(Huta Miastowska 1852–1936 Warschau)
Am Fuße des Wawel in Krakau, signiert L. Wyczol, rückseitig Ausstellungsstempel Salon Artystow Malarzy Polskich Krakow,
Öl auf Leinwand auf Platte, 46 x 50 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Privatbesitz Deutschland.

Leon Wyczółkowski war Mitbegründer des „Jungen Polen“, einer Gruppe polnischer Künstler der Moderne, dessen Ideen anderen in Europa entstehenden Bewegungen junger desillusionierter Künstler ähnelte. Wyczółkowski studierte in Krakau und reiste anschließend nach München, wo er bei Alexander Wagner studierte. Er setzte seine Bildung in Krakau bei niemand Geringerem als Jan Matejko selbst fort, von dem er vermutlich seinen Geschmack für historische Architektur erlangte. Wyczółkowski reiste zweimal nach Paris, zum Anlass der Weltausstellungen in 1878 und 1889; dort war er zum ersten Mal der Schule von Barbizon begegnet und zum zweiten Mal den Impressionisten, welche seine Kunst zutiefst beeinflussten. So wurde er selbst zu einem plein-air Künstler und konzentrierte sich auf das Licht in seinen Kunstwerken. Wyczółkowski lebte mehr als zehn Jahre in der Ukraine, wo er sich zum Realismus hingezogen fühlte. Dort malte er Porträts auf Kommission, aber auch einheimische Fischer und die draußen bei der Arbeit im gleißenden Wasser anzutreffende oder im impressionistischen Licht badende Arbeiterklasse. Im späten neunzehnten Jahrhundert zog Wyczółkowski zurück nach Krakau, wo er als Professor an der Akademie der Bildenden Künste Krakau arbeitete. Die Krakauer Jahre und frühen Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts waren von seiner Landschaftsmalerei, insbesondere des Tatragebirges, und den Porträts im Stil des Realismus geprägt. Zudem war Wyczółkowski einer der größten Graphikkünstler Polens, versuchte sich an jeder Methode und stellte alle nur möglichen Sujets dar. Seine Werke sind in den Nationalmuseen in Krakau und Warschau ausgestellt.