Lot Nr. 554


Karl Sterrer *


(Wien 1885–1972)
„Das Klagelied“, signiert, datiert Karl Sterrer 1913 sowie mit Widmung am Bildrand oben: Herrn Dr. Heinrich Freiherrn von Haerdtl gewidmet.1914, auf der Rückseite Beschriftung: Klagelied Karl Sterrer 1913, Öl auf Leinwand, 66 x 44 cm, ger., (K)

Auf der Rückseite Reste von Klebezetteln: Sächsischer Kunstverein Dresden.986 (1986?)
Künstlerhaus Wien,1913/346. (3464?)

Abgebildet:
Arpad Weixlgärtner, Karl Sterrer, Ein Wiener Maler der Gegenwart, Verlag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien 1922, Seite 47, verzeichnet Seite 212, Nr. 23
... Der Erfolg der Ausstellung in der Maysedergasse äußerte sich für den Künstler vor allem darin, daß er in dem Herrn Rechtsanwalt Dr. Heinrich Freiherr von Haerdtl einen feinsinnigen und hochherzigen Gönner gewann, dessen warme, selbstlose Anteilnahme und tatkräftige Hilfe für ihn und die Seinen während der nächsten Jahre von der allergrößten Bedeutung werden sollten... Im Sommer 1913 hielt sich Sterrer mit seiner Familie als Gast des Freiherrn von Haerdtl in der grünen Steiermark, in Pernegg im Murtal, auf. Dort entstanden neben der schönen Landschaft „Der grüne Acker“, einem farbenstarken Temperabild, auf dem das einfache Naturvorbild groß gesehen ist, auch das „Abendlied“ und das „Klagelied“... Das andere Gemälde, gleichfalls ein Ölbild, Herrn Dr. Heinrich Freiherr von Haerdtl gewidmet, in dessen Besitz es sich befindet, und in „Westermanns Monatsheften“ farbig abgebildet, ist der Quere nach in zwei Teile geteilt. Unten beugt sich eine Nixe zum Kuss über einen ertrunkenen Mann, oben sitzt sein Weib am Ufer und ergießt ihren Schmerz um den Verlorenen in ein Lied zur Laute. Die Mur ist ein unheimliches, laut rauschendes Wasser. Die Familie Sterrer wohnte knapp an ihrem Ufer. Den Künstler quälten öfter Träume, die ihm ein nahes Unglück anzukündigen schienen. Der Mann eines Weibes, das die Familie Sterrer kannte, ein Flößer, war kürzlich in der Mur ertrunken. Das sind die Elemente, aus denen sich das Werk zusammensetzt. Wie die Mur zu einem freundlichen von Segelbooten befahrenen See erweitert ist, so ist auch alles andere verwandelt und verklärt...

Provenienz:
Sammlung Freiherr Dr. Heinrich Haerdtl (1854-1939), Wien
– seine Erben, Potsdam.

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

24.11.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 21.250,-
Schätzwert:
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-

Karl Sterrer *


(Wien 1885–1972)
„Das Klagelied“, signiert, datiert Karl Sterrer 1913 sowie mit Widmung am Bildrand oben: Herrn Dr. Heinrich Freiherrn von Haerdtl gewidmet.1914, auf der Rückseite Beschriftung: Klagelied Karl Sterrer 1913, Öl auf Leinwand, 66 x 44 cm, ger., (K)

Auf der Rückseite Reste von Klebezetteln: Sächsischer Kunstverein Dresden.986 (1986?)
Künstlerhaus Wien,1913/346. (3464?)

Abgebildet:
Arpad Weixlgärtner, Karl Sterrer, Ein Wiener Maler der Gegenwart, Verlag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien 1922, Seite 47, verzeichnet Seite 212, Nr. 23
... Der Erfolg der Ausstellung in der Maysedergasse äußerte sich für den Künstler vor allem darin, daß er in dem Herrn Rechtsanwalt Dr. Heinrich Freiherr von Haerdtl einen feinsinnigen und hochherzigen Gönner gewann, dessen warme, selbstlose Anteilnahme und tatkräftige Hilfe für ihn und die Seinen während der nächsten Jahre von der allergrößten Bedeutung werden sollten... Im Sommer 1913 hielt sich Sterrer mit seiner Familie als Gast des Freiherrn von Haerdtl in der grünen Steiermark, in Pernegg im Murtal, auf. Dort entstanden neben der schönen Landschaft „Der grüne Acker“, einem farbenstarken Temperabild, auf dem das einfache Naturvorbild groß gesehen ist, auch das „Abendlied“ und das „Klagelied“... Das andere Gemälde, gleichfalls ein Ölbild, Herrn Dr. Heinrich Freiherr von Haerdtl gewidmet, in dessen Besitz es sich befindet, und in „Westermanns Monatsheften“ farbig abgebildet, ist der Quere nach in zwei Teile geteilt. Unten beugt sich eine Nixe zum Kuss über einen ertrunkenen Mann, oben sitzt sein Weib am Ufer und ergießt ihren Schmerz um den Verlorenen in ein Lied zur Laute. Die Mur ist ein unheimliches, laut rauschendes Wasser. Die Familie Sterrer wohnte knapp an ihrem Ufer. Den Künstler quälten öfter Träume, die ihm ein nahes Unglück anzukündigen schienen. Der Mann eines Weibes, das die Familie Sterrer kannte, ein Flößer, war kürzlich in der Mur ertrunken. Das sind die Elemente, aus denen sich das Werk zusammensetzt. Wie die Mur zu einem freundlichen von Segelbooten befahrenen See erweitert ist, so ist auch alles andere verwandelt und verklärt...

Provenienz:
Sammlung Freiherr Dr. Heinrich Haerdtl (1854-1939), Wien
– seine Erben, Potsdam.

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.11.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.11. - 24.11.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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