Lot Nr. 449 V


1958 Mercedes-Benz 300 SL Roadster


1958 Mercedes-Benz 300 SL Roadster - Klassische Fahrzeuge

Ausstellungswagen von Mercedes!
Deutsche Auslieferung in wohl dritter Hand!
Über 30 Jahre beim letzten Halter!

Die neue Automobil-Weltmeisterschaft zum Jahr 1950 verfolgte man auch bei Mercedes mit Interesse. Schließlich setzte die Konkurrenz von damals immer noch auf das Gerät von damals, und mit den Wunderwagen von damals, die im Keller schlummerten, wähnte man sich überlegen wie in jenen Tagen. Weil man sich jedoch keine Blöße geben wollte, testete man die alten Renner erst abseits der großen Bühne in Südamerika. Und siehe da, die Überlegenheit war dahin. Auch ein neues Reglement, das für 1952 den Hubraum in der Formel 1 beträchtlich beschnitt, verlangte nach einer Neuentwicklung und deshalb entschied sich der Vorstand gegen die Formel 1 und für die Sportwagen-Meisterschaft. Bloß, auch dafür fehlte ein Wagen.

Mit dem neuen 300er hatte man der Welt bewiesen, dass man in der Oberklassen wieder das Maß der Dinge war. Dessen 3-Liter-Motor hatte Potenzial, und tatsächlich ließen sich 170 PS herausholen. Doch das Aggregat war schwer und deshalb musste die Hülle leicht sein. Um ein Netz von einem Gitterrohrrahmen wurde eine strömungsgünstige Leichtmetallkarosse geformt. Herkömmliche Türen hätten der Konstruktion die Stabilität genommen, die Lösung des Problems gab den 300 SL getauften Rennern jene Charakteristik, wofür sie heute jeder kennt, seine Flügeltüren.

Die Rennerfolge ließen nicht lange auf sich warten. Ob Mille Miglia, Carrera Panamericana oder Le Mans, wo die 300 SL starteten, gewannen sie meist auch. Ein nach New York emigrierter Wiener, Max Hoffman, seineszeichen Mercedes-Importeur, bekniete den Vorstand in Stuttgart so lange, den SL in Serie zu bauen, bis dieser einwilligte. Man überarbeitete die Rennwägen nochmals, verpasste dem Motor eine hochmoderne Stempelpumpen-Benzineinspritzung mitsamt Trockensumpfschmierung, womit er nun 215 PS leistete. Umgekehrt verzichtete man, um Kosten zu sparen, mit Ausnahme von Hauben und Türen auf Leichtmetall.

Schon auf der New York Auto Show von 1954 präsentierte man den fertigen Serienwagen. Trotz seines sündhaft teuren Preises von DM 29.000 wurde der 300 SL zum Erfolg, vor allem in den USA, wohin über 80% der Wagen verkauft wurden. Doch schon bald verlangte das Publikum sehnsüchtig nach einer offenen Version.

1957 debütierte der 300 SL Roadster und löste das Coupé ab. Optisch auf den letzten Stand gebracht, packte man in Stuttgart noch einmal alles Können aus, spendierte dem Roadster eine neue Hinterachse, die die Fahreigenschaften drastisch optimierte, später dann auch Scheibenbremsen und zu guter Letzt einen Motorblock aus Aluminium. Der Roadster war noch ein Stück teurer als das Coupé, aber auch noch ein Stück erfolgreicher. 1.858 Exemplare verließen bis 1963 die Werkshallen.

Vor einigen Jahren wandte sich der Enkel des Karlsruher Brauereibesitzers Dr. Walter Schrempp mit einigen Fotos an den SL Club mit der Bitte um Hilfe bei der Suche nach dem Verbleib des 300 SL Roadsters seines Großvaters, auf dessen Beifahrersitz er im zarten Alter manchmal Platz nehmen durfte. Er fand diesen Wagen, der offenbar bis zuletzt immer noch in seiner Heimatstadt angemeldet war. Sein letzter Halter, ein mittlerweile verstorbener Immobilien-Unternehmer, besaß den Wagen über 30 Jahre. Gekauft haben soll er den SL laut seinen Töchtern von einer gewissen Rosalie Scheibe, Lehrerin, ebenfalls aus Karlsruhe. Wohl schon in seinen frühen Tagen bekam der SL ein neues Herz verpflanzt, keine Seltenheit beim 300 SL, wussten doch viele Besitzer nicht so recht mit der Rennsporttechnik umzugehen. Der neue Block trägt die offizielle Plakette und stammt aus dem selben Jahr wie der Wagen. Die Motornummer passte man wieder an die originale an, ebenfalls nicht unüblich im Hause Mercedes-Benz. Doch noch bevor der Wagen Dr. Schrempp übergeben wurde, diente er als Vorführwagen für Ausstellungen und wurde am 27. Juli 1958 zugelassen. Die Auslieferung an den Erstbesitzer erfolgte laut Datenkarte knapp zwei Monate später, eingefahren bis zum zweiten Kundendienst.

