Lot Nr. 722


Lucio Fontana *


Lucio Fontana * - Zeitgenössische Kunst, Teil 1

(Rosario di Santa Fe, Argentinien 1899–1968 Comabbio)
Concetto Spaziale, Natura - Attesa, 1968, mgr. L. F., bezeichnet E. A., Bronze, 53 x 22 x 12 cm, Ed. E. A., (AR)

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Es ist ergänzend zu 59 N 27. Im Jahr 1959 entworfen und zu einem späteren Datum gegossen, ist dieses Werk die E. A. aus einer Auflage von 2 + 1 E. A.

Provenienz:
Privatsammlung, Köln
Sammlung T.R.F., Mailand
Grossetti Arte, Mailand
Europäische Privatsammlung

Ausstellung:
Turin, Galleria Civica d’Arte Moderna, Lucio Fontana, 5. Februar - 28. März 1970, Ausst.-Kat. Nr. 223, Abb. 211 (Terracotta Beispiel) Krefeld, Galerie Merian Ed., Lucio Fontana 1899 – 1968, 21. September - 26. Oktober 1973
Verbania - Palazzina, Museo del Paesaggio, Biennale internazionale di scultura contemporanea, Aptico, il senso della scultura, Juli - September 1976
Turin, Galleria Civica d’Arte Moderna, Arte in Italia: 1960 – 1977, Mai - September 1977, Ausst.-Kat. S. 23, 76 mit Abb.
München, Staatsgalerie moderner Kunst, 16. Dezember 1983 – 12. Februar 1984, Darmstadt, Mathildenhöhe, 1. April - 27. Mai 1984, Bielefeld, 12. August - 23. September 1984, Lucio Fontana Ausst.-Kat. S. 93, Nr. 69 mit Abb.
New York, Panicali Art Fine Art, Lucio Fontana, Werke 1958 – 1965, Oktober 1988, Ausst.-Kat. Nr. 5 mit Abb.
Mailand, Arte & Arte, Fuochi, terrecotte e ceramiche di Arturo Martini, Fontana, Melotti, Leoncillo, Nanni Valentini, Spagnulo, Castagno, Februar - April 1991, Ausst.-Kat. „I quaderni di Carlo Grossetti“, S. 6–7 mit Abb. (ein anderes Exemplar ausgestellt)
Bologna, Galleria comunale d’Arte Moderna, Lucio Fontana. La scultura in ceramica, 1. Oktober - 24. November 1991, Ausst.-Kat. S. 78, mit Abb. (ein anderes Exemplar ausgestellt)
London, Hayward Gallery, Lucio Fontana, 14. Oktober 24. November 1999 – 9. Januar 2000, Ausst.-Kat. S. 125, 206, Nr. 86, mit Abb. (ein anderes Exemplar ausgestellt)

Literatur:
Enrico Crispolti, Lucio Fontana. catalogue raisonné des peintures, sculptures et environnements spatiaux, La Connaissance, Bruxelles 1974, Bd. II, S. 102–103, Nr. 59 N 28 mit Abb.
Enrico Crispolti, Lucio Fontana. catalogo generale, Electa, Mailand 1986, Bd. I, S. 348 – 349, Nr. 59 N 28 mit Abb.
Cecilia Chilosi, Liliana Ughetto, La Ceramica del Novecento in Luguria, Banca Carige, Istituto grafico Silvio Basile, Genua, in „Christie’s International Magazine“, Oktober - November 1995, S. 183, Tafel Nr. 233 mit Abb.
Enrico Crispolti, Lucio Fontana: catalogo ragionato di sculture, dipinti ambientazioni, Skira (Hrsg.), Genf - Mailand 2006, Bd. I, S. 522, Nr. 59 N 28 mit Abb.

Concetto spaziale - Natura
Die Erfahrung der Skulptur ist ein hervorragender Moment, wohl der beachtenswerteste in der künstlerischen Karriere Lucio Fontanas. Sein Abenteuer in der Skulptur ist durch einen konstanten Synkretismus zwischen figurativem Ausdruck und abstrakter Forschung charakterisiert, der wohl sein echtes stilistisches Zeichen war.
Ab der zweiten Hälfte der 1950er wichen jedoch figurative Keramiken, erhitzte Schlachten, heilige Figuren und Masken zunehmend zugunsten räumlicher Produktionen und „abstrakter“ Skulpturen. Seine zylindrischen Vasen, Keramiken und Terrakotta-Teller waren elegant nüchtern gehalten, aber mit den für diese Phase typischen Löchern und Schlitzen und einem eleganten Zusammenspiel von Licht und Schatten versehen. Am Ende des Jahrzehntes entwickelte er seine „Naturen“, ein- oder zweischalige kugelförmige Skulpturen aus Terrakotta oder Bronze, aus denen später – nach Fontanas eigener Definition – „Ballons“ wurden. (www.fondazioneluciofontana.it). In diesen „Naturen“ nahm die kosmische Fantasie Gestalt an, auf die sich der Künstler mehrfach bezog.

