Lot Nr. 718


Fausto Melotti *


Fausto Melotti * - Zeitgenössische Kunst, Teil 1

(Rovereto 1901–1986 Mailand)
Linee, 1961, Messing, 116 x 40 x 17 cm, in Plexiglasbox, (AR)

Sehen Sie dieses plastische Objekt in diesem kurzen VIDEO.

Fotozertifikat mit Signatur des Künslters, 18. Oktober 1978

Provenienz:
Sammlung Umberto Allemandi, Turin
Alberto M. Scalettaris, Turin
Sotheby’s Mailand, 27. November 1990, Lot 226
Sammlung Valeria Belvedere, Mailand
Europäische Privatsammlung

Ausstellungen:
Parma, Università di Parma, Sala delle Scuderie in Pilotta, Fausto Melotti, 8. Juni - 11. Juli 1976, Nr. 128;
Valencia, IVAM Centre Julio Gonzales, Generalitat Valenciana, Conselleria de Cultura, Fausto Melotti, 16. Dezember 1994 – 12. Februar 1995, Ausst.-Kat. Seite 136 und 190 mit Abb.

Literatur:
Germano Celant, Melotti. Catalogo generale. Sculture 1929–1972, Electa (Hg.), Mailand 1994, Band I, Seite 130 und 131, Nr. 1961 13 mit Abb.

Die Emotionen der Harmonie und des Kontrapunkts finden sich in der Geometrie wieder [...]
Die Kunst ist ein engelhafter und geometrischer Zustand. So Melotti im Vorwort des Katalogs seiner Einzelausstellung in der Galleria del Milione im Jahre 1935: Eine Art Lehrsatz, auf dem sein ganzes künstlerisches Schaffen aufbauen wird, beeinflusst von wissenschaftlichem Denken und seiner Leidenschaft für die Musik.
Im Jahre 1901 in Rovereto geboren, fand Melotti seine Formsprache im lebhaften künstlerischen Milieu Mailands der Dreißigerjahre, wo die frisch geborene Galleria del Milione namhafte internationale (Léger, Vordemberge, Kandinsky, Albers) und italienische (Veronesi, Soldati, licini, Reggiani, Radice, Fontana) Avantgardisten ausstellte. Die Werke dieser Zeit waren Ausdruck einer abstrakten Kunst, die zum Teil dem Einfluss von Architekten wie Terragni, Sartoris, Le Corbusier entstammte, und fielen großteils den Bombardements des Weltkrieges zum Opfer. Ihre Schrecken führten bei Melotti dazu, dass er von der idealisierten Abstraktion der ersten Jahre Abstand nahm und als Künstler zwanzig Jahre lang still war.
Als er 1959 zu seinen Erfindungen zurückkehrte, rief er Werke ins Leben, in denen er die anfängliche, geometrische Abstraktion um einen neuen, traumhaften, symbolischen, poetischen Erzählstil erweiterte.
In der Tat beginnt er, an fadenförmigen, beinahe zweidimensionalen Skulpturen zu arbeiten, die jedoch in der Lage sind, mit eleganter Diskretion den Raum einzunehmen und magische Umgebungen zu erschaffen, theatralische Räume, die in gewissem Sinne mit der bereits erwähnten Serie der Teatrini in Verbindung gebracht werden können. „Ich verwende Metall, weil es mich der Zeichnung näherbringt: Metall erlaubt es mir, im Raum zu zeichnen“ (Fausto Melotti).
Indem er seine Metalle lötet und schmälert, bis diese in voller Geschmeidigkeit vibrieren, setzt Melotti eine sehr persönliche Skulpturauffassung um, die im Werk Linee aus dem Jahr 1961 eine hervorragende Ausführung findet. Mit Messing, einem leichten und formbaren Metall, erzeugt, stellt es eine fantastische Erscheinung, eine märchenhafte Vision, einen szenischen Raum dar, in dem schlanke und geschmeidige Gestalten – fadenförmige Stiele, die auf die Blumen- und Pflanzenwelt hinweisen –bei jedem wenn auch leichten Luftzug mitschwingen und in ihrer luftigen Qualität das Licht brechend erstrahlen.
Trotz ihrer „Immaterialität“ scheinen diese perfekt erdachten und ausbalancierten Metallfiguren zu Leben erweckt zu sein, indem sie sich von ihrer rein geometrischen linear-zeichenhaft-kreisförmigen Bedeutung befreien, als ob sie vom einem geheimnisvollen Lebenselixier durchdrungen wären.und poetischer Lyrik einzunehmen.

