(Antwerpen 1569–1622 Paris)
Bildnis Philipps III. von Spanien, Brustbild; und seiner Gemahlin Margarete von Österreich, Brustbild,
Öl auf Holz, je 67 x 51 cm, ungerahmt (2)

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Die vorliegenden Porträts zeigen König Philipp III. von Spanien (1578–1621), der das Land nach dem Tod seines Vaters, Philipps II., ab 1598 regierte, und Margarete von Österreich (1584–1611), die Philipp III. 1599 ehelichte. Philipp trägt eine Halskrause und eine Prunkrüstung aus gebläutem Eisen mit prächtigen Goldintarsien, deren Motive auf seine Macht als Herrscher anspielen, sowie den Orden vom Goldenen Vlies. Margarete trägt ein reich mit Blatt- und Blütenmotiven, Perlen und Edelsteinen – unter anderem mit dem berühmten „Joyel Rico de los Austrias“ – geschmücktes Brokatkleid sowie als Anhänger die als „La Peregrina“ bekannte Perle, die Margaretes Schwiegervater Philipp II. Mary Tudor zur Verlobung geschenkt hatte und die nach deren Tod an die spanische Krone zurückging. Zwei kleine Kupfertafeln (je 28,5 x 22,5 cm) derselben Porträts, die nur geringe Unterschiede aufweisen und sich heute im Amsterdamer Rijksmuseum befinden, werden der Werkstatt von Frans Pourbus d. J. zugeschrieben.

Der Künstler war im frühen 17. Jahrhundert als Hofmaler tätig, zuerst unter Vincenzo Gonzaga in Mantua und ab 1609 in Paris. Er malte zahlreiche Bildnisse dieses Typus, etwa von Maria de’ Medici (Florenz, Palazzo Pitti), Eleonora de’ Medici (ebenda) und ihrem Gemahl Vincenzo I. Gonzaga (Privatsammlung), Henrietta Maria von Frankreich (Madrid, Prado) sowie von Isabella Clara Eugenia von Spanien und ihrem Gemahl Albrecht VII. von Österreich (Kopien in Brügge, Groeningemuseum). Die vorliegenden Brustbilder scheinen auf den ganzfigurigen Porträts von Juan Pantoja de la Cruz aus dem Jahr 1606 (Prado, Madrid) zu beruhen.