(Amsterdam 1621–1674)
Ein Knabe als Daifilo (aus P. C. Hoofts “Granida”),
signiert und datiert Mitte links: G V eeckhout/ft 1642,
Öl auf Leinwand, 60,7 x 50,6 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Scher, Bremen;
Auktion Bolland & Marotz, Bremen, 9. Oktober 2004, Lot 399;
Privatsammlung, Bayern

Literatur:
G. Isralov, Rembrandt et son entourage, in: La renaissance, Juli-September 1936, S. 34 ;
S. J. Gudlaugsson, Represantations of Granida in Dutch Seventeenth Century painting, in: The Burlington Magazine, XCI, 1949, S. 39ff.;
W. Sumowski, Gemälde der Rembrandt-Schüler II, Landau 1983, S. 751, bei Nr. 535;
A. McNeil Kettering, The Dutch Arcadia, Pastoral Art and its Audience in the Golden Age, New Jersey 1983, S. 190

Das hier vorliegende Porträt eines Knaben in der Rolle des jugendlichen Schäfers Daifilo aus P. C. Hoofts um 1605 erschienener Pastorale „Granida“ ist eines der frühesten bekannten Werke Eeckhouts. Es verrät den Einfluss Rembrandts, bei dem Eeckhout von 1635 bis 1640 gelernt hatte, durch die breiten Pinselstriche und das zurückhaltende Kolorit. Die hier wiedergegebene kontemplative Stimmung ist charakteristisch für Rembrandt und die Maler aus seinem Umkreis. Volker Manuth, der Verfasser des Werkverzeichnisses zu Eeckhout, ist der Meinung, dass der hier dargestellte Knabe möglicherweise ein Familienmitglied des Malers ist, was die Intimität und das Informelle dieser Szene erklären würde.