Concetto Spaziale-Naura erscheint als ovale, kosmische, monolitische Form, die gewaltsam in zwei Teilen geteilt ist. Sie ist charakterisiert durch eine unregelmässige, kurvige Oberfläche, die an der Stelle, an der sie der Künstler durch einen vertikalen Schnitt spaltet, wie Magma zu kochen erscheint. Dieses Objekt – oder „Konzept” – hat etwas Mysteriöses und Urweltliches. Etwas Himmlisches. Es war dies die Zeit des erstaunlichen technischen Fortschrittes, der zum Start des ersten Satelliten der Geschichte im Jahr 1957, Sputnik 1, geführt hat, wodurch die Ära der Raumforschung begann. Vier Jahre später war der Kosmonaut Yuri Gagarin der erste Mensch, der die gesamte elliptische Umkreisung der Erde im Raumschiff Vostok I durchführte.

Genauso wie Fontanas gesamte Leistung beweist dieses Werk seine Leidenschaft für die Unmessbarkeit und das Mysterium des unbekannten und grenzenlosen Raumes.

Ich dachte an diese Worte, an den Mond mit diesen.... Löchern, diese fürchterliche Stille, die uns beängstigt, und die Astronauten in einer neuen Welt. Und so... In der Fantasie des Künstlers gab es diese immensen Dinge seit Jahren... ein Mann kommt, in toter Stille, mit dieser Angst, und hinterlässt ein Lebenszeichen seiner Ankunft... Waren das nicht noch Formen mit dem Wunsch, leblose Materie zum Leben zu erwecken?
(Lucio Fontana, in Carla Lonzi, Autoritratto, S. 389)

Aus einer bedeutenden Privatsammling

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

25.11.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 179.900,-
Schätzwert:
EUR 120.000,- bis EUR 160.000,-

Lucio Fontana *


(Rosario di Santa Fe, Argentinien 1899–1968 Comabbio)
Concetto Spaziale, Natura - Attesa, 1968, mgr. L. F., bezeichnet E. A., Bronze, 53 x 22 x 12 cm, Ed. E. A., (AR)

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Es ist ergänzend zu 59 N 27. Im Jahr 1959 entworfen und zu einem späteren Datum gegossen, ist dieses Werk die E. A. aus einer Auflage von 2 + 1 E. A.

Provenienz:
Privatsammlung, Köln
Sammlung T.R.F., Mailand
Grossetti Arte, Mailand
Europäische Privatsammlung

Ausstellung:
Turin, Galleria Civica d’Arte Moderna, Lucio Fontana, 5. Februar - 28. März 1970, Ausst.-Kat. Nr. 223, Abb. 211 (Terracotta Beispiel) Krefeld, Galerie Merian Ed., Lucio Fontana 1899 – 1968, 21. September - 26. Oktober 1973
Verbania - Palazzina, Museo del Paesaggio, Biennale internazionale di scultura contemporanea, Aptico, il senso della scultura, Juli - September 1976
Turin, Galleria Civica d’Arte Moderna, Arte in Italia: 1960 – 1977, Mai - September 1977, Ausst.-Kat. S. 23, 76 mit Abb.
München, Staatsgalerie moderner Kunst, 16. Dezember 1983 – 12. Februar 1984, Darmstadt, Mathildenhöhe, 1. April - 27. Mai 1984, Bielefeld, 12. August - 23. September 1984, Lucio Fontana Ausst.-Kat. S. 93, Nr. 69 mit Abb.
New York, Panicali Art Fine Art, Lucio Fontana, Werke 1958 – 1965, Oktober 1988, Ausst.-Kat. Nr. 5 mit Abb.
Mailand, Arte & Arte, Fuochi, terrecotte e ceramiche di Arturo Martini, Fontana, Melotti, Leoncillo, Nanni Valentini, Spagnulo, Castagno, Februar - April 1991, Ausst.-Kat. „I quaderni di Carlo Grossetti“, S. 6–7 mit Abb. (ein anderes Exemplar ausgestellt)
Bologna, Galleria comunale d’Arte Moderna, Lucio Fontana. La scultura in ceramica, 1. Oktober - 24. November 1991, Ausst.-Kat. S. 78, mit Abb. (ein anderes Exemplar ausgestellt)
London, Hayward Gallery, Lucio Fontana, 14. Oktober 24. November 1999 – 9. Januar 2000, Ausst.-Kat. S. 125, 206, Nr. 86, mit Abb. (ein anderes Exemplar ausgestellt)

