Lot Nr. 718


Gerhard Richter *


(Dresden 1932 geb.)
Abstraktes Bild, 1990, auf der Rückseite signiert, datiert Richter 1990, 713 - 3, Öl auf Leinwand, 62 x 72 cm, auf Keilrahmen, (AR)

Video ansehen: Contemporary Art | November 2015 | Austrian and German Artists

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Angelika Thill, u. a., Gerhard Richter, Werkverzeichnis, 1962 – 1993, Bd. III, Ostfildern-Ruit, 1993, Nr. 713–3, mit Abb.
Dietmar Elger, Gerhard Richter: Werkverzeichnis, Bd. 4, Nr. 652 bis 805 -6, 1988 – 1994, Ostfildern, 2015, Ausst.-Kat. Nr. 713 – 3, mit Abb.

Was Gerhard Richters zwischen Figurativismus und Abstraktion schwankendes Werk charakterisiert, ist dass er bis heute immer einen tiefen Blick in die Kunst selbst geworfen hat. Seine Werke können keinen klaren Kategorien zugeschrieben werden, da seine gesamte Produktion extrem komplex und unterschiedlich ist.

Zur Zeit als unser Abstraktes Bild im Jahr 1990 gemalt wurde, hatte Richter den internationalen Erfolg als Künstler erreicht, er war weitgehend bewundert und anerkannt für seine Hingabe für das Malen in all seinen Formen und seine Ambition, über dessen herkömmliche Verwendung hinauszugehen.
Abstraktes Bild, dem Beginn von Richters feinster Zeit der Abstraktion zuzuordnen, macht den Betrachter neugierig mit seiner eleganten grauen Schicht, die über die gesamte Länge der Leinwand hinunter fällt und von auf mysteriöse Art auftauchenden blassen und weichen Farbstreifen, die unter der Oberfläche zu liegen scheinen, erweitert wird.

Grau. Es hat überhaupt keine Aussage; es erweckt weder Gefühle noch Assoziationen: Es ist wirklich weder sichtbar noch unsichtbar. Seine Unauffälligkeit gibt ihm die Fähigkeit zu vermitteln, in einer positiven illusionistischen Weise sichtbar zu machen, wie ein Foto. Es ist die Fähigkeit, die keine andere Farbe hat, das ‚Nichts‘ sichtbar zu machen.
(Gerhard Richter)

Für mich ist Grau das willkommene und einzig mögliche Äquivalent für Gleichgültigkeit, Nicht-Verpflichtung, das Fehlen einer Meinung und Formlosigkeit. Aber Grau kann, wie Formlosigkeit und der alles Andere, nur als Idee wirklich sein, und deshalb kann ich nur eine Farbabstufung herstellen, die Grau bedeutet, es aber nicht ist. Malerei ist somit eine Mischung aus Grau als einer Fiktion und Grau als einem sichtbareren, ausgewiesenen Bereich der Farbe.
(Gerhard Richter)

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

25.11.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 491.000,-
Schätzwert:
EUR 400.000,- bis EUR 600.000,-

Gerhard Richter *


(Dresden 1932 geb.)
Abstraktes Bild, 1990, auf der Rückseite signiert, datiert Richter 1990, 713 - 3, Öl auf Leinwand, 62 x 72 cm, auf Keilrahmen, (AR)

Video ansehen: Contemporary Art | November 2015 | Austrian and German Artists

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Angelika Thill, u. a., Gerhard Richter, Werkverzeichnis, 1962 – 1993, Bd. III, Ostfildern-Ruit, 1993, Nr. 713–3, mit Abb.
Dietmar Elger, Gerhard Richter: Werkverzeichnis, Bd. 4, Nr. 652 bis 805 -6, 1988 – 1994, Ostfildern, 2015, Ausst.-Kat. Nr. 713 – 3, mit Abb.

Was Gerhard Richters zwischen Figurativismus und Abstraktion schwankendes Werk charakterisiert, ist dass er bis heute immer einen tiefen Blick in die Kunst selbst geworfen hat. Seine Werke können keinen klaren Kategorien zugeschrieben werden, da seine gesamte Produktion extrem komplex und unterschiedlich ist.

Zur Zeit als unser Abstraktes Bild im Jahr 1990 gemalt wurde, hatte Richter den internationalen Erfolg als Künstler erreicht, er war weitgehend bewundert und anerkannt für seine Hingabe für das Malen in all seinen Formen und seine Ambition, über dessen herkömmliche Verwendung hinauszugehen.
Abstraktes Bild, dem Beginn von Richters feinster Zeit der Abstraktion zuzuordnen, macht den Betrachter neugierig mit seiner eleganten grauen Schicht, die über die gesamte Länge der Leinwand hinunter fällt und von auf mysteriöse Art auftauchenden blassen und weichen Farbstreifen, die unter der Oberfläche zu liegen scheinen, erweitert wird.

Grau. Es hat überhaupt keine Aussage; es erweckt weder Gefühle noch Assoziationen: Es ist wirklich weder sichtbar noch unsichtbar. Seine Unauffälligkeit gibt ihm die Fähigkeit zu vermitteln, in einer positiven illusionistischen Weise sichtbar zu machen, wie ein Foto. Es ist die Fähigkeit, die keine andere Farbe hat, das ‚Nichts‘ sichtbar zu machen.
(Gerhard Richter)

Für mich ist Grau das willkommene und einzig mögliche Äquivalent für Gleichgültigkeit, Nicht-Verpflichtung, das Fehlen einer Meinung und Formlosigkeit. Aber Grau kann, wie Formlosigkeit und der alles Andere, nur als Idee wirklich sein, und deshalb kann ich nur eine Farbabstufung herstellen, die Grau bedeutet, es aber nicht ist. Malerei ist somit eine Mischung aus Grau als einer Fiktion und Grau als einem sichtbareren, ausgewiesenen Bereich der Farbe.
(Gerhard Richter)

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 25.11.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.11. - 25.11.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.