Lot Nr. 32


Giovanni Francesco Barbieri, genannt Guercino


Giovanni Francesco Barbieri, genannt Guercino - Alte Meister

(Cento 1591–1666 Bologna)
Der heilige Paulus,
Öl auf Leinwand, 60,5 x 49 cm, gerahmt

Beschriftet auf dem Keilrahmen (und nicht auf der Rückseite der Leinwand): Firmato tra la tela e la fodera sotto il tel…/“Giov: Francesco Barbieri” di il Guercino

Provenienz:
vermutlich Abate Duccini;
Europäische Privatsammlung

Wir danken Nicholas Turner, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Darüber hinaus danken wir Daniele Benati, der die Zuschreibung unabhängig davon und ebenfalls nach Untersuchung des Werks im Original bestätigt hat.

Während seiner langen Laufbahn schuf Guercino mehrere Brustbilder des heiligen Paulus, darunter jenes im Louvre aus dem Jahr 1644 (L. Salerno, I dipinti del Guercino, Rom 1988, Nr. 210, seitenverkehrt). Im Bild des Louvre ist der bärtige Heilige im Profil nach links zu sehen. Sein Haar ist schwarz, zum Teil ist er kahlköpfig. Er trägt ein leuchtendes karminrotes Gewand und hält in der Linken das Schwert als Symbol seines Martyriums. Die Gestalt unterscheidet sich in praktisch jeder Hinsicht von der des Heiligen des vorliegenden Bildes.

Das beinahe exakte, seitenverkehrte Gegenstück zum heiligen Paulus des vorliegenden Gemäldes bildet jedoch die Halbfigur im linken Hintergrund innerhalb einer Reihe von Heiligen im Allerheiligenbild des Musée des Augustins, Toulouse (L. Salerno, op. cit., S. 230). Das Bild in Toulouse entstand 1645–1647 für den Hochaltar der Kirche der Sacre Stimmate in Modena. Abgesehen von der spiegelbildlichen Darstellung ist sowohl hier als auch im Altarbild der Heilige halb nach vorne gedreht zu sehen. In beiden Fällen hat er eine breite, hohe Stirn, eine gerade Nase, und einen auffällig braunen Bart und braunes Haar. Sein Schwert hält er eng am Körper, wobei der Griff über die Schulter hinausragt, sodass er sich als Silhouette vor dem Hintergrund abzeichnet.

Guercino pflegte sich in seinen Brustbildern von Heiligen auf erst kurz davor entstandene Darstellungen zu berufen, wofür er noch seine Aufzeichnungen in Form von Zeichnungen zur Hand hatte. Einzigartig in dem vorliegenden Bild des hl. Paulus ist die Hinzufügung der rechten Hand des Heiligen, um die Komposition im unteren Bereich auszufüllen. Die Hand hält das Schwert locker am oberen Ende der Klinge umfasst, etwas unterhalb der Parierstange; der Zeigefinger zeigt auf ein mit einer Spange verschlossenes Buch, das er nicht sichtbar in der Linken hält, als Anspielung auf seine Briefe. Das Schwert, der ausgestreckte Finger und das Buch bilden ein Gegengewicht zum Kopf und fügen einen symbolischen Kontext hinzu. Im Bild in Toulouse ist nur die obere Hälfte der linken Hand des Heiligen zu sehen, halb verdeckt von seinem Gewand, mit der er das Schwert unter seinem linken Arm einhakt.

Malvasia verzeichnet einen Auftrag, den Guercino 1653 von Abate Duccini erhielt: „Un S. Paolo, ed un S. Pietro“ (C. C. Malvasia, Felsina pittrice, vite de’ pittori bolognesi, Bologna 1841, II, S. 270). Im Vermerk des Zahlungseingangs in Höhe von 50 Scudi im Rechnungsbuch des Künstlers vom 16. März 1654 werden die Bilder als „due Teste“ beschrieben und in entsprechender Höhe veranschlagt (siehe Libro dei Conti del Guercino: 1629–1666, Bologna 1997, S. 165, Nr. 481).

Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei dem vorliegenden Bild um den für Duccini gemalten heiligen Paulus handelt, dessen Aufbewahrungsort als unbekannt gilt. Sein Pendant mit dem heiligen Petrus bleibt noch aufzufinden.

Wir danken Nicholas Turner für die Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Auf der Rückseite der Leinwand auf dem Überhang in brauner Tinte bezeichnet: Giovan Frencesco Barbieri il Guercino.

Provenienz:
vermutlich Abate Duccini;
Europäische Privatsammlung

Wir danken Nicholas Turner, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Darüber hinaus danken wir Daniele Benati, der die Zuschreibung unabhängig davon und ebenfalls nach Untersuchung des Werks im Original bestätigt hat.

Während seiner langen Laufbahn schuf Guercino mehrere Brustbilder des heiligen Paulus, darunter jenes im Louvre aus dem Jahr 1644 (L. Salerno, I dipinti del Guercino, Rom 1988, Nr. 210, seitenverkehrt). Im Bild des Louvre ist der bärtige Heilige im Profil nach links zu sehen. Sein Haar ist schwarz, zum Teil ist er kahlköpfig. Er trägt ein leuchtendes karminrotes Gewand und hält in der Linken das Schwert als Symbol seines Martyriums. Die Gestalt unterscheidet sich in praktisch jeder Hinsicht von der des Heiligen des vorliegenden Bildes.

Das beinahe exakte, seitenverkehrte Gegenstück zum heiligen Paulus des vorliegenden Gemäldes bildet jedoch die Halbfigur im linken Hintergrund innerhalb einer Reihe von Heiligen im Allerheiligenbild des Musée des Augustins, Toulouse (L. Salerno, op. cit., S. 230). Das Bild in Toulouse entstand 1645–1647 für den Hochaltar der Kirche der Sacre Stimmate in Modena. Abgesehen von der spiegelbildlichen Darstellung ist sowohl hier als auch im Altarbild der Heilige halb nach vorne gedreht zu sehen. In beiden Fällen hat er eine breite, hohe Stirn, eine gerade Nase, und einen auffällig braunen Bart und braunes Haar. Sein Schwert hält er eng am Körper, wobei der Griff über die Schulter hinausragt, sodass er sich als Silhouette vor dem Hintergrund abzeichnet.

Guercino pflegte sich in seinen Brustbildern von Heiligen auf erst kurz davor entstandene Darstellungen zu berufen, wofür er noch seine Aufzeichnungen in Form von Zeichnungen zur Hand hatte. Einzigartig in dem vorliegenden Bild des hl. Paulus ist die Hinzufügung der rechten Hand des Heiligen, um die Komposition im unteren Bereich auszufüllen. Die Hand hält das Schwert locker am oberen Ende der Klinge umfasst, etwas unterhalb der Parierstange; der Zeigefinger zeigt auf ein mit einer Spange verschlossenes Buch, das er nicht sichtbar in der Linken hält, als Anspielung auf seine Briefe. Das Schwert, der ausgestreckte Finger und das Buch bilden ein Gegengewicht zum Kopf und fügen einen symbolischen Kontext hinzu. Im Bild in Toulouse ist nur die obere Hälfte der linken Hand des Heiligen zu sehen, halb verdeckt von seinem Gewand, mit der er das Schwert unter seinem linken Arm einhakt.

Malvasia verzeichnet einen Auftrag, den Guercino 1653 von Abate Duccini erhielt: „Un S. Paolo, ed un S. Pietro“ (C. C. Malvasia, Felsina pittrice, vite de’ pittori bolognesi, Bologna 1841, II, S. 270). Im Vermerk des Zahlungseingangs in Höhe von 50 Scudi im Rechnungsbuch des Künstlers vom 16. März 1654 werden die Bilder als „due Teste“ beschrieben und in entsprechender Höhe veranschlagt (siehe Libro dei Conti del Guercino: 1629–1666, Bologna 1997, S. 165, Nr. 481).

Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei dem vorliegenden Bild um den für Duccini gemalten heiligen Paulus handelt, dessen Aufbewahrungsort als unbekannt gilt. Sein Pendant mit dem heiligen Petrus bleibt noch aufzufinden.