Literatur:
Enrico Crispolti, Lucio Fontana. catalogue raisonné des peintures, sculptures et environnements spatiaux, La Connaissance, Bruxelles 1974, Bd. II, S. 102–103, Nr. 59 N 28 mit Abb.
Enrico Crispolti, Lucio Fontana. catalogo generale, Electa, Mailand 1986, Bd. I, S. 348 – 349, Nr. 59 N 28 mit Abb.
Cecilia Chilosi, Liliana Ughetto, La Ceramica del Novecento in Luguria, Banca Carige, Istituto grafico Silvio Basile, Genua, in „Christie’s International Magazine“, Oktober - November 1995, S. 183, Tafel Nr. 233 mit Abb.
Enrico Crispolti, Lucio Fontana: catalogo ragionato di sculture, dipinti ambientazioni, Skira (Hrsg.), Genf - Mailand 2006, Bd. I, S. 522, Nr. 59 N 28 mit Abb.

Concetto spaziale - Natura
Die Erfahrung der Skulptur ist ein hervorragender Moment, wohl der beachtenswerteste in der künstlerischen Karriere Lucio Fontanas. Sein Abenteuer in der Skulptur ist durch einen konstanten Synkretismus zwischen figurativem Ausdruck und abstrakter Forschung charakterisiert, der wohl sein echtes stilistisches Zeichen war.
Ab der zweiten Hälfte der 1950er wichen jedoch figurative Keramiken, erhitzte Schlachten, heilige Figuren und Masken zunehmend zugunsten räumlicher Produktionen und „abstrakter“ Skulpturen. Seine zylindrischen Vasen, Keramiken und Terrakotta-Teller waren elegant nüchtern gehalten, aber mit den für diese Phase typischen Löchern und Schlitzen und einem eleganten Zusammenspiel von Licht und Schatten versehen. Am Ende des Jahrzehntes entwickelte er seine „Naturen“, ein- oder zweischalige kugelförmige Skulpturen aus Terrakotta oder Bronze, aus denen später – nach Fontanas eigener Definition – „Ballons“ wurden. (www.fondazioneluciofontana.it). In diesen „Naturen“ nahm die kosmische Fantasie Gestalt an, auf die sich der Künstler mehrfach bezog.

Concetto Spaziale-Naura erscheint als ovale, kosmische, monolitische Form, die gewaltsam in zwei Teilen geteilt ist. Sie ist charakterisiert durch eine unregelmässige, kurvige Oberfläche, die an der Stelle, an der sie der Künstler durch einen vertikalen Schnitt spaltet, wie Magma zu kochen erscheint. Dieses Objekt – oder „Konzept” – hat etwas Mysteriöses und Urweltliches. Etwas Himmlisches. Es war dies die Zeit des erstaunlichen technischen Fortschrittes, der zum Start des ersten Satelliten der Geschichte im Jahr 1957, Sputnik 1, geführt hat, wodurch die Ära der Raumforschung begann. Vier Jahre später war der Kosmonaut Yuri Gagarin der erste Mensch, der die gesamte elliptische Umkreisung der Erde im Raumschiff Vostok I durchführte.

Genauso wie Fontanas gesamte Leistung beweist dieses Werk seine Leidenschaft für die Unmessbarkeit und das Mysterium des unbekannten und grenzenlosen Raumes.

Ich dachte an diese Worte, an den Mond mit diesen.... Löchern, diese fürchterliche Stille, die uns beängstigt, und die Astronauten in einer neuen Welt. Und so... In der Fantasie des Künstlers gab es diese immensen Dinge seit Jahren... ein Mann kommt, in toter Stille, mit dieser Angst, und hinterlässt ein Lebenszeichen seiner Ankunft... Waren das nicht noch Formen mit dem Wunsch, leblose Materie zum Leben zu erwecken?
(Lucio Fontana, in Carla Lonzi, Autoritratto, S. 389)

Aus einer bedeutenden Privatsammling

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.11.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.11. - 25.11.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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