Sein letzter, langjähriger Halter ließ den SL in den Jahren 1995 bis 1998 von Grund auf restaurieren. Jeder einzelne Arbeitsschritt wurde von Spezialisten ihres Fachs ausgeführt, ist penibelst mit Fotos und Rechnungen dokumentiert und wurde von einem Sachverständigen begleitet. Der Wagen wurde bis auf den Gitterrohrrahmen zerlegt und es gibt absolut nichts, was nicht überholt wurde, ob Motor, Getriebe, Fahrwerk, Achsen, Karosse, Interieur, etc. Der Besitzer ließ an der Vorderachse innenbelüftete Scheibenbremsen nachrüsten, ebenso einen von der Fa. Kienle entwickelten Wasserkühler mit integriertem Ölkühler, eine im Innenraum nicht sichtbare Klimaanlage von selbiger renommierter Adresse sorgt für stets kühlen Kopf und eine Alarmanlage dafür, dass der Wagen bleibt, wo er hingehört. Insgesamt flossen laut Rechnungen an die 340.000 Mark in die Restaurierung, wobei der Gesamtaufwand noch höher gewesen sein dürfte.

Entstanden ist ein 300 SL Roadster in herausragend schönem Zustand, bei dem seltene, originale Details wie das beleuchtete D-Schild am Heck oder das originale Becker-Mexico Radio erhalten blieben. Betrachtet man den heutigen Zustand, will man nicht glauben, dass der Wagen nach der Restauration noch einmal gut 14.000 km gefahren wurde. Dies spricht nicht nur für einen ausgesprochenen sorgsamen Umgang, sondern umso mehr für die Qualität der vor 20 Jahren ausgeführten Arbeiten. Der SL begeistert heute noch aus jedem Blickwinkel und ein Sachverständiger, der erst kürzlich ein Gutachten erneuert hat, bestätigte, dass der Wagen ebenso gut fährt wie er aussieht.

Der 300 SL ist ein Sportwagen, über den man nicht viele Worte verlieren muss. Dieses Exemplar glänzt als deutscher Wagen mit seiner Historie und begeistert vollends mit seinem Zustand!

FIN: 198 042 85000271, Motor: 198 980 8500277, Laufleistung:178.273 km (original), Hubraum: 2.996 ccm/R6, Getriebe: 4-Gang, Farbe: Feuerwehrrot/Schwarz (Leder), Leistung: 215 PS, Papiere: Deutsche historische Zulassung

15.10.2016 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 1.067.000,-
Schätzwert:
EUR 950.000,- bis EUR 1.250.000,-
Rufpreis:
EUR 350.000,-

1958 Mercedes-Benz 300 SL Roadster


Ausstellungswagen von Mercedes!
Deutsche Auslieferung in wohl dritter Hand!
Über 30 Jahre beim letzten Halter!

Die neue Automobil-Weltmeisterschaft zum Jahr 1950 verfolgte man auch bei Mercedes mit Interesse. Schließlich setzte die Konkurrenz von damals immer noch auf das Gerät von damals, und mit den Wunderwagen von damals, die im Keller schlummerten, wähnte man sich überlegen wie in jenen Tagen. Weil man sich jedoch keine Blöße geben wollte, testete man die alten Renner erst abseits der großen Bühne in Südamerika. Und siehe da, die Überlegenheit war dahin. Auch ein neues Reglement, das für 1952 den Hubraum in der Formel 1 beträchtlich beschnitt, verlangte nach einer Neuentwicklung und deshalb entschied sich der Vorstand gegen die Formel 1 und für die Sportwagen-Meisterschaft. Bloß, auch dafür fehlte ein Wagen.

Mit dem neuen 300er hatte man der Welt bewiesen, dass man in der Oberklassen wieder das Maß der Dinge war. Dessen 3-Liter-Motor hatte Potenzial, und tatsächlich ließen sich 170 PS herausholen. Doch das Aggregat war schwer und deshalb musste die Hülle leicht sein. Um ein Netz von einem Gitterrohrrahmen wurde eine strömungsgünstige Leichtmetallkarosse geformt. Herkömmliche Türen hätten der Konstruktion die Stabilität genommen, die Lösung des Problems gab den 300 SL getauften Rennern jene Charakteristik, wofür sie heute jeder kennt, seine Flügeltüren.

Die Rennerfolge ließen nicht lange auf sich warten. Ob Mille Miglia, Carrera Panamericana oder Le Mans, wo die 300 SL starteten, gewannen sie meist auch. Ein nach New York emigrierter Wiener, Max Hoffman, seineszeichen Mercedes-Importeur, bekniete den Vorstand in Stuttgart so lange, den SL in Serie zu bauen, bis dieser einwilligte. Man überarbeitete die Rennwägen nochmals, verpasste dem Motor eine hochmoderne Stempelpumpen-Benzineinspritzung mitsamt Trockensumpfschmierung, womit er nun 215 PS leistete. Umgekehrt verzichtete man, um Kosten zu sparen, mit Ausnahme von Hauben und Türen auf Leichtmetall.