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

10.06.2015 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 369.000,-
Schätzwert:
EUR 150.000,- bis EUR 200.000,-

Fausto Melotti *


(Rovereto 1901–1986 Mailand)
Linee, 1961, Messing, 116 x 40 x 17 cm, in Plexiglasbox, (AR)

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Fotozertifikat mit Signatur des Künslters, 18. Oktober 1978

Provenienz:
Sammlung Umberto Allemandi, Turin
Alberto M. Scalettaris, Turin
Sotheby’s Mailand, 27. November 1990, Lot 226
Sammlung Valeria Belvedere, Mailand
Europäische Privatsammlung

Ausstellungen:
Parma, Università di Parma, Sala delle Scuderie in Pilotta, Fausto Melotti, 8. Juni - 11. Juli 1976, Nr. 128;
Valencia, IVAM Centre Julio Gonzales, Generalitat Valenciana, Conselleria de Cultura, Fausto Melotti, 16. Dezember 1994 – 12. Februar 1995, Ausst.-Kat. Seite 136 und 190 mit Abb.

Literatur:
Germano Celant, Melotti. Catalogo generale. Sculture 1929–1972, Electa (Hg.), Mailand 1994, Band I, Seite 130 und 131, Nr. 1961 13 mit Abb.

Die Emotionen der Harmonie und des Kontrapunkts finden sich in der Geometrie wieder [...]
Die Kunst ist ein engelhafter und geometrischer Zustand. So Melotti im Vorwort des Katalogs seiner Einzelausstellung in der Galleria del Milione im Jahre 1935: Eine Art Lehrsatz, auf dem sein ganzes künstlerisches Schaffen aufbauen wird, beeinflusst von wissenschaftlichem Denken und seiner Leidenschaft für die Musik.
Im Jahre 1901 in Rovereto geboren, fand Melotti seine Formsprache im lebhaften künstlerischen Milieu Mailands der Dreißigerjahre, wo die frisch geborene Galleria del Milione namhafte internationale (Léger, Vordemberge, Kandinsky, Albers) und italienische (Veronesi, Soldati, licini, Reggiani, Radice, Fontana) Avantgardisten ausstellte. Die Werke dieser Zeit waren Ausdruck einer abstrakten Kunst, die zum Teil dem Einfluss von Architekten wie Terragni, Sartoris, Le Corbusier entstammte, und fielen großteils den Bombardements des Weltkrieges zum Opfer. Ihre Schrecken führten bei Melotti dazu, dass er von der idealisierten Abstraktion der ersten Jahre Abstand nahm und als Künstler zwanzig Jahre lang still war.
Als er 1959 zu seinen Erfindungen zurückkehrte, rief er Werke ins Leben, in denen er die anfängliche, geometrische Abstraktion um einen neuen, traumhaften, symbolischen, poetischen Erzählstil erweiterte.
In der Tat beginnt er, an fadenförmigen, beinahe zweidimensionalen Skulpturen zu arbeiten, die jedoch in der Lage sind, mit eleganter Diskretion den Raum einzunehmen und magische Umgebungen zu erschaffen, theatralische Räume, die in gewissem Sinne mit der bereits erwähnten Serie der Teatrini in Verbindung gebracht werden können. „Ich verwende Metall, weil es mich der Zeichnung näherbringt: Metall erlaubt es mir, im Raum zu zeichnen“ (Fausto Melotti).
Indem er seine Metalle lötet und schmälert, bis diese in voller Geschmeidigkeit vibrieren, setzt Melotti eine sehr persönliche Skulpturauffassung um, die im Werk Linee aus dem Jahr 1961 eine hervorragende Ausführung findet. Mit Messing, einem leichten und formbaren Metall, erzeugt, stellt es eine fantastische Erscheinung, eine märchenhafte Vision, einen szenischen Raum dar, in dem schlanke und geschmeidige Gestalten – fadenförmige Stiele, die auf die Blumen- und Pflanzenwelt hinweisen –bei jedem wenn auch leichten Luftzug mitschwingen und in ihrer luftigen Qualität das Licht brechend erstrahlen.
Trotz ihrer „Immaterialität“ scheinen diese perfekt erdachten und ausbalancierten Metallfiguren zu Leben erweckt zu sein, indem sie sich von ihrer rein geometrischen linear-zeichenhaft-kreisförmigen Bedeutung befreien, als ob sie vom einem geheimnisvollen Lebenselixier durchdrungen wären.und poetischer Lyrik einzunehmen.

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 10.06.2015 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.05. - 10.06.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.