Im Grasland, im Nordwesten von Kamerun, hat jedes Dorf, jede Stadt, eine eigene Gruppe sogenannter 'Juju-Tänzer'. Sie treten bei allen wichtigen Ereignissen und Festen auf. Wie bei der Inthronisation eines neuen 'Königs' (oder Häuptlings), zu Ehren der Ahnen, bei Totenfeiern usw. Die Tänzer tragen solche Aufsatz-Masken. Sie werden nicht vor dem Gesicht, sondern oben auf dem Kopf getragen. Der Tänzer schaut durch ein Netz oder durch ein Stück Stoff unterhalb der Maske heraus. Nur die Kult-Führer der Tanzgruppen tragen solche 'Kam- oder Akam-Masken' mit Frisur und Bart. Vorliegende 'Kam-Maske' aus hartem, schwerem Holz und schwarz gefärbt, ist besonders prächtig ausgestattet. Ihre Frisur und ihr Bart bestehen aus einem Pflanzenfaser-Gewebe, mit roten, schwarzen, gelben und andersfarbigen Glasperlen dicht besetzt. Der Bart ist nur rot. Die Glasperlen sind auf feine Pflanzenfasern aufgezogen und diese Glasperlen-Stränge wurden an das Grundgewebe 'angenäht' (wieder mit Pflanzenfasern). Nach Angabe des Einbringers stammt diese Maske von den Bamileke, aus der Region von Bangangté, im südlichen Grasland. Der Typ soll besonders bei der Inthronisation eines neuen 'Königs' (oder Häuptlings) verwendet worden sein. Das interessante Stück zeigt eine gute Glanz-Patina im Inneren der Maske (wo sie auf dem Kopf des Tänzers aufsitzt) und an den Rändern, durch längeren Gebrauch. Geringe Altersschäden (einige Glasperlen fehlen). 1. Hälfte 20. Jh.; H: 40 cm, B: 28 cm. (ME)

Prov.: Tschechische Privatsammlung. Lit.: 'The Tribal Art of Africa' von Jean-Baptiste Bacquart, Abb. S. 110; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, Abb. S. 68; 'Kamerun. Kunst der Könige' von Lorenz Homberger, S. 236, Abb. 131, 133.