Lot Nr. 58


François Habert


François Habert - Alte Meister

(tätig Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankreich)
Stillleben mit Traubenkorb, einer Schale mit Kirschen und einem silbervergoldeten Akeleipokal auf einem Tisch,
Öl auf Leinwand, 92 x 119 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Freiherr Kaltschmidt von Eisenberg (lt. Siegel auf der Rückseite);
Privatsammlung, Bayern

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung nach Prüfung des Gemäldes im Original bestätigt hat.

Das vorliegende Stillleben ist ein seltenes Werk von François Habert, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankreich tätig war. Über das Leben des Künstlers ist bis auf zwei frühe Hinweise auf ihn wenig bekannt (siehe M. Faré, Le Grand Siècle de la Nature Morte en France, le XVIIe Siècle, Fribourg 1974, S. 272ff). Trotz der spärlichen biografischen Informationen gibt es eine Reihe signierter Werke des Künstlers, die es uns erlauben, das Umfeld, in dem er tätig war, zu rekonstruieren (siehe Faré, op. cit., S. 271–277). Diese Werkgruppe umfasst u.  a. drei großformatige Gemälde: ein monogrammiertes Frühstücksstillleben (vgl. Faré, op. cit., S. 275), einen 1649 datierten Blumenkorb mit Orangenbaum (vgl. Faré, op. cit., S. 277) und einen mit 1647 datierten Früchtekorb mit Blumenvase und totem Hasen (Auktion, Sotheby’s, Monte Carlo, 17. Juni 1988, Los 878). Alle drei lassen erkennen, dass Habert unter dem Einfluss der zahlreichen in Paris lebenden holländischen und flämischen Stilllebenmaler stand, die einen opulenteren und dekorativeren Stil mitgebracht hatten, der das Genre in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts dominieren sollte. So sind Haberts Früchtestillleben von Jan Fyt und Jan Davidsz. de Heem angeregt, während seine Blumenstücke die Kenntnis der Werke Jean-Michel Picarts verraten.

In seiner Pracht kann das vorliegende Gemälde als pronkstilleven gelten – ein Typus, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts von holländischen Künstlern wie de Heem, Abraham van Beyeren und Willem Kalf entwickelt worden war. Wertvolle und rare Gegenstände wie der vergoldete Silberpokal und blau-weiße Porzellanschüsseln finden sich häufig in Werken dieser Art und gaben den Künstlern die Gelegenheit, ihr technisches Können bei der Wiedergabe unterschiedlichster Texturen und Materialien sowie des Lichtspiels auf den vielfältigen Oberflächen unter Beweis zu stellen. Derart prächtige Zurschaustellungen, wie sie das vorliegende Gemälde zeigt, sind in der Regel vor einem dunklen Hintergrund angeordnet, der den Inszenierungscharakter des Arrangements noch unterstreicht.

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 247.000,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

François Habert


(tätig Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankreich)
Stillleben mit Traubenkorb, einer Schale mit Kirschen und einem silbervergoldeten Akeleipokal auf einem Tisch,
Öl auf Leinwand, 92 x 119 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Freiherr Kaltschmidt von Eisenberg (lt. Siegel auf der Rückseite);
Privatsammlung, Bayern

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung nach Prüfung des Gemäldes im Original bestätigt hat.

Das vorliegende Stillleben ist ein seltenes Werk von François Habert, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankreich tätig war. Über das Leben des Künstlers ist bis auf zwei frühe Hinweise auf ihn wenig bekannt (siehe M. Faré, Le Grand Siècle de la Nature Morte en France, le XVIIe Siècle, Fribourg 1974, S. 272ff). Trotz der spärlichen biografischen Informationen gibt es eine Reihe signierter Werke des Künstlers, die es uns erlauben, das Umfeld, in dem er tätig war, zu rekonstruieren (siehe Faré, op. cit., S. 271–277). Diese Werkgruppe umfasst u.  a. drei großformatige Gemälde: ein monogrammiertes Frühstücksstillleben (vgl. Faré, op. cit., S. 275), einen 1649 datierten Blumenkorb mit Orangenbaum (vgl. Faré, op. cit., S. 277) und einen mit 1647 datierten Früchtekorb mit Blumenvase und totem Hasen (Auktion, Sotheby’s, Monte Carlo, 17. Juni 1988, Los 878). Alle drei lassen erkennen, dass Habert unter dem Einfluss der zahlreichen in Paris lebenden holländischen und flämischen Stilllebenmaler stand, die einen opulenteren und dekorativeren Stil mitgebracht hatten, der das Genre in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts dominieren sollte. So sind Haberts Früchtestillleben von Jan Fyt und Jan Davidsz. de Heem angeregt, während seine Blumenstücke die Kenntnis der Werke Jean-Michel Picarts verraten.

In seiner Pracht kann das vorliegende Gemälde als pronkstilleven gelten – ein Typus, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts von holländischen Künstlern wie de Heem, Abraham van Beyeren und Willem Kalf entwickelt worden war. Wertvolle und rare Gegenstände wie der vergoldete Silberpokal und blau-weiße Porzellanschüsseln finden sich häufig in Werken dieser Art und gaben den Künstlern die Gelegenheit, ihr technisches Können bei der Wiedergabe unterschiedlichster Texturen und Materialien sowie des Lichtspiels auf den vielfältigen Oberflächen unter Beweis zu stellen. Derart prächtige Zurschaustellungen, wie sie das vorliegende Gemälde zeigt, sind in der Regel vor einem dunklen Hintergrund angeordnet, der den Inszenierungscharakter des Arrangements noch unterstreicht.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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