Otto Muehl *
(Grodnau 1925–2013 Moncarapacho, Portugal)
Ohne Titel (Kopf), datiert 83.8.VI, Öl auf Leinwand, 120 x 90 cm, gerahmt, (K)
Provenienz:
Aus einer österreichischen Sammlung
Ist Schiele nicht wesentlich besser als Klimt?Klimt finde ich zu dekorativ.Klimt ist ja älter, aber das Schön-Dekorative ist ja auch wunderbar.
Das war die Zeit, 19. Jahrhundert, das ist wie Marcel Proust, den lese ich gerade. Hoffentlich sitze ich so lange, bis ich die 5000 Seiten durchhabe. Aber er ist phantastisch. Ich halte ihn für den Größten, er ist mir lieber als James Joyce. Proust ist nicht so formal wie andere Franzosen, er ist Psychopath genug, um vom Erlebnis auszugehen, und hat eine Konzeption entwickelt, die der Joyceschen gleichkommt. Er hat keine übliche Handlung mehr mit Anfang und Ende, sondern es geht dahin wie ein Strudelteig. Wie er beschreibt, wie er seine Freundin einfängt, er macht sich ganz schlecht, ich glaube, er hat das nie wirklich gemacht, es ist Phantasie. Kunst ist ja Phantasie. Er schreibt in IchForm, aber das ist nicht er. Auch was ich male, das bin nicht ich, sondern ich denke an das Erschrecken des Österreichers dabei, das freut mich. Auch Marcel Duchamp sagt: “Wenn der Kunst der Schock fehlt, soll man sie lieber sein lassen.”...
Otto Muehl, Aus dem Gefängnis, 1991–1997, Ritter Verlag, 1997
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
26.11.2014 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 32.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-
Otto Muehl *
(Grodnau 1925–2013 Moncarapacho, Portugal)
Ohne Titel (Kopf), datiert 83.8.VI, Öl auf Leinwand, 120 x 90 cm, gerahmt, (K)
Provenienz:
Aus einer österreichischen Sammlung
Ist Schiele nicht wesentlich besser als Klimt?Klimt finde ich zu dekorativ.Klimt ist ja älter, aber das Schön-Dekorative ist ja auch wunderbar.
Das war die Zeit, 19. Jahrhundert, das ist wie Marcel Proust, den lese ich gerade. Hoffentlich sitze ich so lange, bis ich die 5000 Seiten durchhabe. Aber er ist phantastisch. Ich halte ihn für den Größten, er ist mir lieber als James Joyce. Proust ist nicht so formal wie andere Franzosen, er ist Psychopath genug, um vom Erlebnis auszugehen, und hat eine Konzeption entwickelt, die der Joyceschen gleichkommt. Er hat keine übliche Handlung mehr mit Anfang und Ende, sondern es geht dahin wie ein Strudelteig. Wie er beschreibt, wie er seine Freundin einfängt, er macht sich ganz schlecht, ich glaube, er hat das nie wirklich gemacht, es ist Phantasie. Kunst ist ja Phantasie. Er schreibt in IchForm, aber das ist nicht er. Auch was ich male, das bin nicht ich, sondern ich denke an das Erschrecken des Österreichers dabei, das freut mich. Auch Marcel Duchamp sagt: “Wenn der Kunst der Schock fehlt, soll man sie lieber sein lassen.”...
Otto Muehl, Aus dem Gefängnis, 1991–1997, Ritter Verlag, 1997
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst, Teil 1 |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 26.11.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 15.11. - 26.11.2014 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.