Lot Nr. 108


Kuba (oder Bakuba), DR Kongo: Eine große Helm-Maske vom ‘königlichen’ Typ ‘Bwoom’.


Kuba (oder Bakuba), DR Kongo: Eine große Helm-Maske vom ‘königlichen’ Typ ‘Bwoom’. - Tribal Art

Die Kuba (oder Bakuba) sind eine Föderation von 18 ethnischen Gruppen, im zentralen Süden des Kongo. Die Kuba kennen mehr als 20 verschiedene Masken-Gestalten, die bei theatralischen Tanz-Vorführungen und wichtigen Ereignissen wie Initiationen, Begräbnissen u. a. auftreten. Die bedeutendsten Masken sind dabei die drei ‘königlichen Masken’!
Die vorliegende ‘königliche Maske’ stellt ‘Bwoom’, den aufmüpfigen, rebellischen Bruder des Königs dar. Eine Helm-Maske aus leichtem, hellem Holz und schwarz gefärbt. Die typisch weit vorgewölbte Stirn ist zur Gänze mit gelochtem Kupferblech beschlagen. Das schwarz gefärbte Holz des Gesichts-Teils trägt ein kleinteiliges, linear eingeschnittenes Rauten-Muster, sowie an den Wangen, auf den Nasenflügeln der breiten, großen Nase, und auf dem Mund ebenfalls einen Beschlag aus Kupferblech. Weiters ist die ‘Bwoom-Maske’ im charakteristischen Kuba-Stil mit Ketten aus weissen, gelben, blauen und roten Glassperlen besetzt, die auf Streifen aus Faser-Gewebe aufgenäht sind. Auf der Rückseite des Kopfes befinden sich gelochte Kauri-Schnecken in einem Kreuz-Muster auf Faser-Gewebe aufgenäht, sowie in der Mitte das typische Kuba-Muster des ‘Endlosen Knotens’ aus schwarzen und weissen Glasperlen. Die Maske trägt auch einen schmalen, umlaufenden ‘Bart’, besetzt und behängt mit Kauris, Glasperlen und aufgeschnittenen Samen-Kapseln (mit teils eingesetzten, schwarzen Pflanzenfasern), sowie ein langes Stück Tierfell mit schwarzen Haaren unter dem Kinn. Die oben, auf ihrem Scheitel kreisrund offene Maske ist dort mit einem ‘Polster’ aus braunem Faser-Gewebe geschlossen und mit rautenförmig aufgenähten Streifen aus hellbraunem Tierfell verziert. An beiden Seiten der Helm-Maske sind dreieckige ‘Wangen-Klappen’ aus Fasergewebe befestigt, die entlang des hinteren Masken-Randes mit einem Gewebestreifen verbunden sind. Diese Helm-Masken der Kuba haben meistens keine Seh-Schlitze für den Masken-Tänzer (wie auch die vorliegende Maske). Der Tänzer trägt sie auf einem eingelegten ‘Polster’ schräg oben, auf seinem Kopf und schaut durch die großen, offenen Nasenlöcher der Maske hinaus. Insgesamt eine sehr eindrucksvolle, große und alte ’Bwoom-Maske’, mit kleinen, altersbedingten Schäden (minimale Abbrüche, ein Riss in der linken Wange, an exponierten Stellen und Kanten, wie an der Nase, den Wangen und Ohren, Farbabrieb und leicht bestoßen). Sonst keine Schäden. Gute, ältere, teils glänzende Gebrauchs-Patina außen und innen.
H: 52 cm (mit schwarzem Bart); 32 cm (ohne schwarzem Bart); 16 cm (hinten); B: ca. 26 cm.
1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
‘Afrika’ von Michel Leiris & Jacqueline Delange, Abb. 396;
‘Het gelaat van de geesten’ von Frank Herreman & Constantijn Petridis, Abb. 60;
’Das zweite Gesicht. Masken aus der Sammlung Barbier-Müller’ von Iris Hahner-Herzog, Maria Kecskési & László Vajda.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

20.02.2017 - 14:00

Rufpreis:
EUR 800,-

Kuba (oder Bakuba), DR Kongo: Eine große Helm-Maske vom ‘königlichen’ Typ ‘Bwoom’.


