Lot Nr. 58


Yoruba, Nigeria: Eine große, kniende ‘Schalen-Trägerin’, genannt ‘Olumeye’, mit drei Kindern, eines auf ihrem Rücken und zwei auf den Armen, weiss, schwarz und blau gefärbt.


Yoruba, Nigeria: Eine große, kniende ‘Schalen-Trägerin’, genannt ‘Olumeye’, mit drei Kindern, eines auf ihrem Rücken und zwei auf den Armen, weiss, schwarz und blau gefärbt. - Tribal Art

Eine ungewöhnlich große, kniende und freundlich lächelnde Frauen-Figur, die vor sich eine Opferschale in beiden Händen hält und drei Kinder trägt.
Eines auf ihrem Rücken und je eines, samt kleinen Opferschalen, auf ihren beiden Unterarmen. Diese Schalen-Darstellungen werden ‘Olumeye-Figuren’ genannt. Die Figuren-Gruppe dieser lächelnden ‘Schalen-Trägerin’ ist aus einem Stück hellem Holz geschnitzt. Alle Gesichter, die Körper, sowie die beiden ‘Beine’ der Schale sind mittels Kaolin-Erde weiss gefärbt. Die hohen Kamm-Frisuren mit ihren seitlichen Zöpfen, die drei Schalen, der runde Sockel und der Schmuck aus Hals- und Arm-Bändern, sowie der Gürtel der großen Figur sind schwarz.
Der Körper der großen Frau ist mit feinen Kerbschnitt-Linien und Ziernarben-Bändern im Relief dekoriert. Alle drei dargestellten Figuren tragen stammestypische Narben-Tätowierungen im Gesicht. Diese Zier-Tattoos sind, wie auch alle Augen, Münder und die Frisur der Frau mittels ‘Waschblau’ (oder ‘Reckitt’s Blue’, ein frühes Waschmittel) blau akzentuiert. Solche ‘Schalen-Trägerinnen’ wurden bei den Yoruba zumeist in Schreinen des bedeutenden Gottes Shango (Donner-Gott) oder seiner Frau Oya aufgestellt. Sie symbolisieren Priesterinnen oder Verehrerinnen, die diesen Göttern opferten. Auch die Besucher dieser Schreine legten Opfergaben in ihre Schalen. Im Alltag, in den Häusern wohlhabender Familien, verwendete man solche Figuren, um den Gästen in den Schalen Kola-Nüsse u. a. anzu-bieten. Die hier präsentierte ‘Schalen-Trägerin’ zeigt altersbedingte Risse im Gesicht, auf ihrer Brust und am Sockel. Dazu kleine, minimale Abbrüche an der rechten Schulter der Frau, an der Brust des linken Kindes, am Sockel hinten und an einem ‘Bein’, unterhalb der Schale. Sonst keine Schäden, jedoch deutliche Gebrauchsspuren und teils glänzende Patina durch langzeitliche Verwendung!
H: 72 cm; B: 28 cm.
1. Hälfte 20. Jh. (ME).

Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.

Lit.:
‘Yoruba, Nine Centuries of African Art and Thought’ von H. J. Drewal & J. Pemberton III., Abb. 167, 169;
‘Yoruba,Sculpture of West Africa’ von William Fagg & J. Pemberton III., Fig. 44, Abb. 18, 34, 41, 50, 66.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

20.02.2017 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 2.000,-
Rufpreis:
EUR 1.600,-

Yoruba, Nigeria: Eine große, kniende ‘Schalen-Trägerin’, genannt ‘Olumeye’, mit drei Kindern, eines auf ihrem Rücken und zwei auf den Armen, weiss, schwarz und blau gefärbt.


Eine ungewöhnlich große, kniende und freundlich lächelnde Frauen-Figur, die vor sich eine Opferschale in beiden Händen hält und drei Kinder trägt.
Eines auf ihrem Rücken und je eines, samt kleinen Opferschalen, auf ihren beiden Unterarmen. Diese Schalen-Darstellungen werden ‘Olumeye-Figuren’ genannt. Die Figuren-Gruppe dieser lächelnden ‘Schalen-Trägerin’ ist aus einem Stück hellem Holz geschnitzt. Alle Gesichter, die Körper, sowie die beiden ‘Beine’ der Schale sind mittels Kaolin-Erde weiss gefärbt. Die hohen Kamm-Frisuren mit ihren seitlichen Zöpfen, die drei Schalen, der runde Sockel und der Schmuck aus Hals- und Arm-Bändern, sowie der Gürtel der großen Figur sind schwarz.
Der Körper der großen Frau ist mit feinen Kerbschnitt-Linien und Ziernarben-Bändern im Relief dekoriert. Alle drei dargestellten Figuren tragen stammestypische Narben-Tätowierungen im Gesicht. Diese Zier-Tattoos sind, wie auch alle Augen, Münder und die Frisur der Frau mittels ‘Waschblau’ (oder ‘Reckitt’s Blue’, ein frühes Waschmittel) blau akzentuiert. Solche ‘Schalen-Trägerinnen’ wurden bei den Yoruba zumeist in Schreinen des bedeutenden Gottes Shango (Donner-Gott) oder seiner Frau Oya aufgestellt. Sie symbolisieren Priesterinnen oder Verehrerinnen, die diesen Göttern opferten. Auch die Besucher dieser Schreine legten Opfergaben in ihre Schalen. Im Alltag, in den Häusern wohlhabender Familien, verwendete man solche Figuren, um den Gästen in den Schalen Kola-Nüsse u. a. anzu-bieten. Die hier präsentierte ‘Schalen-Trägerin’ zeigt altersbedingte Risse im Gesicht, auf ihrer Brust und am Sockel. Dazu kleine, minimale Abbrüche an der rechten Schulter der Frau, an der Brust des linken Kindes, am Sockel hinten und an einem ‘Bein’, unterhalb der Schale. Sonst keine Schäden, jedoch deutliche Gebrauchsspuren und teils glänzende Patina durch langzeitliche Verwendung!
H: 72 cm; B: 28 cm.
1. Hälfte 20. Jh. (ME).

Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.

Lit.:
‘Yoruba, Nine Centuries of African Art and Thought’ von H. J. Drewal & J. Pemberton III., Abb. 167, 169;
‘Yoruba,Sculpture of West Africa’ von William Fagg & J. Pemberton III., Fig. 44, Abb. 18, 34, 41, 50, 66.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.02.2017 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.02. - 20.02.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.