Die Mambila sind ein kleiner Stamm von Ackerbauern im Nordosten von Nigeria, an der Grenze zu Kamerun.
Vorliegende, typische Mambila-Figur stellt einen männlichen Ahnen dar. Aus hartem Holz und schwarz gefärbt. Der mächtige Kopf trägt ein herzförmiges Gesicht mit tief liegenden Kaffeebohnen-Augen, kurzer Nase und einem offenen Mund mit angedeuteten Zahnreihen. Die Augen waren ursprünglich weiß umrandet, der Mund zeigt Reste einer roten Färbung.
Die charakteristische Mambila-Frisur besteht aus eingesetzten Holz-Stiften und die Ohren sind eingekerbte, ursprünglich rot gefärbte Dreiecke. Der Kopf sitzt halslos auf einem gedrungenen, 'kubistisch' abstrahierten Körper. Mit abgewinkelten Armen und angedeuteten Händen, kantig nach vorne gezogenem Bauch, kurzen Beinen mit spitzen Knien und dicken, breitbeinig stehenden Füßen. Solche Figuren werden in eigenen Ahnen-Hütten aufbewahrt. Sie schützen das Dorf und seine Bewohner.
Dieser ganz typische Mambila-Ahne, 'Tadep' genannt, zeigt kleine, altersbedingte Schäden (alte Brüche an den Füßen und je einen Riss an Kopf und rechtem Bein). Er überzeugt aber durch seine sehr alte, schwarz-krustige und zum Teil glänzende Opfer-Patina.
1. Drittel 20. Jh.; H: 19 cm. (ME)

Provenienz: Belgische Sammlung; Österreichische Privatsammlung.

Literatur: 'Mambilla' von Nancy Beth A. Schwartz, Abb. 10, 40; 'The Tribal Arts of Africa' von Jean-Baptiste Bacquart, S. 104, Abb. 3; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, Abb. S, 414.