Biblij Cžeská W Benátkach tissťená. Ll XI b]: (Venetiis in Edibus Petri Liechtenstein Coloniensis Germani. Anno virginei Partus. M. D. Vi. Die. V. Decembris ). [= 5. Dezember 1506]. (ML)

Umfang: 2° [II], aIV, bX -cX,dXVIII, eX -zX, ZX,? VIII,? VIII, AX-TX, AaX- IiX, KkXII-LlXI-Reg. [VI] ll. [=DLXXVIIl]ll.
Information gemäß Dodatky:… [= DLXXVIII] ll. spr. [DLXIX] ll. 00/
Die Venezianische Bibel entstand in Venedig bei dem aus Köln in Deutschland gebürtigen Peter Liechtenstein (1501-1585), da der Prager Buchdruck zu Beginn des 16. Jhs. noch nicht in der Lage war, aufwändigere Aufträge zu befriedigen. Lange galt dieses Buch als die überhaupt erste in tschechischer Sprache gedruckte Bibel, obwohl die Herausgeber selbst (Jan Hlavsa, Václav Sova z Liboslavy, Burian Lazar) auf der Rückseite des Titelblatts ausdrücklich erwähnen, dass sie an eine frühere Prager Bibel (1488) und Kuttenberger Bibel (1489) anknüpfen.
Die beiden vorgenannten Bibeln - die Prager wie die Kuttenberger Bibel - waren für die Venezianische Bibel sowohl hinsichtlich des Texts als auch typologisch eine wichtige Grundlage. Die Abfolge der biblischen Bücher in der Venezianischen Bibel wurde in sämtlichen weiteren tschechischen Bibeln (auch den katholischen) übernommen, die auf der Venezianischen Bibel beruhten, und zwar bis zum Ende des 18. Jhs. In diese Bibel fand erstmals das apokryphe 4. Buch Esra Aufnahme.
Literatur: Graesse I. 371, Jungmann; 1849: Jungmann III. 538, Knihopis Nr. 01097 sowie Knihopis-Dodatky Nr. 1097.
Zustand: Der ursprüngliche gepresste Einband wurde in der Vergangenheit mit einem neueren Lederrücken ersetzt. Die Messingspangen fehlen, der Einband ist abgegriffen und leicht beschädigt, das Titelblatt ist abgeschnitten und aus der Bindung gefallen, ebenso wie die ersten Blätter des Vorworts. Unvollständiges Exemplar. Es fehlen zwei Blätter des Vorworts und vier Blätter des Texts.