Schon auf der New York Auto Show von 1954 präsentierte man den fertigen Serienwagen. Trotz seines sündhaft teuren Preises von DM 29.000 wurde der 300 SL zum Erfolg, vor allem in den USA, wohin über 80% der Wagen verkauft wurden. Doch schon bald verlangte das Publikum sehnsüchtig nach einer offenen Version.

1957 debütierte der 300 SL Roadster und löste das Coupé ab. Optisch auf den letzten Stand gebracht, packte man in Stuttgart noch einmal alles Können aus, spendierte dem Roadster eine neue Hinterachse, die die Fahreigenschaften drastisch optimierte, später dann auch Scheibenbremsen und zu guter Letzt einen Motorblock aus Aluminium. Der Roadster war noch ein Stück teurer als das Coupé, aber auch noch ein Stück erfolgreicher. 1.858 Exemplare verließen bis 1963 die Werkshallen.

Vor einigen Jahren wandte sich der Enkel des Karlsruher Brauereibesitzers Dr. Walter Schrempp mit einigen Fotos an den SL Club mit der Bitte um Hilfe bei der Suche nach dem Verbleib des 300 SL Roadsters seines Großvaters, auf dessen Beifahrersitz er im zarten Alter manchmal Platz nehmen durfte. Er fand diesen Wagen, der offenbar bis zuletzt immer noch in seiner Heimatstadt angemeldet war. Sein letzter Halter, ein mittlerweile verstorbener Immobilien-Unternehmer, besaß den Wagen über 30 Jahre. Gekauft haben soll er den SL laut seinen Töchtern von einer gewissen Rosalie Scheibe, Lehrerin, ebenfalls aus Karlsruhe. Wohl schon in seinen frühen Tagen bekam der SL ein neues Herz verpflanzt, keine Seltenheit beim 300 SL, wussten doch viele Besitzer nicht so recht mit der Rennsporttechnik umzugehen. Der neue Block trägt die offizielle Plakette und stammt aus dem selben Jahr wie der Wagen. Die Motornummer passte man wieder an die originale an, ebenfalls nicht unüblich im Hause Mercedes-Benz. Doch noch bevor der Wagen Dr. Schrempp übergeben wurde, diente er als Vorführwagen für Ausstellungen und wurde am 27. Juli 1958 zugelassen. Die Auslieferung an den Erstbesitzer erfolgte laut Datenkarte knapp zwei Monate später, eingefahren bis zum zweiten Kundendienst.

Sein letzter, langjähriger Halter ließ den SL in den Jahren 1995 bis 1998 von Grund auf restaurieren. Jeder einzelne Arbeitsschritt wurde von Spezialisten ihres Fachs ausgeführt, ist penibelst mit Fotos und Rechnungen dokumentiert und wurde von einem Sachverständigen begleitet. Der Wagen wurde bis auf den Gitterrohrrahmen zerlegt und es gibt absolut nichts, was nicht überholt wurde, ob Motor, Getriebe, Fahrwerk, Achsen, Karosse, Interieur, etc. Der Besitzer ließ an der Vorderachse innenbelüftete Scheibenbremsen nachrüsten, ebenso einen von der Fa. Kienle entwickelten Wasserkühler mit integriertem Ölkühler, eine im Innenraum nicht sichtbare Klimaanlage von selbiger renommierter Adresse sorgt für stets kühlen Kopf und eine Alarmanlage dafür, dass der Wagen bleibt, wo er hingehört. Insgesamt flossen laut Rechnungen an die 340.000 Mark in die Restaurierung, wobei der Gesamtaufwand noch höher gewesen sein dürfte.

Entstanden ist ein 300 SL Roadster in herausragend schönem Zustand, bei dem seltene, originale Details wie das beleuchtete D-Schild am Heck oder das originale Becker-Mexico Radio erhalten blieben. Betrachtet man den heutigen Zustand, will man nicht glauben, dass der Wagen nach der Restauration noch einmal gut 14.000 km gefahren wurde. Dies spricht nicht nur für einen ausgesprochenen sorgsamen Umgang, sondern umso mehr für die Qualität der vor 20 Jahren ausgeführten Arbeiten. Der SL begeistert heute noch aus jedem Blickwinkel und ein Sachverständiger, der erst kürzlich ein Gutachten erneuert hat, bestätigte, dass der Wagen ebenso gut fährt wie er aussieht.

Der 300 SL ist ein Sportwagen, über den man nicht viele Worte verlieren muss. Dieses Exemplar glänzt als deutscher Wagen mit seiner Historie und begeistert vollends mit seinem Zustand!

FIN: 198 042 85000271, Motor: 198 980 8500277, Laufleistung:178.273 km (original), Hubraum: 2.996 ccm/R6, Getriebe: 4-Gang, Farbe: Feuerwehrrot/Schwarz (Leder), Leistung: 215 PS, Papiere: Deutsche historische Zulassung


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 16.00
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auktion: Klassische Fahrzeuge
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 15.10.2016 - 17:00
Auktionsort: Classic Expo Salzburg, Halle 9/ 5020 Salzburg, Am Messezentrum 1
Besichtigung: 14.10. - 15.10.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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