Lot Nr. 87


Konvolut (8 Stücke): DR Kongo: Eine Sammlung von acht Glocken aus dem Kongo, aus Holz geschnitzt, mit verschiedenen Formen, Griffen und Aufsätzen.


Konvolut (8 Stücke): DR Kongo: Eine Sammlung von acht Glocken aus dem Kongo, aus Holz geschnitzt, mit verschiedenen Formen, Griffen und Aufsätzen. - Stammeskunst / Tribal-Art

Holz-Glocken, genannt 'Dibu', werden im Kongo aus zwei Gründen verwendet:
1.: Als zeremonielle Hand-Glocken, um bestimmte Riten 'einzuläuten'und 'die Geister' zu rufen.
2.: Bei der Jagd: Um mit anderen Jägern und den eigenen Jagdhunden Kontakt zu halten, oder um die Glocken den Hunden um den Hals zu hängen. Damit man weiß, wo sie gerade beim Aufspüren der Beute sind.
Die acht geschnitzten Holz-Glocken dieser Sammlung zeigen einige sehr originelle Beispiele. Glocken, die keinen Dekor aufweisen, sind nur schwer bestimmbar. Aber jene Glocken, die schön gestaltete Griffe und dekorierte Oberflächen zeigen, stammen alle von Stämmen am Unterlauf des Kongo-Flusses, im Westen des Kongo: von den Bakongo, Vili, Yombe und verwandten Stämmen: Die runde, schwarze Hand-Glocke mit dem fein geschnitzten Griff in Form einer knienden Frau, die ihre Brüste hält, zeigt deutlich den Stil der Bakongo (oder Kongo). Jene drei Glocken mit den, teils sehr realistisch gestalteten Hundeköpfen an den Griffen, sind Jagd-Glocken und stammen von den Vili oder ihren Nachbarn, den Yombe. Eine dieser drei Glocken zeigt ein Gesicht und eine Schildkröte im Relief an ihren beiden, flachen Seiten. Die zweite Hundekopf-Glocke hat einen Glocken-Körper, der in Form von zwei gefalteten (oder'klatschenden') Händen geschnitzt ist. Und die dritte, flach-runde Hundekopf-Glocke trägt an beiden Seiten einen feinen, geometrisch-linearen Ritz-Dekor. Sieben der acht Glocken sind komplett, mit ihren passenden Klöppeln. Und alle acht Kongo-Glocken bieten gute Spuren längeren Gebrauchs samt Patina. Nur zwei Glocken tragen unbedeutende Risse. Sonst keine Schäden! H: von 25 cm (mit Frau) bis 11 cm. Alle acht Glocken: 1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz: Privatsammlung, Belgien.

Lit.: 'Sounding Forms. African Musical Instruments' von Marie-Thérèse Brincard, Abb. 83, 93, Fig. 24; 'Africa. Música y arte' von Elena Martinez-Jacquet & David Serra, Abb.83.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

02.11.2015 - 14:00

Rufpreis:
EUR 2.600,-

Konvolut (8 Stücke): DR Kongo: Eine Sammlung von acht Glocken aus dem Kongo, aus Holz geschnitzt, mit verschiedenen Formen, Griffen und Aufsätzen.


Holz-Glocken, genannt 'Dibu', werden im Kongo aus zwei Gründen verwendet:
1.: Als zeremonielle Hand-Glocken, um bestimmte Riten 'einzuläuten'und 'die Geister' zu rufen.
2.: Bei der Jagd: Um mit anderen Jägern und den eigenen Jagdhunden Kontakt zu halten, oder um die Glocken den Hunden um den Hals zu hängen. Damit man weiß, wo sie gerade beim Aufspüren der Beute sind.
Die acht geschnitzten Holz-Glocken dieser Sammlung zeigen einige sehr originelle Beispiele. Glocken, die keinen Dekor aufweisen, sind nur schwer bestimmbar. Aber jene Glocken, die schön gestaltete Griffe und dekorierte Oberflächen zeigen, stammen alle von Stämmen am Unterlauf des Kongo-Flusses, im Westen des Kongo: von den Bakongo, Vili, Yombe und verwandten Stämmen: Die runde, schwarze Hand-Glocke mit dem fein geschnitzten Griff in Form einer knienden Frau, die ihre Brüste hält, zeigt deutlich den Stil der Bakongo (oder Kongo). Jene drei Glocken mit den, teils sehr realistisch gestalteten Hundeköpfen an den Griffen, sind Jagd-Glocken und stammen von den Vili oder ihren Nachbarn, den Yombe. Eine dieser drei Glocken zeigt ein Gesicht und eine Schildkröte im Relief an ihren beiden, flachen Seiten. Die zweite Hundekopf-Glocke hat einen Glocken-Körper, der in Form von zwei gefalteten (oder'klatschenden') Händen geschnitzt ist. Und die dritte, flach-runde Hundekopf-Glocke trägt an beiden Seiten einen feinen, geometrisch-linearen Ritz-Dekor. Sieben der acht Glocken sind komplett, mit ihren passenden Klöppeln. Und alle acht Kongo-Glocken bieten gute Spuren längeren Gebrauchs samt Patina. Nur zwei Glocken tragen unbedeutende Risse. Sonst keine Schäden! H: von 25 cm (mit Frau) bis 11 cm. Alle acht Glocken: 1. Hälfte 20. Jh.. (ME)

Provenienz: Privatsammlung, Belgien.

Lit.: 'Sounding Forms. African Musical Instruments' von Marie-Thérèse Brincard, Abb. 83, 93, Fig. 24; 'Africa. Música y arte' von Elena Martinez-Jacquet & David Serra, Abb.83.

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst / Tribal-Art
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 02.11.2015 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 28.10. - 02.11.2015