Tribal Art

Diese Maske, ‘Cihongo’ genannt, stellt einen wichtigen, männlichen Ahnen der Tschokwe dar. Mit diesem eindrucksvollen Masken-Typ durften nur Häuptlinge und ihre Söhne auftreten, wenn sie auf ‘Inspektions-Reisen’ durch die Dörfer ihres Herrschafts-Gebietes waren. Dort tanzten sie mit diesen Masken, in Ganzkörper-Kostümen und mit wilden Sprüngen, um ihren Anspruch auf Macht und Autorität zu unterstreichen. In diesen Masken-Gestalten trieben sie ausständige Tribut-Zahlungen ein und hielten Gerichts-Sitzungen ab. Vorliegende, sehr alte ‘Cihongo-Maske’ zeigt den typischen Tschokwe-Stil: Aus harten Holz geschnitzt und schwarz-braun gefärbt. Den Haar-Ansatz oben markieren zwei erhabene Relief-Streifen. Darüber befindet sich eine Quer-Reihe von Löchern, in denen ursprünglich ein hoher, runder Aufsatz aus Geflecht und Federn befestigt war. Zentral auf der breiten Stirn der Maske befindet sich das Stammeszeichen der Tschokwe, genannt ‘Cingelyengelye’ (eine Art ‘Malteser-Kreuz’) in vertieftem Relief, und in der Mitte mit einem gelben Messing-Ziernagel verziert. Unter den charakteristisch hohen und weiten Augenbrauen-Bögen liegen große, geschlitzte Kaffeebohnen-Augen, jeweils in einer konkav vertieften Mulde. Die Ohren stehen leicht ab, und im linken Ohr-Läppchen hängt noch ein großer, runder Ohrring aus Eisen. Die schlank geführten Wangen tragen Zier-Narben, ‘Tränen’ genannt. Der Mund ist breit und offen, mit beiden Reihen spitz zugefeilter Zähne (ein Schönheits-Ideal). Am Kinn sitzt ein großer, flacher und halbrunder Bart - typisch für eine ‘Cihongo-Maske’. Dieses Tschokwe-Stück zeigt nur zwei kleinere, altersbedingte Schäden: Einen kurzen Riss, an der linken Seite oben, mit einer alten Original-Reparatur (eine Kupfer-Klammer), sowie einen alten Riss im Bart, ebenfalls mit Baumharz sehr früh original verklebt. Das ungewöhnlich hohe Alter dieses Objektes erkennt man am besten auf seiner Rückseite innen: An der fast schwarzen, uralten Glanz-Patina mit ihren etwas helleren Abrieb-Stellen durch langzeitlichen Gebrauch!
H: 24 cm; B: 17,5 cm.
Um 1900 oder früher. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘La Sculpture Tshokwe’ von Marie-Louise Bastin, Abb. 34 bis 37;
‘Chokwe!’ von Manuel Jordan, Abb. 69, 70, 71 u. v. a.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

20.02.2017 - 14:00

Rufpreis:
EUR 2.000,-

Tschokwe, Angola, DR Kongo, Sambia: Eine sehr alte und seltene Häuptlings- und Ahnen-Maske vom Typ ‘Cihongo’.


Diese Maske, ‘Cihongo’ genannt, stellt einen wichtigen, männlichen Ahnen der Tschokwe dar. Mit diesem eindrucksvollen Masken-Typ durften nur Häuptlinge und ihre Söhne auftreten, wenn sie auf ‘Inspektions-Reisen’ durch die Dörfer ihres Herrschafts-Gebietes waren. Dort tanzten sie mit diesen Masken, in Ganzkörper-Kostümen und mit wilden Sprüngen, um ihren Anspruch auf Macht und Autorität zu unterstreichen. In diesen Masken-Gestalten trieben sie ausständige Tribut-Zahlungen ein und hielten Gerichts-Sitzungen ab. Vorliegende, sehr alte ‘Cihongo-Maske’ zeigt den typischen Tschokwe-Stil: Aus harten Holz geschnitzt und schwarz-braun gefärbt. Den Haar-Ansatz oben markieren zwei erhabene Relief-Streifen. Darüber befindet sich eine Quer-Reihe von Löchern, in denen ursprünglich ein hoher, runder Aufsatz aus Geflecht und Federn befestigt war. Zentral auf der breiten Stirn der Maske befindet sich das Stammeszeichen der Tschokwe, genannt ‘Cingelyengelye’ (eine Art ‘Malteser-Kreuz’) in vertieftem Relief, und in der Mitte mit einem gelben Messing-Ziernagel verziert. Unter den charakteristisch hohen und weiten Augenbrauen-Bögen liegen große, geschlitzte Kaffeebohnen-Augen, jeweils in einer konkav vertieften Mulde. Die Ohren stehen leicht ab, und im linken Ohr-Läppchen hängt noch ein großer, runder Ohrring aus Eisen. Die schlank geführten Wangen tragen Zier-Narben, ‘Tränen’ genannt. Der Mund ist breit und offen, mit beiden Reihen spitz zugefeilter Zähne (ein Schönheits-Ideal). Am Kinn sitzt ein großer, flacher und halbrunder Bart - typisch für eine ‘Cihongo-Maske’. Dieses Tschokwe-Stück zeigt nur zwei kleinere, altersbedingte Schäden: Einen kurzen Riss, an der linken Seite oben, mit einer alten Original-Reparatur (eine Kupfer-Klammer), sowie einen alten Riss im Bart, ebenfalls mit Baumharz sehr früh original verklebt. Das ungewöhnlich hohe Alter dieses Objektes erkennt man am besten auf seiner Rückseite innen: An der fast schwarzen, uralten Glanz-Patina mit ihren etwas helleren Abrieb-Stellen durch langzeitlichen Gebrauch!
H: 24 cm; B: 17,5 cm.
Um 1900 oder früher. (ME)

Provenienz:
Südafrikanische Privatsammlung.

Lit.:
‘La Sculpture Tshokwe’ von Marie-Louise Bastin, Abb. 34 bis 37;
‘Chokwe!’ von Manuel Jordan, Abb. 69, 70, 71 u. v. a.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.02.2017 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.02. - 20.02.2017