Lot Nr. 525


Werner Berg *


Werner Berg * - Klassische Moderne

(Wuppertal-Elberfeld 1904–1981 Sankt Veit im Jauntal/Kärnten)
„Weißer Hahn und Malve“, 1960, monogrammiert WB, Öl auf Leinwand, 65 x 75 cm, ger.

Werner Berg, Gemälde, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1994, S. 287, WV-Nr. 604 (mit Abb.)

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

…Später, nach Ende der Ausstellung (Moderna Galerija Ljubljana-große Werner Berg Ausstellung), erklärte Werner Berg: „Im Kriege lehrt man die Völker einander zu vernichten und zu verachten. Nach dem Kriege frühstücken die Diplomaten wieder miteinander, und aus ihrem Gepäck wird als Requisit dritter Garnitur die Kunst hervorgeholt als „Mittel zur friedlichen Verständigung der Völker“-und so weiter und so weiter. Man kennt diesen Schleim und seine beamteten Vertreter zur Genüge. Nein, nein, nein! Kunst ist kein Instrument der Diplomatie, sondern Ursprache der Menschheit.
Werner Berg, Typoskript 2.11.1958

…die folgenden Jahre nahezu ungestört kontinuierlichen Schaffens wurden nur von den Vorbereitungen einer in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München 1961 gezeigten Ausstellung unterbrochen. Deren Leiter, Hans Konrad Röthel, hatte Werner Berg zuvor auf dem Rutarhof besucht, um die Auswahl der Exponate zu treffen:
„Dass gerade er, der outriert Wagende, diese meine Ausstellung macht, ist ein kleines Kuriosum, ich mache mir auch nicht die allergeringsten Illusionen, aber nun will und muss ich alles mit Anstand hinter mich bringen. Ich sage nicht, danach die Sintflut, sondern danach die Arbeit, und ich sehne mich nach radikal gar nichts als nach innerer, kontinuierlicher Konzentration“,…
Werner Berg in einem Brief an Adele Kaindl, 17.11.1957.

… Wieland Schmied, nun Lektor beim Insel Verlag in Frankfurt, erinnerte sich immer wieder gerne an seine Besuche auf dem Rutarhof: „Einige Tage war Thomas Bernhard hier zu Besuch. Er schätzt Sie sehr, und wir sprechen immer von Ihnen. Mein Traum ist jetzt, ein Buch eine Monographie, über Sie und Ihr Werk zu schreiben.
Das Beispiel Ihrer Kunst und Ihres Lebens, waren und sind für mich in meinem ganzen Dasein wichtig und bestimmend gewesen.“ 1962 besuchte Wieland Schmied gemeinsam mit Thomas Bernhard Werner Berg auf dem Rutarhof. Als ihr Tischgespräch auf die abstrakte Kunst kam, sagte Werner Berg angesichts des allen schmeckenden Strankerlsalats: „Diese Strankerln sind konkret nicht abstrakt, es gibt eben keine abstrakten Strankerln.“ (Strankerln=grüne Bohnen)
Texte aus: Harald Scheicher, Werner Berg. Wirklichkeit im Bildhaften, Hirmer Verlag, München 2012

23.11.2016 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 125.000,-
Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-

Werner Berg *


(Wuppertal-Elberfeld 1904–1981 Sankt Veit im Jauntal/Kärnten)
„Weißer Hahn und Malve“, 1960, monogrammiert WB, Öl auf Leinwand, 65 x 75 cm, ger.

Werner Berg, Gemälde, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1994, S. 287, WV-Nr. 604 (mit Abb.)

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

…Später, nach Ende der Ausstellung (Moderna Galerija Ljubljana-große Werner Berg Ausstellung), erklärte Werner Berg: „Im Kriege lehrt man die Völker einander zu vernichten und zu verachten. Nach dem Kriege frühstücken die Diplomaten wieder miteinander, und aus ihrem Gepäck wird als Requisit dritter Garnitur die Kunst hervorgeholt als „Mittel zur friedlichen Verständigung der Völker“-und so weiter und so weiter. Man kennt diesen Schleim und seine beamteten Vertreter zur Genüge. Nein, nein, nein! Kunst ist kein Instrument der Diplomatie, sondern Ursprache der Menschheit.
Werner Berg, Typoskript 2.11.1958

…die folgenden Jahre nahezu ungestört kontinuierlichen Schaffens wurden nur von den Vorbereitungen einer in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München 1961 gezeigten Ausstellung unterbrochen. Deren Leiter, Hans Konrad Röthel, hatte Werner Berg zuvor auf dem Rutarhof besucht, um die Auswahl der Exponate zu treffen:
„Dass gerade er, der outriert Wagende, diese meine Ausstellung macht, ist ein kleines Kuriosum, ich mache mir auch nicht die allergeringsten Illusionen, aber nun will und muss ich alles mit Anstand hinter mich bringen. Ich sage nicht, danach die Sintflut, sondern danach die Arbeit, und ich sehne mich nach radikal gar nichts als nach innerer, kontinuierlicher Konzentration“,…
Werner Berg in einem Brief an Adele Kaindl, 17.11.1957.

… Wieland Schmied, nun Lektor beim Insel Verlag in Frankfurt, erinnerte sich immer wieder gerne an seine Besuche auf dem Rutarhof: „Einige Tage war Thomas Bernhard hier zu Besuch. Er schätzt Sie sehr, und wir sprechen immer von Ihnen. Mein Traum ist jetzt, ein Buch eine Monographie, über Sie und Ihr Werk zu schreiben.
Das Beispiel Ihrer Kunst und Ihres Lebens, waren und sind für mich in meinem ganzen Dasein wichtig und bestimmend gewesen.“ 1962 besuchte Wieland Schmied gemeinsam mit Thomas Bernhard Werner Berg auf dem Rutarhof. Als ihr Tischgespräch auf die abstrakte Kunst kam, sagte Werner Berg angesichts des allen schmeckenden Strankerlsalats: „Diese Strankerln sind konkret nicht abstrakt, es gibt eben keine abstrakten Strankerln.“ (Strankerln=grüne Bohnen)
Texte aus: Harald Scheicher, Werner Berg. Wirklichkeit im Bildhaften, Hirmer Verlag, München 2012


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.11.2016 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 12.11. - 23.11.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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