Lot Nr. 623


Oscar Murillo *


(La Paila, Kolumbien 1986 geb., lebt und arbeitet in London)
Untitled 1 (anomalies from a candy factory), 2013/2014, 11-teilige Installation, Edelstahlkisten, Beton, Holz, Stoff, Gummi, Siebdruckaufkleber, Ton, 122,5 x 52 x 72 cm und 27 x 35,5 x 51,2 cm, (11), (PS)

Die vorliegende Arbeit ist im Archiv des Künstlers mit der Nr. MUROS0138 registriert.

Provenienz:
David Zwirner Gallery, New York
Privatsammlung, Schweiz

„Ich wuchs auf mit lauter greifbaren Materialien, indem ich Dinge baute und einen sehr taktilen Umgang mit Objekten hatte. Als ich nach London kam, war das eine beeindruckende kulturelle Verschiebung. Alles war vollkommen anders“
(Oscar Murillo im Gespräch mit Hans-Ulrich Obrist, in: Ausst.-Kat., The Rubell Family Collection, Oscar Murillo: Work, 2012-13, S. 40).
v„Mein Atelier ist wie eine Sammelstätte für Staub und Schmutz und Unreinheit. Ich räume nicht nach Abschluss jedes künstlerischen Prozesses auf. Das ist alles gewollt so; es ist ein fortlaufender Prozess, wie eine Maschine, deren Katalysator ich bin. Die Dinge werden herumbewegt, ich steige auf sie drauf und sie werden schmutzig. Es geht nicht darum, Spuren zu hinterlassen, sondern den Dingen die Zeit zu geben, alleine zu reifen“

(Oscar Murillo, zitiert aus L. Russell, „Oscar Murillo“, in: BOMB Magazine, bombmagazine. org/article/6921/oscar-murillo [Zugangsdatum 31. März 2016]).



„Mein Vater war Mechaniker in einer Zuckerrohr-Fabrik und meine Mutter arbeitete in einer Süßigkeiten-Fabrik: Wir hatten ein zuckersüßes Leben!“

(Oscar Murillo, zitiert aus Karen Wright, „In the studio with Oscar Murillo, artist“, in: Independent, www.independent.co.uk/arts-entertainment/art/features/in-the-studio-with-oscar-murillo-artist-8803147.html [Zugangsdatum 31. März 2016]).



Die Skulptur „Untitled 1 (anomalies from a candy factory)“, entstanden 2013/2014, besteht aus einer Reihe gestapelter Fruchtkisten, wie sie weltweit in Markthallen und Lebensmittelgeschäften benutzt werden, hier allerdings aus poliertem Edelstahl. Einer der Stapel steht auf einem jener hölzernen Podeste, die Oscar Murillo in seinem Studio benutzt, um darauf an Bildern zu arbeiten. Teil der Skulptur sind Betonkugeln, die Fragmente aus dem Künstleratelier, Überbleibsel des kontinuierlichen Schaffensprozesses, enthalten. Unglasierte Keramikabgüsse, die entfernt an Kokosnüsse erinnern, wecken zusammen mit den Obstkisten und der Holzpalette Assoziationen an alltäglichen Handel und verstärken den Installationscharakter der Arbeit. Die Skulpturen Murillos, ebenso wie seine Bilder, Videoarbeiten und Performances, verwenden häufig global gebräuchliche und verständliche Symbole und Zeichen. Themen wie Distanz, Verschiebung und Migration sind Schwerpunkte von Murillos künstlerischer Aussage und damit gesellschaftlich relevanter und aktueller denn je.
Die zur Versteigerung gelangende Skulptur ist ein schönes Beispiel dafür und ein wichtiger Bestandteil eines wachsenden Œuvres, das Murillos gegenwärtige Position als einer der meistbeachteten jungen Künstler seiner Generation untermauert. Sein multidisziplinäres Werk ist geprägt durch die stetige Hinterfragung von Diskursen um Ethnologie, Handel und Globalisierung. Begründet wird dieser inhaltliche Fokus durch seine interkulturelle Herkunft. 1986 in einem kleinen Bergdorf in Kolumbien geboren, emigrierte Murillo im Alter von 10 Jahren mit seiner Familie nach East London. Seine akademische Laufbahn schloss Oscar Murillo 2012 am renommierten Royal College of Art in London ab. Noch im gleichen Jahr durfte Murillo eine Live-Performance in der Serpentine Gallery halten, deren Co-Direktor Hans-Ulrich Obrist ein großer Fürsprecher des Künstlers ist. 2013 folgte seine erste museale Einzelausstellung in der South London Gallery, woraufhin David Zwirner, eine der wichtigsten zeitgenössischen Galerien weltweit, Oscar Murillo in seinen Künstlerkreis aufnahm. Im Rahmen der Gruppenausstellung „The Forever Now: Contemporary Painting in an Atemporal World“ stellte Murillo 2015 im MoMA in New York aus, darüber hinaus sind seine Werke u.a. in der Fondazione Sandretto Re Rebaudengo (Turin), der Rubell Family Collection (Miami) sowie in der ständigen Sammlung des Stedelijk Museum (S.M.A.K.) in Gent vertreten.

