Im Grasland, im Nordwesten von Kamerun, gab (und gibt) es eine Reihe kleiner Königreiche. Hier hat nicht nur jeder König seine 'Palast-Gesellschaft', die Maskentänze aufführt, sondern jede wichtige Familie, jedes Dorf und jede Stadt hat ihre eigene Gruppe sogenannter 'Juju-Tänzer'. Sie treten bei wichtigen Ereignissen und Festen auf. Wie bei der Inthronisation eines neuen Königs, zu Ehren der Ahnen, bei Totenfeiern usw. Diese 'Juju-Tänzer' tragen ihre großen, schweren Masken nicht vor dem Gesicht, sondern oben auf dem Kopf und leicht noch vorne gekippt. Der Tänzer schaut unterhalb der Maske durch ein Netz und trägt ein Ganzkörper-Kostüm. Vorliegende, typische, männliche Aufsatz-Maske, stilistisch aus dem Königreich der Bamum, ist aus hartem, schwerem Holz geschnitzt und war ursprünglich schwarz gefärbt. Sie symbolisiert eine bedeutende Persönlichkeit mit hoher Frisur und angeschnitztem Bart. Ihre dicken Wangen-Backen sind ein Zeichen von Alter und Würde.
Insgesamt ein perfekt gearbeitetes Objekt seiner Art, mit einer exzellenten, alten, glänzenden und zum Teil krustigen Patina durch langen Gebrauch. Auch an der Innenseite, am Rand und in der Mitte, wo die Maske auf dem Scheitel des Tänzers aufliegt. Nur kleine Altersschäden (alte Risse am Kinnbart und in der Frisur oben).
Frühes bis 1. Hälfte 20. Jh.; H: 46 cm, B: 30 cm. (ME)

Provenienz: Österreichische Privatsammlung.

Literatur: 'Kamerun. Kunst der Könige' von Lorenz Homberger, Museum Rietberg Zürich; Abb. 34, Katalog-Abb. 4.