Gemahlin August III. mit dem “Kurfürstlich- Sächsischem Wappen”, Porzellan, Deckel und Korpus mit Faltenzügen, feinen und breiten Goldrändern, durchbrochenen Gitter- und Kettendekoren, breite Bänder mit feinst gemalten goldenen Blattranken, Deckel mit Krone auf Polster sowie vorder- und rückseitig Wappenkartuschen, beides von 2 Eroten gehalten, in kleinen und großen Kartuschen farbig gemalte Landschaften und Veduten mit galanten Personen, schmale Felder mit purpur gemalten Seeprospekten, Deckelinnenseite mit reliefierten farbigen indianischen Blüten- und Blattzweigen, Korpus innen vergoldet, Handhaben in Form plastischer Frauenbüsten mit Federschmuck, vorder- und rückseitig je 2 Eroten, sie halten weiße Tuchgehänge und Blumengirlanden in den Händen, abgetreppter goldener Stand mit goldgehöhten Rocaillen und Volutenfüßchen, Höhe 19 cm, Länge 24 cm, Öffnungsrand mit 2 kleine Bestoßungen, Meißen, unterglasurblaue Schwertermarke 2. Hälfte 19. Jh., Modellnr. B 136, Formernr. 148, Entwurf Johann Joachim Kändler 1738 (Ru)

Lit.: Ernst Zimmermann, Meissner Porzellan, Leipzig 1926, S. 140, „im Auftrag von König August III., schuf Johann Joachim Kändler im Jahr 1738 für Königin “Maria Josepha” ein “Drüselkästchen”, d. h. ein Gefäß zum Aufbewahren ausgezupfter, zu Stickereien und dergleichen zu verwendender Fädchen. Er gab ihm die Form einer kleinen, etwas gedrückten, ganz in Barockornamentik durchbrochenen reich gebuckelten und gegliederten Deckelterrine, die ringsum mit Tücher haltenden, kleinen Knäbchen, Wappenschildern und Girlanden, sowie zweien mit Federbüschen verzierten Frauenköpfen besetzt ist, währen auf dem Deckel zwei weitere Knäbchen die Königskrone halten.”