Lot Nr. 162


Nord-Pakistan, Kohistan: Ein seltenes Festtags- oder Hochzeits-Kleid der Frauen, genannt ‘Jumlo’. Aus schwarzer Baumwolle, mit reicher Seiden-Stickerei und Dekor-Besatz.


Nord-Pakistan, Kohistan: Ein seltenes Festtags- oder Hochzeits-Kleid der Frauen, genannt ‘Jumlo’. Aus schwarzer Baumwolle, mit reicher Seiden-Stickerei und Dekor-Besatz. - Stammeskunst / Tribal-Art

Kohistan, das ‘Land der Berge’, ist ein schwer zugängliches, abgelegenes Gebiet an der gebirgigen Nordost-Grenze Pakistans. Zwischen dem Swat-Tal im Westen und Kaschmir im Nordosten. Bewohnt von Stämmen der Darden und Paschtunen. Typisch für Kohistan ist die ‘Jumlo’, das Hochzeits- oder Festtags-Kleid der Frauen. Es besteht aus schwarzem Baumwollstoff, mit einem reich bestickten und dekorierten Brustlatz und weiten Ärmeln, die an ihren Enden ebenfalls bestickt und dekoriert sind. Der Rock-Teil des Kleides besteht aus vielen senkrecht vernähten, schwarzen Baumwoll-Streifen und entlang des unteren Rocksaums sind viele dreieckige Stoff-Teile (‘Zwickel’) eingenäht, was der ’Jumlo’ beim Tragen einen beschwingten Eindruck verleiht. Die ‘Jumlo’ wird mit Hosen und mit einem Schal getragen, die beide in ähnlicher Weise bestickt sind. Das hier präsentierte ‘Jumlo-Kleid’ ist ungewöhnlich alt, komplett und lange getragen worden. Der Brustlatz trägt eine sehr feine Stickerei aus roter, ockerfarbener und schwarzer Seide, mit Menschen- und Widderkopf-Motiven. Zentral besetzt mit einem ‘Sonnenrad-Amulett’, aus Messing gegossen und flankiert von zwei dreieckigen Metall-Amuletten mit Anhängern. Der weitere Brust-Dekor besteht aus pakistanischen Münzen mit angelöteten Ösen, sowie aus Reihen aufgenähter Perlmutt- und Kunststoff-Knöpfen. Den seitlichen Abschluss des Latzes bilden Reihen kleiner Faser-Quasten, durch Alu-Ringe zusammengefasst. Die wohl etwas jüngere Stickerei an beiden Enden der weiten Ärmel besteht aus roter, schwarzer, gelber und grüner Seide, mit Zick-Zack- und Vogelkopf-Motiven in jeweils drei umlaufenden Bändern, sowie mit Abschluss-Reihen aus Metall-Knöpfen (oben) und Alu-Ringen (unten). Unter dem linken Ärmel ist bei dieser ‘Jumlo’ eine Innen-Tasche eingenäht.Insgesamt ein sehr seltenes Textil mit relativ geringen, altersbedingten Schäden (kleine Löcher, bestoßene Säume, Reinigungsbedarf). L: ca. 94 cm, B: 160 cm (die Ärmel). 1. Hälfte 20. Jh..

Provenienz: Italienische Privatsammlung

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

02.11.2015 - 14:00

Rufpreis:
EUR 300,-

Nord-Pakistan, Kohistan: Ein seltenes Festtags- oder Hochzeits-Kleid der Frauen, genannt ‘Jumlo’. Aus schwarzer Baumwolle, mit reicher Seiden-Stickerei und Dekor-Besatz.


Kohistan, das ‘Land der Berge’, ist ein schwer zugängliches, abgelegenes Gebiet an der gebirgigen Nordost-Grenze Pakistans. Zwischen dem Swat-Tal im Westen und Kaschmir im Nordosten. Bewohnt von Stämmen der Darden und Paschtunen. Typisch für Kohistan ist die ‘Jumlo’, das Hochzeits- oder Festtags-Kleid der Frauen. Es besteht aus schwarzem Baumwollstoff, mit einem reich bestickten und dekorierten Brustlatz und weiten Ärmeln, die an ihren Enden ebenfalls bestickt und dekoriert sind. Der Rock-Teil des Kleides besteht aus vielen senkrecht vernähten, schwarzen Baumwoll-Streifen und entlang des unteren Rocksaums sind viele dreieckige Stoff-Teile (‘Zwickel’) eingenäht, was der ’Jumlo’ beim Tragen einen beschwingten Eindruck verleiht. Die ‘Jumlo’ wird mit Hosen und mit einem Schal getragen, die beide in ähnlicher Weise bestickt sind. Das hier präsentierte ‘Jumlo-Kleid’ ist ungewöhnlich alt, komplett und lange getragen worden. Der Brustlatz trägt eine sehr feine Stickerei aus roter, ockerfarbener und schwarzer Seide, mit Menschen- und Widderkopf-Motiven. Zentral besetzt mit einem ‘Sonnenrad-Amulett’, aus Messing gegossen und flankiert von zwei dreieckigen Metall-Amuletten mit Anhängern. Der weitere Brust-Dekor besteht aus pakistanischen Münzen mit angelöteten Ösen, sowie aus Reihen aufgenähter Perlmutt- und Kunststoff-Knöpfen. Den seitlichen Abschluss des Latzes bilden Reihen kleiner Faser-Quasten, durch Alu-Ringe zusammengefasst. Die wohl etwas jüngere Stickerei an beiden Enden der weiten Ärmel besteht aus roter, schwarzer, gelber und grüner Seide, mit Zick-Zack- und Vogelkopf-Motiven in jeweils drei umlaufenden Bändern, sowie mit Abschluss-Reihen aus Metall-Knöpfen (oben) und Alu-Ringen (unten). Unter dem linken Ärmel ist bei dieser ‘Jumlo’ eine Innen-Tasche eingenäht.Insgesamt ein sehr seltenes Textil mit relativ geringen, altersbedingten Schäden (kleine Löcher, bestoßene Säume, Reinigungsbedarf). L: ca. 94 cm, B: 160 cm (die Ärmel). 1. Hälfte 20. Jh..

Provenienz: Italienische Privatsammlung

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 02.11.2015 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 28.10. - 02.11.2015