Zur IAA 1965 präsentierte Opel ein aufsehenerregendes Experimentalfahrzeug. Dieses entwickelte man weiter und brachte es im September 1968 als GT auf den Markt. Eine schnittige Form sorgte für Aufsehen und ermöglichte auch mit biederen Serienmotoren sportliche Fahrleistungen. „Nur Fliegen ist schöner“ versprach die Werbung - damals blieb das eine wie das andere für viele ein Traum. Die mäßige Karosseriequalität reduzierte die Bestände drastisch, ein ordentliches Exemplar zu finden ist heute Gedulds- und Glückssache!

Der gegenständliche Opel GT ist seiner Fahrgestellnummer zufolge einer der allerletzten gebauten. Laut der Zweitschrift einer Einzelgenehmigung aus dem Jahr 2010 wurde er erst am 5. Oktober 1977 erstmalig in Niederösterreich zugelassen. Was auf den ersten Blick wie ein GT/J mit all seinen schwarzen Anbauteilen aussehen mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung doch als 1900 A-L. Im Zuge einer ältereren Restaurierung wurde der GT wohl auf das Erscheinungsbild des günstigeren Einstiegmodells, dass im März 1971 den 1100er ablöste, umgerüstet. Teppich, Uhr oder verchromten Tankdeckel gab es im spartanischeren GT/J nicht. Insgesamt präsentiert sich der schnittige Opel in einem ordentlichen Zustand, die ATS-Felgen mit 185er Bereifung unterstreichen die sportlichen Note. Das Wesentliche jedoch ist, dass es kaum noch GTs gibt, die weder Rost- noch Baumarkttuning-Orgien zum Opfer gefallen sind. Hier ist einer!

FIN: 793279817, Laufleistung: 37.143 km (abgelesen), Hubraum: 1.897 ccm/R4, Getriebe: 4-Gang, Farbe: Rot/Schwarz (Kunstleder), Leistung: 90 PS, Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung