Lot Nr. 41


Senufo, Elfenbeinküste, Mali, Burkina Faso: Eine seltene Kpelié-Maske aus Metall.


Senufo, Elfenbeinküste, Mali, Burkina Faso: Eine seltene Kpelié-Maske aus Metall. - Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika

Der bekannteste Masken-Typ der Senufo ist die ‘Kpelié-Maske’, auch ‘Kodal-Maske’ genannt. Es gibt sie in stets ähnlicher Form aus Holz (häufiger. Siehe auch Kat.-Nr. 40.), seltener aus Metall, wie die vorliegende. Sie waren früher der Kaste der Schmiede vorbehalten, die sie auch selbst herstellten. Vorliegende Metall-Maske ist aus Gelbguss (Messing) in ‘verlorener Form’ gegossen und zeigt alle charakteristischen Merkmale des Maskentyps ‘Kpelié’, der allgemein ein ‘schönes Mädchen’ darstellt: ein spitz-ovales Gesicht, bekrönt von zwei ‘Hörnern’. Dazwischen sitzt ein kleiner Kopf mit einer typischen Frauen-Frisur der Senufo.
Die Augenbrauen und die geschlitzten Augen sind zu einer stilistischen Einheit gestaltet, über einer langen, schmalen Nase. Der offene, kleine Mund zeigt zwei Zahnreihen. Der oft dargestellte Pflock in der Unterlippe der Frauen ist hier durch eine Wellenlinie, eingefasst von zwei geraden Linien, senkrecht zum spitzen Kinn hin, angedeutet. Zum üblichen Erscheinungsbild einer ‘Kpelié-Maske’ gehören auch die hier eingeritzten Narben-Tätowierungen an den Schläfen, Wangen und neben den Mundwinkeln, sowie die typischen Fortsätze an beiden Seiten: in Augenhöhe, an den Wangen und die ‘Beine’ links und rechts vom Mund nach unten. Ob es sich bei diesen ‘Beinen’ um Teile der wichtigsten Opfertiere, wie Huhn oder Schaf handelt, ist ungeklärt. Jedenfalls hält der Maskentänzer bei seinen wilden Sprüngen die Maske an diesen ‘Beinen’ in Position.
Ähnliche Masken wie die ‘Kpelié’ der Senufo gießen die Schmiede der benachbarten Dioula. Vorliegendes Stück, mit all seinen typischen Details, stammt jedoch eindeutig von den Senufo. Ein Objekt mit stellenweiser, altersbedingter, leichter Korrosion und einer hellbraunen, älteren Patina. Keine Schäden! H: 33 cm; 1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Französische Sammlung; Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
'Die Kunst der Senufo' von H.-J. Koloß & Till Förster, Katalog Museum für Völkerkunde Berlin, Abb. 48, 49; 'Erde und Erz' von K.-F. Schädler, Abb. 149.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

09.06.2016 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 1.250,-
Rufpreis:
EUR 900,-

Senufo, Elfenbeinküste, Mali, Burkina Faso: Eine seltene Kpelié-Maske aus Metall.


Der bekannteste Masken-Typ der Senufo ist die ‘Kpelié-Maske’, auch ‘Kodal-Maske’ genannt. Es gibt sie in stets ähnlicher Form aus Holz (häufiger. Siehe auch Kat.-Nr. 40.), seltener aus Metall, wie die vorliegende. Sie waren früher der Kaste der Schmiede vorbehalten, die sie auch selbst herstellten. Vorliegende Metall-Maske ist aus Gelbguss (Messing) in ‘verlorener Form’ gegossen und zeigt alle charakteristischen Merkmale des Maskentyps ‘Kpelié’, der allgemein ein ‘schönes Mädchen’ darstellt: ein spitz-ovales Gesicht, bekrönt von zwei ‘Hörnern’. Dazwischen sitzt ein kleiner Kopf mit einer typischen Frauen-Frisur der Senufo.
Die Augenbrauen und die geschlitzten Augen sind zu einer stilistischen Einheit gestaltet, über einer langen, schmalen Nase. Der offene, kleine Mund zeigt zwei Zahnreihen. Der oft dargestellte Pflock in der Unterlippe der Frauen ist hier durch eine Wellenlinie, eingefasst von zwei geraden Linien, senkrecht zum spitzen Kinn hin, angedeutet. Zum üblichen Erscheinungsbild einer ‘Kpelié-Maske’ gehören auch die hier eingeritzten Narben-Tätowierungen an den Schläfen, Wangen und neben den Mundwinkeln, sowie die typischen Fortsätze an beiden Seiten: in Augenhöhe, an den Wangen und die ‘Beine’ links und rechts vom Mund nach unten. Ob es sich bei diesen ‘Beinen’ um Teile der wichtigsten Opfertiere, wie Huhn oder Schaf handelt, ist ungeklärt. Jedenfalls hält der Maskentänzer bei seinen wilden Sprüngen die Maske an diesen ‘Beinen’ in Position.
Ähnliche Masken wie die ‘Kpelié’ der Senufo gießen die Schmiede der benachbarten Dioula. Vorliegendes Stück, mit all seinen typischen Details, stammt jedoch eindeutig von den Senufo. Ein Objekt mit stellenweiser, altersbedingter, leichter Korrosion und einer hellbraunen, älteren Patina. Keine Schäden! H: 33 cm; 1. Drittel 20. Jh.. (ME)

Provenienz:
Französische Sammlung; Österreichische Privatsammlung.
Lit.:
'Die Kunst der Senufo' von H.-J. Koloß & Till Förster, Katalog Museum für Völkerkunde Berlin, Abb. 48, 49; 'Erde und Erz' von K.-F. Schädler, Abb. 149.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art; Afrika
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2016 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.06. - 09.06.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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