Äußerst selten findet man im internationalen Markt für Stammeskunst und tribalem Schmuck solche alten Häuptlings-Halsreifen der Kuba. Vorliegender Reifen besteht aus 22 sechsschichtigen, alten, mehrfarbigen und geschliffenen Glasperlen, auch Chevron-, Rosetta-, Stern- oder Aggry-Perlen genannt. Solche Chevron-Perlen wurden im 15. Jh. von den Glasbläsern in Venedig (Murano) erfunden. Dazu wurden Glas-Stäbe aus blau-weiss-roten Schichten in Perlengröße geschnitten und die Perlen an ihren Enden so poliert, dass 12-zackige Sterne entstanden (= die ‘12 Apostel’). Besonders im 18. und 19. Jh. wurden diese Perlen nach Afrika verhandelt. Später wurden sie auch in Holland produziert, heute auch in Amerika und Asien. In Afrika gelten Chevron-Perlen heute noch als wertvoller Bestandteil von Schmuck.
Der hier präsentierte Halsreifen eines Kuba-Häuptlings, aus dem zentralen Kongo, trägt einige besonders große Chevron-Perlen. Die größte misst ca. 6 cm in ihrer Länge und hat einen Durchmesser von 4,2 cm. Dazu ist der Reifen vorne mit sechs großen Fang-Zähnen von Leoparden geschmückt. Das ist ein deutliches Rang-Zeichen, denn Leoparden-Zähne waren bei den Kuba nur den Häuptlingen vorbehalten! Die beiden größten Leoparden-Zähne wurden hier zwischen je zwei roten Glasperlen als ‘Distanz-Perlen’ gefädelt. Insgesamt sind alle Perlen und Tierzähne auf einem starken, steifen und alten Eisendraht ihrer Größe nach aufgefädelt. Ein sehr seltenes, auch kulturhistorisch interessantes Objekt. Alle Teile sind alt. Komplett und keine Schäden!
DM: ca. 37 cm x 35 cm. 18./19. Jh.. (ME)

Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.

Lit.:
‘A World of Necklaces’von Anne Leurquin, Abb. 138.