Wir danken Nicholas Turner für die Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 35.000,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Giovanni Francesco Barbieri, genannt Guercino


(Cento 1591–1666 Bologna)
Der heilige Paulus,
Öl auf Leinwand, 60,5 x 49 cm, gerahmt

Beschriftet auf dem Keilrahmen (und nicht auf der Rückseite der Leinwand): Firmato tra la tela e la fodera sotto il tel…/“Giov: Francesco Barbieri” di il Guercino

Provenienz:
vermutlich Abate Duccini;
Europäische Privatsammlung

Wir danken Nicholas Turner, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Darüber hinaus danken wir Daniele Benati, der die Zuschreibung unabhängig davon und ebenfalls nach Untersuchung des Werks im Original bestätigt hat.

Während seiner langen Laufbahn schuf Guercino mehrere Brustbilder des heiligen Paulus, darunter jenes im Louvre aus dem Jahr 1644 (L. Salerno, I dipinti del Guercino, Rom 1988, Nr. 210, seitenverkehrt). Im Bild des Louvre ist der bärtige Heilige im Profil nach links zu sehen. Sein Haar ist schwarz, zum Teil ist er kahlköpfig. Er trägt ein leuchtendes karminrotes Gewand und hält in der Linken das Schwert als Symbol seines Martyriums. Die Gestalt unterscheidet sich in praktisch jeder Hinsicht von der des Heiligen des vorliegenden Bildes.

Das beinahe exakte, seitenverkehrte Gegenstück zum heiligen Paulus des vorliegenden Gemäldes bildet jedoch die Halbfigur im linken Hintergrund innerhalb einer Reihe von Heiligen im Allerheiligenbild des Musée des Augustins, Toulouse (L. Salerno, op. cit., S. 230). Das Bild in Toulouse entstand 1645–1647 für den Hochaltar der Kirche der Sacre Stimmate in Modena. Abgesehen von der spiegelbildlichen Darstellung ist sowohl hier als auch im Altarbild der Heilige halb nach vorne gedreht zu sehen. In beiden Fällen hat er eine breite, hohe Stirn, eine gerade Nase, und einen auffällig braunen Bart und braunes Haar. Sein Schwert hält er eng am Körper, wobei der Griff über die Schulter hinausragt, sodass er sich als Silhouette vor dem Hintergrund abzeichnet.

Guercino pflegte sich in seinen Brustbildern von Heiligen auf erst kurz davor entstandene Darstellungen zu berufen, wofür er noch seine Aufzeichnungen in Form von Zeichnungen zur Hand hatte. Einzigartig in dem vorliegenden Bild des hl. Paulus ist die Hinzufügung der rechten Hand des Heiligen, um die Komposition im unteren Bereich auszufüllen. Die Hand hält das Schwert locker am oberen Ende der Klinge umfasst, etwas unterhalb der Parierstange; der Zeigefinger zeigt auf ein mit einer Spange verschlossenes Buch, das er nicht sichtbar in der Linken hält, als Anspielung auf seine Briefe. Das Schwert, der ausgestreckte Finger und das Buch bilden ein Gegengewicht zum Kopf und fügen einen symbolischen Kontext hinzu. Im Bild in Toulouse ist nur die obere Hälfte der linken Hand des Heiligen zu sehen, halb verdeckt von seinem Gewand, mit der er das Schwert unter seinem linken Arm einhakt.

Malvasia verzeichnet einen Auftrag, den Guercino 1653 von Abate Duccini erhielt: „Un S. Paolo, ed un S. Pietro“ (C. C. Malvasia, Felsina pittrice, vite de’ pittori bolognesi, Bologna 1841, II, S. 270). Im Vermerk des Zahlungseingangs in Höhe von 50 Scudi im Rechnungsbuch des Künstlers vom 16. März 1654 werden die Bilder als „due Teste“ beschrieben und in entsprechender Höhe veranschlagt (siehe Libro dei Conti del Guercino: 1629–1666, Bologna 1997, S. 165, Nr. 481).

Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei dem vorliegenden Bild um den für Duccini gemalten heiligen Paulus handelt, dessen Aufbewahrungsort als unbekannt gilt. Sein Pendant mit dem heiligen Petrus bleibt noch aufzufinden.

