Lot Nr. 1051


Jörg Immendorff *


(Bleckede/Elbe 1945–2007 Düsseldorf)
„Frühling der Theorie – Sommer der Theorie“, 1989, signiert, datiert, betitelt Immendorff 89, Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm, auf Keilrahmen

Das vorliegende Werk wird in Band 2 des in Vorbereitung befindlichen, von Siegfried Gohr herausgegebenen Werkverzeichnisses aufgenommen.

Provenienz:
Galerie Michael Werner, Köln (Galerieaufkleber am Keilrahmen)

„Obwohl seine Gemälde bravouröse Züge haben, sind sie doch primär die Produkte eines Handgemenges, einer im Laufe des Malakts entwickelten Effizienz, für die das Hauptkriterium die Leibhaftigkeit des hieraus resultierenden Konflikts von Bildern und Ideen ist. In dieser Hinsicht kann Immendorff von dem Vorwurf freigesprochen werden, er führe fetischisierte Werte der traditionellen Staffeleimalerei wieder ein. Was zählt, sind vielmehr die Dialoge, die er zwischen sich selbst und seinen Zeitgenossen und Vorgängern in Gang gesetzt hat, sowie die Auseinandersetzungen zwischen seinen multiplen „Selbsten“, die er ins Rampenlicht gestellt hat, um sie dort zu erproben und darzubieten. Und schließlich hat Immendorff in seiner Eigenschaft als „Maler“ (...) darauf beharrt, den Städtern in Deutschland und anderswo beizubringen, dass die einzige schwache Chance, die sie haben, sich vor der dumpfen Kapitulation davor zu retten, was man von ihnen erwartet und was man ihnen in Aussicht stellt, darin besteht, (...) gescheiterte Träume zu träumen, und zwar in voller Kenntnis der Tatsache, dass diese Träume gescheitert sind, und ihre verlorenen Illusionen in all jenen Details zu schildern, zu denen ihre Einbildungskraft noch imstande ist.
Das ist kein hübsches Bild und auch kein subtiles oder bescheidenes, aber es glüht vor Vitalität.“
Robert Storr, in: Jörg Immendorff, Male Lago, Ausst.-Kat., Neue Nationalgalerie Berlin 2006, S. 63

24.11.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 42.500,-
Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,-

Jörg Immendorff *


(Bleckede/Elbe 1945–2007 Düsseldorf)
„Frühling der Theorie – Sommer der Theorie“, 1989, signiert, datiert, betitelt Immendorff 89, Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm, auf Keilrahmen

Das vorliegende Werk wird in Band 2 des in Vorbereitung befindlichen, von Siegfried Gohr herausgegebenen Werkverzeichnisses aufgenommen.

Provenienz:
Galerie Michael Werner, Köln (Galerieaufkleber am Keilrahmen)

„Obwohl seine Gemälde bravouröse Züge haben, sind sie doch primär die Produkte eines Handgemenges, einer im Laufe des Malakts entwickelten Effizienz, für die das Hauptkriterium die Leibhaftigkeit des hieraus resultierenden Konflikts von Bildern und Ideen ist. In dieser Hinsicht kann Immendorff von dem Vorwurf freigesprochen werden, er führe fetischisierte Werte der traditionellen Staffeleimalerei wieder ein. Was zählt, sind vielmehr die Dialoge, die er zwischen sich selbst und seinen Zeitgenossen und Vorgängern in Gang gesetzt hat, sowie die Auseinandersetzungen zwischen seinen multiplen „Selbsten“, die er ins Rampenlicht gestellt hat, um sie dort zu erproben und darzubieten. Und schließlich hat Immendorff in seiner Eigenschaft als „Maler“ (...) darauf beharrt, den Städtern in Deutschland und anderswo beizubringen, dass die einzige schwache Chance, die sie haben, sich vor der dumpfen Kapitulation davor zu retten, was man von ihnen erwartet und was man ihnen in Aussicht stellt, darin besteht, (...) gescheiterte Träume zu träumen, und zwar in voller Kenntnis der Tatsache, dass diese Träume gescheitert sind, und ihre verlorenen Illusionen in all jenen Details zu schildern, zu denen ihre Einbildungskraft noch imstande ist.
Das ist kein hübsches Bild und auch kein subtiles oder bescheidenes, aber es glüht vor Vitalität.“
Robert Storr, in: Jörg Immendorff, Male Lago, Ausst.-Kat., Neue Nationalgalerie Berlin 2006, S. 63


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst II
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.11.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 12.11. - 24.11.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.