Lot Nr. 138 +


Zweig, Stefan,


Zweig, Stefan, - Autographen

Schriftsteller, 1881 - 1942. E. B. m. U., Salzburg, o. D., Freitag 26. (Mai 1922), 2 1/2 S., gedr. Briefkopf (Monogramm) sowie zwei ovale Stempel, (Eigner Stempel Jakob Schwarz), 8vo.

An den deutschen Schriftsteller und Autographensammler Eugen Wolbe über den Erwerb eines Manuskripts des großen italienischen Dichters Giacomo Leopardi: "Verehrter Herr Studienrat, vielen Dank für Ihre Freundlichkeit die mir diesmal besonders wertvoll ist . Denn ich möchte den Leopardi um jeden Preis haben. In der Auction wird er wahrscheinlich (da ihn Fränkel nicht beschrieben hat) hoffentlich nur auf etwa 1500 - 2000 Mark gehen. Ich möchte Sie aber bitten, mir ihn auf jeden Fall zu erwerben, im Notfall bis 12.000 (Zwölftausend) Mark zu gehen. (...) Mir liegt an diesem Leopardi, weil ich L. sehr liebe und gerade Verse selten sind; vor dem Krieg habe ich einmal einen, der 100 Lire kosten sollte (einen herrlichen!) um einen Tag versäumt. Sie wissen nun wohl aus eige ner Erfahrung, dass man wenn einem einmal ein Stück entgangen, mit besonderer Leidenschaft dann ein ähnliches erwerben will. Ich hoffe mich dann bei Ihnen für Ihre Mühe revancieren zu können, auch ein Rolland ist Ihnen gewiss: nur aus meiner eigenen Correspondenz will ich nichts nehmen , weil ich da ein kostbares Ganzes nicht zerstören mag: nur ihn bitten kann ich jetzt nicht, weil er mir eben schreibt, er sei vom Schreiben sosehr übermüdet. Aber es kommt schon eine Gelegenheit (...) Hoffentlich glückt es, das Stück billig zu erwerben (denn das Höchstlimit ist ja nur für den undenkbaren Fall, dass gerade aus Italien ein Leopardinarr so viel bieten würde, ich hoffe mit 1500 Mark davonzukommen und das Geld für die Henrici Auction zu sparen, deren Katalog ich noch nicht habe, die ich aber vielleicht persönlich besuche, wenn besondere Stücke für mich dabei sind) ...". Bei dem am 29. Mai 1922 bei der Auktion 22 des Antiquariats S. Martin Fraenkel, Berlin, durch Wolbe für Zweig erworbenen eigenhändigen Manuskript Leopardis handelt es sich um das heute in The British Library, London (Sig. Zweig MS. 167) verwahrte Gedicht "XXXVIII. Del greco di Simonide". Vgl. O. Matuschek (Bearb.) Ich kenne den Zauber der Schrift. Katalog und Geschichte der Autographensammlung Stefan Zweig (=Antiquariat Inlibris, Katalog 15, Wien 2005), S. 268, Nr. 453.

An den deutschen Schriftsteller und Autographensammler Eugen Wolbe über den Erwerb eines Manuskripts des großen italienischen Dichters Giacomo Leopardi: "Verehrter Herr Studienrat, vielen Dank für Ihre Freundlichkeit die mir diesmal besondrs wertvoll ist . Denn ich möchte den Leopardi um jeden Preis haben. In der Auction wird er wahrscheinlich (da ihn Fränkel nicht beschrieben hat) hoffentlich nur auf etwa 1500 - 2000 Mark gehen. Ich möchte Sie aber bitten, mir ihn auf jeden Fall zu erwerben, im Not fall bis 12.000 (Zwölftausend) Mark zu gehen. (...) Mir liegt an diesem Leopardi, weil ich L. sehr liebe und gerade Verse selten sind; vor dem Krieg habe ich einmal einen, der 100Lire kosten sollte (einen herr lichen!) um einen Tag versäumt. Sie wissen nun wohl aus eige ner Erfahrung, dass man wenn einem einmal ein Stück entgang en, mit besonderer Leidenschaf t dann ein ähnliches erwerben will. Ich hoffe mich dann bei Ihnen für Ihre Mühe revancieren zu können, auch ein Rolland ist Ihnen gewiss: nur aus meiner eigenen Correspondenz will ich nichts nehmen , weil ich da ein kostbares Ganzes nicht zerstören mag: nur ihn bitten kann ich jetzt nicht, weil er mir eben schreibt, er sei vom Schreiben sosehr übermüdet. Aber es kommt schon eine Geleg enheit (...) Hoffentlich glückt es, das Stück billig zu erwerben (denn das Höchstlimit ist ja nur für den undenkbaren Fall, dass gerade aus Italien ein Leopardinarr so viel bieten würde, ich hoffe mit 1500 Mark davonzukommen und das Geld für die Henrici Auction zu sparen, deren Katalog ich noch nicht habe, die ich aber vielleicht persönlich besuche, wenn besondere Stücke für mich dabei sind) ...". Bei dem am 29. Mai 1922 bei der Auktion 22 des Antiquariats S. Martin Fraenkel, Berlin, durch Wolbe für Zweig erworbenen eigenhänd igen Manuskript Leopardis handelt es sich um das heute in The British Library, London(Sig. Zweig MS. 167) verwahrte Gedicht "XXXVIII. Del greco di Simonide". Vgl. O. Matuschek (Bearb.) Ich kenne den Zauber der Schrift. Katalog und Geschichte der Autographensammlung Stefan Zweig (=Antiquariat Inlibris, Katalog 15, Wien 2005), S. 268, Nr. 453.

