Lot Nr. 146


Hans Makart


Hans Makart - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Salzburg 1840-1884 Wien) Inneres der Stiftskirche Nonnberg in Salzburg, signiert und datiert Johan Makart 1857, Bleistift und Deckweiß auf Papier, 26,2 x 18,8 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz: Sammlung Liechtenstein; seit 1960 Privatbesitz, Salzburg. 

Gutachten von Dr. Gerbert Frodl, Februar 2015, liegt vor. 

Die Zeichnung auf starkem Papier stellt das Innere der Kirche des Stifts Nonnberg in Salzburg dar. Als Motiv hat der Künstler nicht den Blick Richtung Hauptaltar der ehrwürdigen Kirche gewählt, sondern zur Portalvorhalle mit ihren reich verzierten spätgotischen Arkadenbögen. Die Zeichnung ist rechts unten mit “Johan(n) Makart / 1.8.5.7.” signiert und datiert und ist ein Werk des jungen, später weithin berühmt gewordenen Hans Makart (1840–1884). Der Wortlaut der Signatur erscheint zunächst ungewöhnlich, da der Maler im Allgemeinen mit “Hans” oder “H” Makart signierte, obwohl sein Taufname jedoch korrekt Johann Apollonius lautet. Auf mehreren Blättern aus dem Jahr 1858, die im Salzburg Museum verwahrt werden, scheint jedoch in der Signatur wie in der vorliegenden Zeichnung Johann als Vorname auf (“Joh. Makart”).

In dieser Zeichnung ist die bemerkenswert detailgetreue Darstellungsweise der Architektur mit den vielen komplizierten Einzelheiten etwa des gotischen Bauschmucks oder des Gitters mit seinen verschlungenen Ornamenten etc. hervorzuheben. Darüber hinaus bezieht das Blatt einen speziellen Reiz aus der Wiedergabe des Lichts. Das helle Sonnenlicht strömt durch das nach Süden gerichtete Eingangstor, das den Blick auf einen kleinen Ausschnitt der Außenwelt freigibt, in den Raum. Dem erst siebzehn Jahre alten Zeichner gelingt es, eine stimmungsvolle Atmosphäre in der Wiedergabe des Kirchenraums und der darin herrschenden Lichtverhältnisse zu schaffen. Einige kleinformatige Ölstudien aus dieser Zeit seines Schaffens (z. B. im Belvedere) zeugen ebenfalls von dem ausgeprägten Interesse für eine fast greifbare Wiedergabe des Lichts. Noch vor dem Beginn seiner Ausbildung in München 1860 beschäftige sich Makart häufig mit Motiven aus der Stadt Salzburg. Auch diese Zeichnungen (z. B. Salzburg Museum, Albertina) geben die Ansichten von Architektur und Kunst getreu und minutiös wieder. Eine besondere Vorliebe entwickelte er dabei für das Festungareal, dem ja das Nonnbergkloster ebenfalls zuzurechnen ist. Das vorliegende Blatt mit dem Blick in den Raum der Kirche auf dem Nonnberg nimmt durch die beschriebenen Besonderheiten im Rahmen des Frühwerks eine hervorragende Stelle ein.

Wir danken Dr. Gerbert Frodl für die Bestätigung der Zuschreibung und die wissenschaftliche Unterstützung. 

Wir danken Dr. Gerbert Frodl für die Bestätigung der Zuschreibung und die wissenschaftliche Unterstützung. Gutachten von Dr. Gerbert Frodl, Februar 2015, liegt vor. Die Zeichnung auf starkem Papier stellt das Innere der Kirche des Stifts Nonnberg in Sa

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

02.04.2015 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 4.250,-
Schätzwert:
EUR 2.400,- bis EUR 3.000,-

Hans Makart


(Salzburg 1840-1884 Wien) Inneres der Stiftskirche Nonnberg in Salzburg, signiert und datiert Johan Makart 1857, Bleistift und Deckweiß auf Papier, 26,2 x 18,8 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz: Sammlung Liechtenstein; seit 1960 Privatbesitz, Salzburg. 

Gutachten von Dr. Gerbert Frodl, Februar 2015, liegt vor. 

Die Zeichnung auf starkem Papier stellt das Innere der Kirche des Stifts Nonnberg in Salzburg dar. Als Motiv hat der Künstler nicht den Blick Richtung Hauptaltar der ehrwürdigen Kirche gewählt, sondern zur Portalvorhalle mit ihren reich verzierten spätgotischen Arkadenbögen. Die Zeichnung ist rechts unten mit “Johan(n) Makart / 1.8.5.7.” signiert und datiert und ist ein Werk des jungen, später weithin berühmt gewordenen Hans Makart (1840–1884). Der Wortlaut der Signatur erscheint zunächst ungewöhnlich, da der Maler im Allgemeinen mit “Hans” oder “H” Makart signierte, obwohl sein Taufname jedoch korrekt Johann Apollonius lautet. Auf mehreren Blättern aus dem Jahr 1858, die im Salzburg Museum verwahrt werden, scheint jedoch in der Signatur wie in der vorliegenden Zeichnung Johann als Vorname auf (“Joh. Makart”).

In dieser Zeichnung ist die bemerkenswert detailgetreue Darstellungsweise der Architektur mit den vielen komplizierten Einzelheiten etwa des gotischen Bauschmucks oder des Gitters mit seinen verschlungenen Ornamenten etc. hervorzuheben. Darüber hinaus bezieht das Blatt einen speziellen Reiz aus der Wiedergabe des Lichts. Das helle Sonnenlicht strömt durch das nach Süden gerichtete Eingangstor, das den Blick auf einen kleinen Ausschnitt der Außenwelt freigibt, in den Raum. Dem erst siebzehn Jahre alten Zeichner gelingt es, eine stimmungsvolle Atmosphäre in der Wiedergabe des Kirchenraums und der darin herrschenden Lichtverhältnisse zu schaffen. Einige kleinformatige Ölstudien aus dieser Zeit seines Schaffens (z. B. im Belvedere) zeugen ebenfalls von dem ausgeprägten Interesse für eine fast greifbare Wiedergabe des Lichts. Noch vor dem Beginn seiner Ausbildung in München 1860 beschäftige sich Makart häufig mit Motiven aus der Stadt Salzburg. Auch diese Zeichnungen (z. B. Salzburg Museum, Albertina) geben die Ansichten von Architektur und Kunst getreu und minutiös wieder. Eine besondere Vorliebe entwickelte er dabei für das Festungareal, dem ja das Nonnbergkloster ebenfalls zuzurechnen ist. Das vorliegende Blatt mit dem Blick in den Raum der Kirche auf dem Nonnberg nimmt durch die beschriebenen Besonderheiten im Rahmen des Frühwerks eine hervorragende Stelle ein.

Wir danken Dr. Gerbert Frodl für die Bestätigung der Zuschreibung und die wissenschaftliche Unterstützung. 

Wir danken Dr. Gerbert Frodl für die Bestätigung der Zuschreibung und die wissenschaftliche Unterstützung. Gutachten von Dr. Gerbert Frodl, Februar 2015, liegt vor. Die Zeichnung auf starkem Papier stellt das Innere der Kirche des Stifts Nonnberg in Sa

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 02.04.2015 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 26.03. - 02.04.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.