Lot Nr. 44


Jan Brueghel II.


Jan Brueghel II. - Alte Meister

(Antwerpen 1601–1678)
und Pieter van Avont
(Mechelen 1600–1652 Antwerpen)
Maria mit Kind, dem Johannesknaben und Engeln in einer Landschaft,
Öl auf Holz, 52 x 77 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Brüssel;
Galerie de Jonckheere, Brüssel (1976);
Privatsammlung, Brüssel;
Auktion Koller, Zürich, 30. März 2001, Lot 18A (als Jan van Kessel);
Privatsammlung, Deutschland;
Privatsammlung, Belgien
Dem Gemälde liegt ein ausführliches schriftliches Gutachten von Klaus Ertz bei (vom April 2014).

Ertz schreibt: „Die für Jan Brueghel d. J. typischen grünblauen Farben in übereinander liegenden Lasuren sind dick und pastos aufgetragen und machen einen leuchtenden und frischen Eindruck. Sie sind in ihren Farbvaleurs bezeichnend für die 30er Jahre des 17. Jahrhunderts, in denen ich dieses Gemälde entstanden sehe. […] Da das zu begutachtende Gemälde – wie mehrheitlich üblich – weder signiert noch datiert ist, bedarf es der stilistischen Zuordnung zu anderen authentischen Werken, um diese Bestimmung abzusichern“. Hierzu und zu einer möglichen Datierung vergleicht Ertz das vorliegende Gemälde mit folgenden Werken Jan Brueghels II.:

1. Maria mit Jesus und Johannes in waldiger Landschaft (Galerie Frye & Sohn, Münster, mit Hendrik. van Balen, 1626);
2. Die Heilige Familie mit Johannes und Engeln in waldiger Landschaft (Privatbesitz, mit Pieter van Avont, 30er Jahre des 17. Jahrhunderts);
3. Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben und Engeln (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv. Nr. 1683, mit Pieter van Avont, 30er Jahre des 17. Jahrhunderts);
4. Flora im Garten (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv. Nr. 1692, mit Pieter van Avont, 30er Jahre des 17. Jahrhunderts)

Klaus Ertz weiter: „Erst ab Mitte der 30er Jahre findet er (Jan Brueghel II.) zu einem eigenen Malstil, der sich im zu begutachtenden Gemälde schon andeutet. Er unterscheidet sich von dem des Vaters vor allem durch die in ihrer Buntheit etwas zurückgenommenere Farbigkeit, der Pinselstrich wirkt insgesamt malerischer und temperamentvoller. Die Tatsache, dass mehrere Maler an einem Gemälde arbeiteten, ist in der flämischen Malerei nicht erstaunlich. Gerade im beginnenden 17. Jahrhundert ist es besonders in Antwerpen üblich, dass sich mehrere Spezialisten verschiedener Bildgattungen zusammentaten und für uns heute verblüffend einheitliche Werke schufen“. Im vorliegenden Fall stammen die Landschaft, die Blumen, Früchte und Tiere von Jan Brueghel II., während Pieter van Avont die Personenstaffage schuf. Gerade bei biblischen Themen, besonders bei Mariendarstellungen mit Kind und Engeln, hat sich Brueghel ab den 1630er Jahren immer wieder der Hilfe des Figurenmalers Avont bedient.

Klaus Ertz wird das vorliegende Gemälde in sein in Vorbereitung befindliches Gesamtverzeichnis der Gemälde Jan Brueghels II. aufnehmen.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 75.000,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Jan Brueghel II.


(Antwerpen 1601–1678)
und Pieter van Avont
(Mechelen 1600–1652 Antwerpen)
Maria mit Kind, dem Johannesknaben und Engeln in einer Landschaft,
Öl auf Holz, 52 x 77 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Brüssel;
Galerie de Jonckheere, Brüssel (1976);
Privatsammlung, Brüssel;
Auktion Koller, Zürich, 30. März 2001, Lot 18A (als Jan van Kessel);
Privatsammlung, Deutschland;
Privatsammlung, Belgien
Dem Gemälde liegt ein ausführliches schriftliches Gutachten von Klaus Ertz bei (vom April 2014).

Ertz schreibt: „Die für Jan Brueghel d. J. typischen grünblauen Farben in übereinander liegenden Lasuren sind dick und pastos aufgetragen und machen einen leuchtenden und frischen Eindruck. Sie sind in ihren Farbvaleurs bezeichnend für die 30er Jahre des 17. Jahrhunderts, in denen ich dieses Gemälde entstanden sehe. […] Da das zu begutachtende Gemälde – wie mehrheitlich üblich – weder signiert noch datiert ist, bedarf es der stilistischen Zuordnung zu anderen authentischen Werken, um diese Bestimmung abzusichern“. Hierzu und zu einer möglichen Datierung vergleicht Ertz das vorliegende Gemälde mit folgenden Werken Jan Brueghels II.:

1. Maria mit Jesus und Johannes in waldiger Landschaft (Galerie Frye & Sohn, Münster, mit Hendrik. van Balen, 1626);
2. Die Heilige Familie mit Johannes und Engeln in waldiger Landschaft (Privatbesitz, mit Pieter van Avont, 30er Jahre des 17. Jahrhunderts);
3. Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben und Engeln (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv. Nr. 1683, mit Pieter van Avont, 30er Jahre des 17. Jahrhunderts);
4. Flora im Garten (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv. Nr. 1692, mit Pieter van Avont, 30er Jahre des 17. Jahrhunderts)

Klaus Ertz weiter: „Erst ab Mitte der 30er Jahre findet er (Jan Brueghel II.) zu einem eigenen Malstil, der sich im zu begutachtenden Gemälde schon andeutet. Er unterscheidet sich von dem des Vaters vor allem durch die in ihrer Buntheit etwas zurückgenommenere Farbigkeit, der Pinselstrich wirkt insgesamt malerischer und temperamentvoller. Die Tatsache, dass mehrere Maler an einem Gemälde arbeiteten, ist in der flämischen Malerei nicht erstaunlich. Gerade im beginnenden 17. Jahrhundert ist es besonders in Antwerpen üblich, dass sich mehrere Spezialisten verschiedener Bildgattungen zusammentaten und für uns heute verblüffend einheitliche Werke schufen“. Im vorliegenden Fall stammen die Landschaft, die Blumen, Früchte und Tiere von Jan Brueghel II., während Pieter van Avont die Personenstaffage schuf. Gerade bei biblischen Themen, besonders bei Mariendarstellungen mit Kind und Engeln, hat sich Brueghel ab den 1630er Jahren immer wieder der Hilfe des Figurenmalers Avont bedient.

Klaus Ertz wird das vorliegende Gemälde in sein in Vorbereitung befindliches Gesamtverzeichnis der Gemälde Jan Brueghels II. aufnehmen.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.