Lot Nr. 37


Baule, Elfenbeinküste: Ein sehr fein und sorgfältig geschnitzter Gong-Schlägel eines Trance-Priesters.


Baule, Elfenbeinküste: Ein sehr fein und sorgfältig geschnitzter Gong-Schlägel eines Trance-Priesters. - Tribal Art

Die Trance-Priester der Baule schlagen bei ihren Tänzen im Rahmen des ‘Do’-Kultes mit solchen Schlägeln auf kleine, glockenförmige Hand-Gongs aus Eisen, um durch die rhythmischen Klänge des Gongs in tiefe Trance zu fallen. Die Töne der Gongs sollen auch alle bösen Geister von der Zeremonie fernhalten. Diese Gong-Schlägel werden ‘Laoure’ oder ‘Lowre’ genannt. Der vorliegende Gong-Schlägel ‘Laoure’ ist besonders schön und sorgfältig gearbeitet. Aus einem Stück braunem, hartem Holz geschnitzt, zeigt er einen Handgriff in Form zweier, spiralig ineinander eingedrehter, glatter Stränge, unten gelocht.
Der ‘schlagende’ Oberteil oder ‘Kopf’ ist halbrund plastisch und im Relief gestaltet. Hier sieht man hinten die dreidimensional geschnitzte, einzige wirklich ‘geheime’ Maske der Baule, die Büffel-Maske ‘Bo nun Amuin’. Sie stellt einen Büffel mit geschlossenem Maul und Zahnreihen an beiden Seiten dar. Diese Maske ‘Bo nun Amuin’ tritt nur bei Tänzen der Männer-Geheimbünde auf und darf nur von Männern gesehen werden! Frauen, Kinder und Uneingeweihte dürfen diese Maske nicht sehen - im Gegensatz zur ‘Goli-Büffelmaske’ mit offenem Maul, die bei den ‘Goli-Tänzen’ von allen, auch von Frauen und Kindern gesehen werden darf. Neben der seltenen ‘geheimen’ Maske zeigt dieser rituelle Gong-Schlägel im geschnitzten Relief eine überraschend dramatische Szene: Auf der einen Seite schlängelt sich eine jagdlustige Schlange an einen sitzenden Vogel von hinten heran - auf der anderen Seite sieht man, dass die Schlange ihrerseits gerade von einem Krokodil am Schwanz gepackt wird! Frei nach dem Sprichwort: Wer anderen eine Grube gräbt... Die Ränder des Schlägel-Kopfes, sowie die Flächen neben den figuralen Darstellungen tragen kleinteiligen, geometrischen Dekor und an der vorderen Rundung ist ein ‘Schlag-Polster’ aus ursprünglich weissen Baumwollfäden in Löchern angebunden. Insgesamt ein höchst interessantes Ritual-Objekt, ganz ohne wesentliche Schäden und mit einer sehr guten, alten Glanz-Patina durch langen Gebrauch!
L: ca. 23 cm; B: 8,5 cm (Schlägel-Kopf).
1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Sammlung.

Lit.:
‘Baule. African Art - Western Eyes’ von Susan M. Vogel, Abb. S. 28, 29, 124, 128, 205, 229; ‘The Tribal Arts of Africa’ von Jean-Baptiste Bacquart, S. 49, Abb. 6.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

20.02.2017 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 375,-
Rufpreis:
EUR 300,-

Baule, Elfenbeinküste: Ein sehr fein und sorgfältig geschnitzter Gong-Schlägel eines Trance-Priesters.


Die Trance-Priester der Baule schlagen bei ihren Tänzen im Rahmen des ‘Do’-Kultes mit solchen Schlägeln auf kleine, glockenförmige Hand-Gongs aus Eisen, um durch die rhythmischen Klänge des Gongs in tiefe Trance zu fallen. Die Töne der Gongs sollen auch alle bösen Geister von der Zeremonie fernhalten. Diese Gong-Schlägel werden ‘Laoure’ oder ‘Lowre’ genannt. Der vorliegende Gong-Schlägel ‘Laoure’ ist besonders schön und sorgfältig gearbeitet. Aus einem Stück braunem, hartem Holz geschnitzt, zeigt er einen Handgriff in Form zweier, spiralig ineinander eingedrehter, glatter Stränge, unten gelocht.
Der ‘schlagende’ Oberteil oder ‘Kopf’ ist halbrund plastisch und im Relief gestaltet. Hier sieht man hinten die dreidimensional geschnitzte, einzige wirklich ‘geheime’ Maske der Baule, die Büffel-Maske ‘Bo nun Amuin’. Sie stellt einen Büffel mit geschlossenem Maul und Zahnreihen an beiden Seiten dar. Diese Maske ‘Bo nun Amuin’ tritt nur bei Tänzen der Männer-Geheimbünde auf und darf nur von Männern gesehen werden! Frauen, Kinder und Uneingeweihte dürfen diese Maske nicht sehen - im Gegensatz zur ‘Goli-Büffelmaske’ mit offenem Maul, die bei den ‘Goli-Tänzen’ von allen, auch von Frauen und Kindern gesehen werden darf. Neben der seltenen ‘geheimen’ Maske zeigt dieser rituelle Gong-Schlägel im geschnitzten Relief eine überraschend dramatische Szene: Auf der einen Seite schlängelt sich eine jagdlustige Schlange an einen sitzenden Vogel von hinten heran - auf der anderen Seite sieht man, dass die Schlange ihrerseits gerade von einem Krokodil am Schwanz gepackt wird! Frei nach dem Sprichwort: Wer anderen eine Grube gräbt... Die Ränder des Schlägel-Kopfes, sowie die Flächen neben den figuralen Darstellungen tragen kleinteiligen, geometrischen Dekor und an der vorderen Rundung ist ein ‘Schlag-Polster’ aus ursprünglich weissen Baumwollfäden in Löchern angebunden. Insgesamt ein höchst interessantes Ritual-Objekt, ganz ohne wesentliche Schäden und mit einer sehr guten, alten Glanz-Patina durch langen Gebrauch!
L: ca. 23 cm; B: 8,5 cm (Schlägel-Kopf).
1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Österreichische Sammlung.

Lit.:
‘Baule. African Art - Western Eyes’ von Susan M. Vogel, Abb. S. 28, 29, 124, 128, 205, 229; ‘The Tribal Arts of Africa’ von Jean-Baptiste Bacquart, S. 49, Abb. 6.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
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erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Tribal Art - Afrika, Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.02.2017 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.02. - 20.02.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.