Lot Nr. 105 -


Dirk Valkenburg - ein Paar (2)


Dirk Valkenburg - ein Paar (2) - Alte Meister

(Amsterdam 1675–1721)
Ein Paar Jagdstillleben,
eines signiert oben rechts: D. Valckenburg,
Öl auf Leinwand, je 71,5 x 58,5, gerahmt, Pendants (2)

Dirk Valkenburg wurde in Amsterdam geboren, wo er zunächst in die Werkstatt eines gewissen Kuilenburg eintrat. In der Folge ist er in den Werkstätten des Malers Michiel van Musscher und schließlich des sehr erfolgreichen Tier- und Stilllebenmalers Jan Weenix bezeugt. 1696 verließ Valkenburg Amsterdam, um Augsburg und Wien zu bereisen, wo er mit seinen Gemälden erste Erfolge feierte. Um 1701 kehrte er nach Amsterdam zurück, wo er im Marz 1703 das städtische Bürgerrecht erhielt. 1706 folgte er einem Auftrag des Plantagenbesitzers Jonas Witsen, Surinam zu bereisen und Szenen von dessen Plantagen und den dort lebenden exotischen Tieren und Pflanzen zu malen. Krankheitsbedingt kehrte Valkenburg früher als geplant, doch mit einer großen Auswahl an Gemälden und Zeichnungen nach Europa zurück, wahrscheinlich mit der Herbstpassage des Jahres 1707. Sein restliches Leben verbrachte Valkenburg in Amsterdam. Neben seinen Stillleben ist Valkenburg für seine Surinam-Landschaften, Genreszenen und Porträts bekannt, von denen allerdings nur wenige erhalten sind.

Valkenburgs Spezialität stellen Stillleben mit erlegtem Wild und lebenden Tieren dar, welche er in seinen Gemälden häufig miteinander kombinierte. Schon früh erwies er sich als ein versierter und fähiger Schüler von Jan Weenix, so dass bereits während seines Wienaufenthalts zahlreiche großformatige Gemälde in der Art des Weenix entstanden. 1699 lieferte Valkenburg vier Gemälde für den Fürsten von Liechtenstein, die zu den qualitätsvollsten Werken des Malers zählen und bis heute in der Fürstlichen Sammlung in Wien erhalten sind. Für diese Leinwandgemälde erhielt Valkenburg die für die damalige Zeit beachtliche Summe von 1000 Gulden.

Die Liechtenstein-Gemälde veranschaulichen beispielhaft Valkenburgs Abhängigkeit von Weenix, zeigen aber auch, dass er zu einer ganz eigenen Qualität fand, die sich mit der seines Vorbildes messen kann. Wenig überraschend, erhielt eines seiner eindrucksvollsten Gemälde im Kopenhagener Statens Museum for Kunst, das erst im letzten Jahrhundert Valkenburgs Werk zugerechnet werden konnte, in der Vergangenheit eine falsche Weenix-Signatur. Auf diesem Gemälde begegnet als kompositorisches Motiv der Hund wieder, der im Profil die Szene betritt.

In dem vorliegenden Gemäldepaar wählte Valkenburg bühnenhafte Kompositionen. Die leuchtenden Farben bilden einen lebendigen Kontrast zur dunklen Farbpalette der Nische und des Landschaftshintergrunds. Wie die meisten Jagdstillleben spielen auch Valkenburgs Gemälde nebenbei auf die Vergänglichkeit an.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

18.10.2016 - 18:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Dirk Valkenburg - ein Paar (2)


(Amsterdam 1675–1721)
Ein Paar Jagdstillleben,
eines signiert oben rechts: D. Valckenburg,
Öl auf Leinwand, je 71,5 x 58,5, gerahmt, Pendants (2)

Dirk Valkenburg wurde in Amsterdam geboren, wo er zunächst in die Werkstatt eines gewissen Kuilenburg eintrat. In der Folge ist er in den Werkstätten des Malers Michiel van Musscher und schließlich des sehr erfolgreichen Tier- und Stilllebenmalers Jan Weenix bezeugt. 1696 verließ Valkenburg Amsterdam, um Augsburg und Wien zu bereisen, wo er mit seinen Gemälden erste Erfolge feierte. Um 1701 kehrte er nach Amsterdam zurück, wo er im Marz 1703 das städtische Bürgerrecht erhielt. 1706 folgte er einem Auftrag des Plantagenbesitzers Jonas Witsen, Surinam zu bereisen und Szenen von dessen Plantagen und den dort lebenden exotischen Tieren und Pflanzen zu malen. Krankheitsbedingt kehrte Valkenburg früher als geplant, doch mit einer großen Auswahl an Gemälden und Zeichnungen nach Europa zurück, wahrscheinlich mit der Herbstpassage des Jahres 1707. Sein restliches Leben verbrachte Valkenburg in Amsterdam. Neben seinen Stillleben ist Valkenburg für seine Surinam-Landschaften, Genreszenen und Porträts bekannt, von denen allerdings nur wenige erhalten sind.

Valkenburgs Spezialität stellen Stillleben mit erlegtem Wild und lebenden Tieren dar, welche er in seinen Gemälden häufig miteinander kombinierte. Schon früh erwies er sich als ein versierter und fähiger Schüler von Jan Weenix, so dass bereits während seines Wienaufenthalts zahlreiche großformatige Gemälde in der Art des Weenix entstanden. 1699 lieferte Valkenburg vier Gemälde für den Fürsten von Liechtenstein, die zu den qualitätsvollsten Werken des Malers zählen und bis heute in der Fürstlichen Sammlung in Wien erhalten sind. Für diese Leinwandgemälde erhielt Valkenburg die für die damalige Zeit beachtliche Summe von 1000 Gulden.

Die Liechtenstein-Gemälde veranschaulichen beispielhaft Valkenburgs Abhängigkeit von Weenix, zeigen aber auch, dass er zu einer ganz eigenen Qualität fand, die sich mit der seines Vorbildes messen kann. Wenig überraschend, erhielt eines seiner eindrucksvollsten Gemälde im Kopenhagener Statens Museum for Kunst, das erst im letzten Jahrhundert Valkenburgs Werk zugerechnet werden konnte, in der Vergangenheit eine falsche Weenix-Signatur. Auf diesem Gemälde begegnet als kompositorisches Motiv der Hund wieder, der im Profil die Szene betritt.

In dem vorliegenden Gemäldepaar wählte Valkenburg bühnenhafte Kompositionen. Die leuchtenden Farben bilden einen lebendigen Kontrast zur dunklen Farbpalette der Nische und des Landschaftshintergrunds. Wie die meisten Jagdstillleben spielen auch Valkenburgs Gemälde nebenbei auf die Vergänglichkeit an.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.10.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 08.10. - 18.10.2016