Die Kuba (oder Bakuba) sind eine Föderation von 18 ethnischen Gruppen, im zentralen Süden des Kongo. Die Kuba kennen mehr als 20 verschiedene Masken-Gestalten, die bei theatralischen Tanz-Vorführungen und wichtigen Ereignissen wie Initiationen, Begräbnissen u. a. auftreten. Die bedeutendsten Masken sind dabei die drei ‘königlichen Masken’!
Die vorliegende ‘königliche Maske’ stellt ‘Bwoom’, den aufmüpfigen, rebellischen Bruder des Königs dar. Eine Helm-Maske aus leichtem, hellem Holz und schwarz gefärbt. Die typisch weit vorgewölbte Stirn ist zur Gänze mit gelochtem Kupferblech beschlagen. Das schwarz gefärbte Holz des Gesichts-Teils trägt ein kleinteiliges, linear eingeschnittenes Rauten-Muster, sowie an den Wangen, auf den Nasenflügeln der breiten, großen Nase, und auf dem Mund ebenfalls einen Beschlag aus Kupferblech. Weiters ist die ‘Bwoom-Maske’ im charakteristischen Kuba-Stil mit Ketten aus weissen, gelben, blauen und roten Glassperlen besetzt, die auf Streifen aus Faser-Gewebe aufgenäht sind. Auf der Rückseite des Kopfes befinden sich gelochte Kauri-Schnecken in einem Kreuz-Muster auf Faser-Gewebe aufgenäht, sowie in der Mitte das typische Kuba-Muster des ‘Endlosen Knotens’ aus schwarzen und weissen Glasperlen. Die Maske trägt auch einen schmalen, umlaufenden ‘Bart’, besetzt und behängt mit Kauris, Glasperlen und aufgeschnittenen Samen-Kapseln (mit teils eingesetzten, schwarzen Pflanzenfasern), sowie ein langes Stück Tierfell mit schwarzen Haaren unter dem Kinn. Die oben, auf ihrem Scheitel kreisrund offene Maske ist dort mit einem ‘Polster’ aus braunem Faser-Gewebe geschlossen und mit rautenförmig aufgenähten Streifen aus hellbraunem Tierfell verziert. An beiden Seiten der Helm-Maske sind dreieckige ‘Wangen-Klappen’ aus Fasergewebe befestigt, die entlang des hinteren Masken-Randes mit einem Gewebestreifen verbunden sind. Diese Helm-Masken der Kuba haben meistens keine Seh-Schlitze für den Masken-Tänzer (wie auch die vorliegende Maske). Der Tänzer trägt sie auf einem eingelegten ‘Polster’ schräg oben, auf seinem Kopf und schaut durch die großen, offenen Nasenlöcher der Maske hinaus. Insgesamt eine sehr eindrucksvolle, große und alte ’Bwoom-Maske’, mit kleinen, altersbedingten Schäden (minimale Abbrüche, ein Riss in der linken Wange, an exponierten Stellen und Kanten, wie an der Nase, den Wangen und Ohren, Farbabrieb und leicht bestoßen). Sonst keine Schäden. Gute, ältere, teils glänzende Gebrauchs-Patina außen und innen.
H: 52 cm (mit schwarzem Bart); 32 cm (ohne schwarzem Bart); 16 cm (hinten); B: ca. 26 cm.
1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
‘Afrika’ von Michel Leiris & Jacqueline Delange, Abb. 396;
‘Het gelaat van de geesten’ von Frank Herreman & Constantijn Petridis, Abb. 60;
’Das zweite Gesicht. Masken aus der Sammlung Barbier-Müller’ von Iris Hahner-Herzog, Maria Kecskési & László Vajda.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.02.2017 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.02. - 20.02.2017