Lot Nr. 116


Bartholomäus Spranger zugeschrieben


Bartholomäus Spranger zugeschrieben - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Antwerpen 1546-1611 Prag) Hl. Ursula umgeben von Jungfrauen, darüber die hl. Dreifaltigkeit mit Papst Cyriacus oder Bischof Sulpicius (?), Feder in Schwarz, grau laviert auf Bütten, 30,5 x 19,2 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz: rückseitig Stempel "Sammlung v. Franz Masur" (nicht bei Lugt); Privatsammlung, Österreich.

Bei der vorliegenden Zeichnung handelt es sich vermutlich um einen Entwurf für ein Altarbild, das im Zuge der katholischen Reformation im Auftrag des Ursulinenordens entstanden sein dürfte. Die Hl. Ursula ist mit ihrer Krone als triumphierende Märtyrerin dargestellt, unter ihrem weit ausgebreitetem Mantel, der an die Ikonographie der Schutzmantelmadonna erinnert, sind die Vertreter der 11.000 Jungfrauen versammelt, die der Legende nach gemeinsam mit ihr durch das Martyrium gegangen sind. Über ihnen schwebt die hl. Dreifaltigkeit und die Figur eines Papstes oder eines Bischofs, bei dem es sich um Papst Cyriacus oder Bischof Sulpicius handeln könnte. Während Spranger ähnliche Themen bereits in früheren Gemälden behandelt hatte, lässt sich die Zeichnung stilistisch in die Mitte des 17. Jahrhunderts einordnen. In den proportional etwas länglich wirkenden Figuren, den schmalen Köpfen und der summarischen Ausführung der Gesichter von Christus, Gottvater und den Engeln, lässt sich das Blatt auch mit einer Zeichnung von Tobias Pock (Konstanz 1609-1683 Wien) mit dem "Hl. Dominikus vor der hl. Dreifaltigkeit" vergleichen (siehe: Gertrude Aurenhammer, Die Handzeichnung des 17. Jahrhunderts in Österreich, Wien 1958, Kat. L 9, Fig. 47).

Wir danken Prof. Dr. Thomas Da Costa Kaufmann für die wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz: rückseitig Stempel "Sammlung v. Franz Masur" (nicht bei Lugt); Privatsammlung, Österreich. Bei der vorliegenden Zeichnung handelt es sich vermutlich um einen Entwurf für ein Altarbild, das im Zuge der katholischen Reformation im A

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

02.04.2015 - 17:00

Schätzwert:
EUR 1.200,- bis EUR 1.600,-

Bartholomäus Spranger zugeschrieben


(Antwerpen 1546-1611 Prag) Hl. Ursula umgeben von Jungfrauen, darüber die hl. Dreifaltigkeit mit Papst Cyriacus oder Bischof Sulpicius (?), Feder in Schwarz, grau laviert auf Bütten, 30,5 x 19,2 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz: rückseitig Stempel "Sammlung v. Franz Masur" (nicht bei Lugt); Privatsammlung, Österreich.

Bei der vorliegenden Zeichnung handelt es sich vermutlich um einen Entwurf für ein Altarbild, das im Zuge der katholischen Reformation im Auftrag des Ursulinenordens entstanden sein dürfte. Die Hl. Ursula ist mit ihrer Krone als triumphierende Märtyrerin dargestellt, unter ihrem weit ausgebreitetem Mantel, der an die Ikonographie der Schutzmantelmadonna erinnert, sind die Vertreter der 11.000 Jungfrauen versammelt, die der Legende nach gemeinsam mit ihr durch das Martyrium gegangen sind. Über ihnen schwebt die hl. Dreifaltigkeit und die Figur eines Papstes oder eines Bischofs, bei dem es sich um Papst Cyriacus oder Bischof Sulpicius handeln könnte. Während Spranger ähnliche Themen bereits in früheren Gemälden behandelt hatte, lässt sich die Zeichnung stilistisch in die Mitte des 17. Jahrhunderts einordnen. In den proportional etwas länglich wirkenden Figuren, den schmalen Köpfen und der summarischen Ausführung der Gesichter von Christus, Gottvater und den Engeln, lässt sich das Blatt auch mit einer Zeichnung von Tobias Pock (Konstanz 1609-1683 Wien) mit dem "Hl. Dominikus vor der hl. Dreifaltigkeit" vergleichen (siehe: Gertrude Aurenhammer, Die Handzeichnung des 17. Jahrhunderts in Österreich, Wien 1958, Kat. L 9, Fig. 47).

Wir danken Prof. Dr. Thomas Da Costa Kaufmann für die wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz: rückseitig Stempel "Sammlung v. Franz Masur" (nicht bei Lugt); Privatsammlung, Österreich. Bei der vorliegenden Zeichnung handelt es sich vermutlich um einen Entwurf für ein Altarbild, das im Zuge der katholischen Reformation im A

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 02.04.2015 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 26.03. - 02.04.2015