Experte: Mag. Andreas Löbbecke Mag. Andreas Löbbecke
+43-1-515 60-389

books@dorotheum.at

01.06.2015 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 2.000,-
Rufpreis:
EUR 500,-

Zweig, Stefan,


Schriftsteller, 1881 - 1942. E. B. m. U., Salzburg, o. D., Freitag 26. (Mai 1922), 2 1/2 S., gedr. Briefkopf (Monogramm) sowie zwei ovale Stempel, (Eigner Stempel Jakob Schwarz), 8vo.

An den deutschen Schriftsteller und Autographensammler Eugen Wolbe über den Erwerb eines Manuskripts des großen italienischen Dichters Giacomo Leopardi: "Verehrter Herr Studienrat, vielen Dank für Ihre Freundlichkeit die mir diesmal besonders wertvoll ist . Denn ich möchte den Leopardi um jeden Preis haben. In der Auction wird er wahrscheinlich (da ihn Fränkel nicht beschrieben hat) hoffentlich nur auf etwa 1500 - 2000 Mark gehen. Ich möchte Sie aber bitten, mir ihn auf jeden Fall zu erwerben, im Notfall bis 12.000 (Zwölftausend) Mark zu gehen. (...) Mir liegt an diesem Leopardi, weil ich L. sehr liebe und gerade Verse selten sind; vor dem Krieg habe ich einmal einen, der 100 Lire kosten sollte (einen herrlichen!) um einen Tag versäumt. Sie wissen nun wohl aus eige ner Erfahrung, dass man wenn einem einmal ein Stück entgangen, mit besonderer Leidenschaft dann ein ähnliches erwerben will. Ich hoffe mich dann bei Ihnen für Ihre Mühe revancieren zu können, auch ein Rolland ist Ihnen gewiss: nur aus meiner eigenen Correspondenz will ich nichts nehmen , weil ich da ein kostbares Ganzes nicht zerstören mag: nur ihn bitten kann ich jetzt nicht, weil er mir eben schreibt, er sei vom Schreiben sosehr übermüdet. Aber es kommt schon eine Gelegenheit (...) Hoffentlich glückt es, das Stück billig zu erwerben (denn das Höchstlimit ist ja nur für den undenkbaren Fall, dass gerade aus Italien ein Leopardinarr so viel bieten würde, ich hoffe mit 1500 Mark davonzukommen und das Geld für die Henrici Auction zu sparen, deren Katalog ich noch nicht habe, die ich aber vielleicht persönlich besuche, wenn besondere Stücke für mich dabei sind) ...". Bei dem am 29. Mai 1922 bei der Auktion 22 des Antiquariats S. Martin Fraenkel, Berlin, durch Wolbe für Zweig erworbenen eigenhändigen Manuskript Leopardis handelt es sich um das heute in The British Library, London (Sig. Zweig MS. 167) verwahrte Gedicht "XXXVIII. Del greco di Simonide". Vgl. O. Matuschek (Bearb.) Ich kenne den Zauber der Schrift. Katalog und Geschichte der Autographensammlung Stefan Zweig (=Antiquariat Inlibris, Katalog 15, Wien 2005), S. 268, Nr. 453.

An den deutschen Schriftsteller und Autographensammler Eugen Wolbe über den Erwerb eines Manuskripts des großen italienischen Dichters Giacomo Leopardi: "Verehrter Herr Studienrat, vielen Dank für Ihre Freundlichkeit die mir diesmal besondrs wertvoll ist . Denn ich möchte den Leopardi um jeden Preis haben. In der Auction wird er wahrscheinlich (da ihn Fränkel nicht beschrieben hat) hoffentlich nur auf etwa 1500 - 2000 Mark gehen. Ich möchte Sie aber bitten, mir ihn auf jeden Fall zu erwerben, im Not fall bis 12.000 (Zwölftausend) Mark zu gehen. (...) Mir liegt an diesem Leopardi, weil ich L. sehr liebe und gerade Verse selten sind; vor dem Krieg habe ich einmal einen, der 100Lire kosten sollte (einen herr lichen!) um einen Tag versäumt. Sie wissen nun wohl aus eige ner Erfahrung, dass man wenn einem einmal ein Stück entgang en, mit besonderer Leidenschaf t dann ein ähnliches erwerben will. Ich hoffe mich dann bei Ihnen für Ihre Mühe revancieren zu können, auch ein Rolland ist Ihnen gewiss: nur aus meiner eigenen Correspondenz will ich nichts nehmen , weil ich da ein kostbares Ganzes nicht zerstören mag: nur ihn bitten kann ich jetzt nicht, weil er mir eben schreibt, er sei vom Schreiben sosehr übermüdet. Aber es kommt schon eine Geleg enheit (...) Hoffentlich glückt es, das Stück billig zu erwerben (denn das Höchstlimit ist ja nur für den undenkbaren Fall, dass gerade aus Italien ein Leopardinarr so viel bieten würde, ich hoffe mit 1500 Mark davonzukommen und das Geld für die Henrici Auction zu sparen, deren Katalog ich noch nicht habe, die ich aber vielleicht persönlich besuche, wenn besondere Stücke für mich dabei sind) ...". Bei dem am 29. Mai 1922 bei der Auktion 22 des Antiquariats S. Martin Fraenkel, Berlin, durch Wolbe für Zweig erworbenen eigenhänd igen Manuskript Leopardis handelt es sich um das heute in The British Library, London(Sig. Zweig MS. 167) verwahrte Gedicht "XXXVIII. Del greco di Simonide". Vgl. O. Matuschek (Bearb.) Ich kenne den Zauber der Schrift. Katalog und Geschichte der Autographensammlung Stefan Zweig (=Antiquariat Inlibris, Katalog 15, Wien 2005), S. 268, Nr. 453.

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Auktion: Autographen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 01.06.2015 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 23.05. - 01.06.2015


** Kaufpreis exkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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