01.06.2016 - 19:00

Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Oscar Murillo *


(La Paila, Kolumbien 1986 geb., lebt und arbeitet in London)
Untitled 1 (anomalies from a candy factory), 2013/2014, 11-teilige Installation, Edelstahlkisten, Beton, Holz, Stoff, Gummi, Siebdruckaufkleber, Ton, 122,5 x 52 x 72 cm und 27 x 35,5 x 51,2 cm, (11), (PS)

Die vorliegende Arbeit ist im Archiv des Künstlers mit der Nr. MUROS0138 registriert.

Provenienz:
David Zwirner Gallery, New York
Privatsammlung, Schweiz

„Ich wuchs auf mit lauter greifbaren Materialien, indem ich Dinge baute und einen sehr taktilen Umgang mit Objekten hatte. Als ich nach London kam, war das eine beeindruckende kulturelle Verschiebung. Alles war vollkommen anders“
(Oscar Murillo im Gespräch mit Hans-Ulrich Obrist, in: Ausst.-Kat., The Rubell Family Collection, Oscar Murillo: Work, 2012-13, S. 40).
v„Mein Atelier ist wie eine Sammelstätte für Staub und Schmutz und Unreinheit. Ich räume nicht nach Abschluss jedes künstlerischen Prozesses auf. Das ist alles gewollt so; es ist ein fortlaufender Prozess, wie eine Maschine, deren Katalysator ich bin. Die Dinge werden herumbewegt, ich steige auf sie drauf und sie werden schmutzig. Es geht nicht darum, Spuren zu hinterlassen, sondern den Dingen die Zeit zu geben, alleine zu reifen“

(Oscar Murillo, zitiert aus L. Russell, „Oscar Murillo“, in: BOMB Magazine, bombmagazine. org/article/6921/oscar-murillo [Zugangsdatum 31. März 2016]).



„Mein Vater war Mechaniker in einer Zuckerrohr-Fabrik und meine Mutter arbeitete in einer Süßigkeiten-Fabrik: Wir hatten ein zuckersüßes Leben!“

(Oscar Murillo, zitiert aus Karen Wright, „In the studio with Oscar Murillo, artist“, in: Independent, www.independent.co.uk/arts-entertainment/art/features/in-the-studio-with-oscar-murillo-artist-8803147.html [Zugangsdatum 31. März 2016]).



Die Skulptur „Untitled 1 (anomalies from a candy factory)“, entstanden 2013/2014, besteht aus einer Reihe gestapelter Fruchtkisten, wie sie weltweit in Markthallen und Lebensmittelgeschäften benutzt werden, hier allerdings aus poliertem Edelstahl. Einer der Stapel steht auf einem jener hölzernen Podeste, die Oscar Murillo in seinem Studio benutzt, um darauf an Bildern zu arbeiten. Teil der Skulptur sind Betonkugeln, die Fragmente aus dem Künstleratelier, Überbleibsel des kontinuierlichen Schaffensprozesses, enthalten. Unglasierte Keramikabgüsse, die entfernt an Kokosnüsse erinnern, wecken zusammen mit den Obstkisten und der Holzpalette Assoziationen an alltäglichen Handel und verstärken den Installationscharakter der Arbeit. Die Skulpturen Murillos, ebenso wie seine Bilder, Videoarbeiten und Performances, verwenden häufig global gebräuchliche und verständliche Symbole und Zeichen. Themen wie Distanz, Verschiebung und Migration sind Schwerpunkte von Murillos künstlerischer Aussage und damit gesellschaftlich relevanter und aktueller denn je.
Die zur Versteigerung gelangende Skulptur ist ein schönes Beispiel dafür und ein wichtiger Bestandteil eines wachsenden Œuvres, das Murillos gegenwärtige Position als einer der meistbeachteten jungen Künstler seiner Generation untermauert. Sein multidisziplinäres Werk ist geprägt durch die stetige Hinterfragung von Diskursen um Ethnologie, Handel und Globalisierung. Begründet wird dieser inhaltliche Fokus durch seine interkulturelle Herkunft. 1986 in einem kleinen Bergdorf in Kolumbien geboren, emigrierte Murillo im Alter von 10 Jahren mit seiner Familie nach East London. Seine akademische Laufbahn schloss Oscar Murillo 2012 am renommierten Royal College of Art in London ab. Noch im gleichen Jahr durfte Murillo eine Live-Performance in der Serpentine Gallery halten, deren Co-Direktor Hans-Ulrich Obrist ein großer Fürsprecher des Künstlers ist. 2013 folgte seine erste museale Einzelausstellung in der South London Gallery, woraufhin David Zwirner, eine der wichtigsten zeitgenössischen Galerien weltweit, Oscar Murillo in seinen Künstlerkreis aufnahm. Im Rahmen der Gruppenausstellung „The Forever Now: Contemporary Painting in an Atemporal World“ stellte Murillo 2015 im MoMA in New York aus, darüber hinaus sind seine Werke u.a. in der Fondazione Sandretto Re Rebaudengo (Turin), der Rubell Family Collection (Miami) sowie in der ständigen Sammlung des Stedelijk Museum (S.M.A.K.) in Gent vertreten.

Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 01.06.2016 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 21.05. - 01.06.2016