die Schicksalsgöttinnen Clotho, Lachesis und Atropos, Clotho und Lachesis spinnen die Lebensfäden der Menschen, während Atropos diese mit einer großen Schere wieder durchschneidet, Clotho steht an höchster Stelle und hält einen Spinnrocken wie ein Zepter in den Händen, davor steht ein kleiner Genius und reicht die Schafwolle, die Göttin blickt zur seitlich sitzenden Lachesis, die den Faden auf eine Spindel aufwickelt, davor liegt Atropos und will den Faden abschneiden, der dahinter stehende Chronos zieht sie an den Haaren um sie zurückzuhalten und ergreift die zugeklappte Schere, Porzellan, farbig und gold staffiert, Felssockel mit Buschwerk und Gras, geschweifter abgetreppter Sockel mit feinen und breiten Goldrändern, Goldbordüre und Rosetten, Höhe 37,5 cm, Länge 36 cm, kleine Restaurierungen, Meißen, unterglasurblaue Schwertermarke 2. Hälfte 19. Jh., Modell von Johann Joachim Kändler um Juni 1774 (Ru)

Lit.: Meißen für die Zaren, Porzellan als Mittel sächsisch-russischer Politik im 18. Jh., Ausstellungs-Katalog Dresden 2004, S 114-115, Abb. 174; Die Gruppe “Die drei Parzen” war Teil der “Großen russischen Bestellung”für Zarin Katharina II. zur Ausstattung des Pavillons an den Rodelbergen in Oranienbaum. Johann Joachim Kändler schreibt in seinem Arbeitsbericht vom Juni 1774, die Begründung für die Wahl dieser Gruppe, sie sollte symbolisieren, dass “Das Leben der Zarin von der längsten fort dauer bleiben möge”. Diese Gruppe ist das Gegenstück der Gruppe “Apoll und Python”.