Lot Nr. 1052


Herbert Brandl *


(Graz 1959 geb.)
Ohne Titel, auf der Rückseite monogrammiert, datiert HB 84 sowie auf der Rückseite „Der Gedanke an DHD versüsst einem den Genuss des Momentes“, Öl auf Leinwand, 84 x 150 x 6 cm, über Holzrahmen gespannt

Ausgestellt und im Katalog farbig abgebildet:
Herbert Brandl, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, 15.6–25.8.2002, Seite 48 – dort als Hochformat abgebildet

Provenienz:
Galerie Elisabeth & Klaus Thoman (rückseitig Etikett)
Privatsammlung, Österreich

…Peter Nesweda hat einmal geschrieben: „Brandl ist auf der Suche nach dem verlorenen Paradies.“ Völliger Blödsinn. Das hat mir Peter Pakesch auch immer wieder gesagt. Auch Harald Szeemann hat in einem Text einmal angedeutet, dass ich ein Stimmungsmaler sein. Das stimmt überhaupt nicht, ich bin kein Expressionist, der seinen Gefühlen freien Lauf lässt. Ich selbst bin ja nur ein Betrachter meiner Bilder, allerdings mit dem Recht einzugreifen.
Ich wollte mich immer nur mit dem auseinandersetzen, was ich sehe, mit meiner Optik. Mich haben die mineralogischen Details viel mehr interessiert. Was ich mit meinen Bildern vermittle, konnte ich aber nie genau sagen. Ich konnte mich nur an ihnen hinaufhanteln wie auf einer Felswand. … Man mag Schründe, Gewässer, Felsen oder Lichtbrechungen in deinen Bildern finden. Aber Gipfel findet man nie. Ja, der Gipfel wurde bisher immer gekappt. Einmal habe ich, 1983, nach lauter Tälern endlich eine Wölbung machen wollen, noch keinen Gipfel, aber das ist mir misslungen. Das wurde ein fürchterlich steifes Bild. Da ist mir klar geworden, dass mich das Messner-Feeling, allein sein auf dem Peak, überhaupt nicht interessiert. Die Schlucht ist ja auch ein Gipfel.
Wolfgang Kos im Gespräch mit Herbert Brandl
Aus: Alpenblick – Die zeitgenössische Kunst und das Alpine, Kunsthalle Wien, Wien 1997

24.11.2016 - 18:00

Schätzwert:
EUR 14.000,- bis EUR 24.000,-

Herbert Brandl *


(Graz 1959 geb.)
Ohne Titel, auf der Rückseite monogrammiert, datiert HB 84 sowie auf der Rückseite „Der Gedanke an DHD versüsst einem den Genuss des Momentes“, Öl auf Leinwand, 84 x 150 x 6 cm, über Holzrahmen gespannt

Ausgestellt und im Katalog farbig abgebildet:
Herbert Brandl, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, 15.6–25.8.2002, Seite 48 – dort als Hochformat abgebildet

Provenienz:
Galerie Elisabeth & Klaus Thoman (rückseitig Etikett)
Privatsammlung, Österreich

…Peter Nesweda hat einmal geschrieben: „Brandl ist auf der Suche nach dem verlorenen Paradies.“ Völliger Blödsinn. Das hat mir Peter Pakesch auch immer wieder gesagt. Auch Harald Szeemann hat in einem Text einmal angedeutet, dass ich ein Stimmungsmaler sein. Das stimmt überhaupt nicht, ich bin kein Expressionist, der seinen Gefühlen freien Lauf lässt. Ich selbst bin ja nur ein Betrachter meiner Bilder, allerdings mit dem Recht einzugreifen.
Ich wollte mich immer nur mit dem auseinandersetzen, was ich sehe, mit meiner Optik. Mich haben die mineralogischen Details viel mehr interessiert. Was ich mit meinen Bildern vermittle, konnte ich aber nie genau sagen. Ich konnte mich nur an ihnen hinaufhanteln wie auf einer Felswand. … Man mag Schründe, Gewässer, Felsen oder Lichtbrechungen in deinen Bildern finden. Aber Gipfel findet man nie. Ja, der Gipfel wurde bisher immer gekappt. Einmal habe ich, 1983, nach lauter Tälern endlich eine Wölbung machen wollen, noch keinen Gipfel, aber das ist mir misslungen. Das wurde ein fürchterlich steifes Bild. Da ist mir klar geworden, dass mich das Messner-Feeling, allein sein auf dem Peak, überhaupt nicht interessiert. Die Schlucht ist ja auch ein Gipfel.
Wolfgang Kos im Gespräch mit Herbert Brandl
Aus: Alpenblick – Die zeitgenössische Kunst und das Alpine, Kunsthalle Wien, Wien 1997


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst II
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.11.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 12.11. - 24.11.2016