(Salzburg 1840–1884 Wien)
Bildnis einer Dame mit Fächer, rückseitig Stempel Hans Makart Nachlaß Wien 1885; Kunsthandlung H. O. Miethke Wien,
Öl auf Holz, 116 x 68 cm, gerahmt, (W)

Provenienz:
Künstlerischer Nachlass, Galerie H. O. Miethke, Wien, 26. März 1885, Los 26;
Erworben von Hugo Othmar Miethke (1834–1918), Wien;
Privatsammlung Wien;
Privatsammlung Österreich.

Verzeichnet und abgebildet in:
Gerbert Frodl, Hans Makart Werkverzeichnis der Gemälde, Belvedere Wien 2013, S. 312, Nr. 539, Auktionskatalog Wien, Miethke, Nachlass Makart 1885, Kat. Nr. 26; Lauser, Makart 1885 erwähnt; Gerbert Frodl, Hans Makart, Monographie und Werkverzeichnis, Salzburg Residenz Verlag 1974, Kat. Nr. 473

Hans Makart, der Malerfürst der Wiener Ringstraßenzeit bekannt für seine opulent inszenierten Ateliersfeste und Festumzüge, galt auch als der Porträtist der Wiener Gesellschaft. Besonders Frauenportraits wurden bei Makart in Auftrag gegeben. Sowohl Damen aus adeligen Kreisen, als auch des Großbürgertums zählten zu seiner Kundschaft. Auffallend bei Makarts Portraits ist die Dominanz einer bestimmten Farbpalette, die sich in verschiedenen Nuancen wiederholen. Seine Portraits variieren zwischen ausdrucksstarken Pinselstrichen in den Gewändern und lasierender Malweise beim Inkarnat der Dargestellten. In dem hier vorliegenden Gemälde sind es vor allem Brauntöne, die den Farbcharakter des Bildes bestimmen. Die Portraitierte blickt den Betrachter unvermittelt an. Die Pinselstriche sind kräftig und fast pastos aufgetragen. Die gewählten Farben verschmelzen zu einer harmonischen Einheit. Makarts Hauptaugenmerk liegt weniger in der detailgetreuen Wiedergabe der Dargestellten als vielmehr darin, die persönliche Empfindsamkeit der Dargestellten zu zeigen.