David mit dem Haupt Goliaths,
Öl auf Leinwand, 110 x 96 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Stilistisch verweist das vorliegende Gemälde auf Lionello Spada und Carlo Saraceni. Davids Physiognomie erinnert auch an den Kopf eines Knaben im Wadsworth Atheneum in Hartford, Connecticut, das seinerseits dem anonymen „Meister K“, der auch unter dem Namen „Meister der Knaben mit geöffnetem Mund“ bekannt ist, zugeschrieben wird. Der in Italien tätige Künstler wurde von Benedict Nicholson so benannt, der ihm einige caravaggeske Porträts und Halbfiguren zuwies, die zuvor von Bréjon de Lavergnée und Cuzin zu einer Gruppe zusammengefasst worden waren (siehe B. Nicholson, Caravaggism in Europe, Oxford 1979, Bd. I, S. 87, Bd. II, Abb. 777–781). Der Name bezieht sich auf ein unverkennbares Merkmal der Gesichter der jungen männlichen Protagonisten, die der Künstler mit offenen Mündern darstellte. Aufgrund der französisch-caravaggesken Anmutung des vorliegenden Gemäldes und Gemeinsamkeiten mit Werken Carlo Saracenis, von dem bekannt ist, dass er französische Schüler hatte, wird in dem Maler des vorliegenden Gemäldes gemeinhin ein aus Frankreich stammender Künstler aus der zweiten Generation der in Rom um 1615–1630 tätigen Nachfolger Caravaggios angenommen.

Das vorliegende Gemälde, das in der Tradition Caravaggios steht, stellt die biblische Begebenheit des erfolgreichen Kampfes Davids gegen Goliath dar. Der dunkle Hintergrund lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters gänzlich auf die Gestalt des jugendlichen David, der den Kopf Goliaths als Zeichen seines Triumphs selbstbewusst in der Linken vor sich herträgt. Die Komposition des Gemäldes ist darauf ausgerichtet, den Betrachter in die Szene hineinzuziehen. Der Realismus und das fein abgestufte Helldunkel verstärken die Authentizität und Dramatik der Darstellung.