Wir danken Nicholas Turner für die Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Auf der Rückseite der Leinwand auf dem Überhang in brauner Tinte bezeichnet: Giovan Frencesco Barbieri il Guercino.

Provenienz:
vermutlich Abate Duccini;
Europäische Privatsammlung

Wir danken Nicholas Turner, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Darüber hinaus danken wir Daniele Benati, der die Zuschreibung unabhängig davon und ebenfalls nach Untersuchung des Werks im Original bestätigt hat.

Während seiner langen Laufbahn schuf Guercino mehrere Brustbilder des heiligen Paulus, darunter jenes im Louvre aus dem Jahr 1644 (L. Salerno, I dipinti del Guercino, Rom 1988, Nr. 210, seitenverkehrt). Im Bild des Louvre ist der bärtige Heilige im Profil nach links zu sehen. Sein Haar ist schwarz, zum Teil ist er kahlköpfig. Er trägt ein leuchtendes karminrotes Gewand und hält in der Linken das Schwert als Symbol seines Martyriums. Die Gestalt unterscheidet sich in praktisch jeder Hinsicht von der des Heiligen des vorliegenden Bildes.

Das beinahe exakte, seitenverkehrte Gegenstück zum heiligen Paulus des vorliegenden Gemäldes bildet jedoch die Halbfigur im linken Hintergrund innerhalb einer Reihe von Heiligen im Allerheiligenbild des Musée des Augustins, Toulouse (L. Salerno, op. cit., S. 230). Das Bild in Toulouse entstand 1645–1647 für den Hochaltar der Kirche der Sacre Stimmate in Modena. Abgesehen von der spiegelbildlichen Darstellung ist sowohl hier als auch im Altarbild der Heilige halb nach vorne gedreht zu sehen. In beiden Fällen hat er eine breite, hohe Stirn, eine gerade Nase, und einen auffällig braunen Bart und braunes Haar. Sein Schwert hält er eng am Körper, wobei der Griff über die Schulter hinausragt, sodass er sich als Silhouette vor dem Hintergrund abzeichnet.

Guercino pflegte sich in seinen Brustbildern von Heiligen auf erst kurz davor entstandene Darstellungen zu berufen, wofür er noch seine Aufzeichnungen in Form von Zeichnungen zur Hand hatte. Einzigartig in dem vorliegenden Bild des hl. Paulus ist die Hinzufügung der rechten Hand des Heiligen, um die Komposition im unteren Bereich auszufüllen. Die Hand hält das Schwert locker am oberen Ende der Klinge umfasst, etwas unterhalb der Parierstange; der Zeigefinger zeigt auf ein mit einer Spange verschlossenes Buch, das er nicht sichtbar in der Linken hält, als Anspielung auf seine Briefe. Das Schwert, der ausgestreckte Finger und das Buch bilden ein Gegengewicht zum Kopf und fügen einen symbolischen Kontext hinzu. Im Bild in Toulouse ist nur die obere Hälfte der linken Hand des Heiligen zu sehen, halb verdeckt von seinem Gewand, mit der er das Schwert unter seinem linken Arm einhakt.

Malvasia verzeichnet einen Auftrag, den Guercino 1653 von Abate Duccini erhielt: „Un S. Paolo, ed un S. Pietro“ (C. C. Malvasia, Felsina pittrice, vite de’ pittori bolognesi, Bologna 1841, II, S. 270). Im Vermerk des Zahlungseingangs in Höhe von 50 Scudi im Rechnungsbuch des Künstlers vom 16. März 1654 werden die Bilder als „due Teste“ beschrieben und in entsprechender Höhe veranschlagt (siehe Libro dei Conti del Guercino: 1629–1666, Bologna 1997, S. 165, Nr. 481).

Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei dem vorliegenden Bild um den für Duccini gemalten heiligen Paulus handelt, dessen Aufbewahrungsort als unbekannt gilt. Sein Pendant mit dem heiligen Petrus bleibt noch aufzufinden.

Wir danken Nicholas Turner für die Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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